Lokalsport Die Europameisterschaft kann kommen

Neuss · Nora Bannenberg holt beim Europacup der Judo-Kadettinnen in Berlin erneut die Bronzemedaille.

 Der entscheidende Wurf von Nora Bannenberg im Kampf um die Bronzemedaille gegen die Hamburgerin Seija Ballhaus.

Der entscheidende Wurf von Nora Bannenberg im Kampf um die Bronzemedaille gegen die Hamburgerin Seija Ballhaus.

Foto: EJU

Mit 648 Judoka aus 36 Nationen war das Europacupturnier in Berlin überdurchschnittlich stark besetzt. Kein echtes Problem für die Weckhovenerin Nora Bannenberg. Als Nummer drei der Setzliste konnte sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen und holte wie im Vorjahr Bronze.

Die Bundesliga-Kämpferin startete furios in den Wettkampf: Das erste Duell mit der stärker eingeschätzte Kasachin Nurzhamal Zharmanova beendete sie bereits nach 54 Sekunden mit einem Würgegriff. Den folgenden Kampf gegen die Deutsche Dominique Denkewitz entschied sie durch eine große Innensichel, japanisch O-Uchi-Gari, nach 1:12 Minute für sich. Und auch die an sechs gesetzte Französin Lalou Lebrun vermochte Nora Bannenberg nicht zu stoppen - die Neusserin gewann mit zwei mittleren Wertungen (Wazaari) für O-Uchi-Gari vorzeitig. Doch danach wurde es erst richtig spannend: Im Halbfinale wartete nämlich die Vize-Europameisterin Nadezda Petrovic aus Serbien. Nach regulärer Kampfzeit stand es immer noch Unentschieden. Damit musste die Verlängerung, der Golden-Score, die Entscheidung bringen. Die erste Bewertung oder Strafe beendet dabei den Kampf sofort. Es dauerte fast zwei Minuten, ehe die aufmerksame Nora Bannenberg wegen Passivität bestraft wurde und damit nicht ins Finale, sondern ins Duell um die Bronzemedaille vorrückte.

Dort ging es gegen Seija Ballhaus aus Hamburg. Und erneut fackelte die Schülerin des Marienberg-Gymnasiums nicht lange. Nach gerade mal elf Sekunden lag die Hanseatin geschlagen auf der Matte - wieder war O-Uchi-Gari der "Winner" für Nora Bannenberg. Ein Erfolg, der alle Zweifel in eindrucksvoller Manier beseitigte: Anfang Juli geht es zur Europameisterschaft, da die seit dem 27. April 17-Jährige bei den drei Qualifikationsturnieren als einzige immer Medaillen eingebracht hat. Ihre Konkurrentinnen hatten nur einmal Edelmetall vorzuzeigen.

Die Europameisterschaft findet in diesem Jahr im finnischen Vantaa, einem Vorort der Hauptstadt Helsinki statt. Nun gilt es für Nora Bannenberg also, die Zeit zu nutzen, um sich optimal auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Das Turnier in Berlin gewann im Übrigen Vize-Weltmeisterin Jorien Visser aus den Niederlanden, was die Qualität dieses Wettkampfs unterstreicht.

(NGZ)
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