Lokalsport Der Wolf lässt das Jagen nicht

Dormagen · Dieter Wolf ist wieder auf der Jagd. Bei den Deutschen Meisterschaften der Spezialsportler im rheinland-pfälzischen Brey holte der Leichtathlet aus Norf sechs Titel. Egal, ob der Ultrastein nun 12,5, 25 oder 50 Kilogramm wog, seine Weiten von 5,68, 2,99 und 2,44 Meter wurden von keinem Rivalen in der Altersklasse M79 überboten.

 Dieter Wolf mit dem Meisterstein: Bei den Deutschen Titelkämpfen der Spezialsportler in Brey belegte der Norfer im Einzel sechsmal Platz eins.

Dieter Wolf mit dem Meisterstein: Bei den Deutschen Titelkämpfen der Spezialsportler in Brey belegte der Norfer im Einzel sechsmal Platz eins.

Foto: Woi

Dazu gab es noch Gold im leichten (12,5 und 25 kg) und schweren Duathlon (25 und 50 kg) sowie in der Königsdisziplin Strongest Man, bei der es neben dem 50 Kilogramm schweren Stein auch einen Diskus (5 kg) und ein historisches Gewicht (25,4 kg) zu bewegen gilt. Ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, ist für den 78-Jährigen eigentlich vollkommen normal, schließlich zieren seine persönliche Hitliste bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften 203 Einzelrekorde, doch diesmal musste der Weitenjäger mächtig kämpfen. Hartnäckige Ischias-Beschwerden hatten ein geregeltes Training lange unmöglich gemacht. "Zum ersten Mal hat mir der 50-Kilo-Stein sogar richtig Angst gemacht", räumt er ein.

Er biss sich trotzdem durch. Und was der Konkurrenz im Hinblick auf die Europameisterschaften in der zweiten Juli-Woche im brandenburgischen Jüterbog größte Sorgen bereiten sollte - nun bringt Dieter Wolf auch noch Verstärkung mit: Gemeinsam mit seinen Vereinskollegen Roger Pehl (M70) und Heinz-Georg Schmitz (M80) beherrschte er im Trikot des TSV Bayer Dormagen die Teamwertung. Das "Trio Infernal" vom Höhenberg holte sich in Brey sechsmal Gold und stellte dabei auch noch drei deutsche Rekorde auf. Während Pehl im Einzel drei DM-Siege einbrachte, pulverisierte Schmitz die bisherigen Rekordemarken in der Altersklasse M80 geradezu. Sieben nationale Bestmarken stellte der noch 79-Jährige auf dem Weg zu sechs Titeln auf.

Eine Leistungsexplosion mit Ansage, sagt Wolf: "Er hat im Winter richtig Krafttraining gemacht - und das zahlt sich jetzt aus." Er gönnt seinem Klubkameraden den Erfolg, wenngleich das seinen Plan, ihm im nächsten Jahr alle Rekorde wieder abzunehmen, kolossal erschwert.

(NGZ)
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