Lokalsport Die Horror-Saison im Zeitraffer

Dormagen · Nach den beiden Auftaktsiegen dachte in Dormagen niemand an Abstieg.

 Grund genug, sich im eigenen Trikot zu verkriechen, gab es reichlich in dieser Saison für die Dormagener Handballer.

Grund genug, sich im eigenen Trikot zu verkriechen, gab es reichlich in dieser Saison für die Dormagener Handballer.

Foto: Heinz Zaunbrecher

Was mit einem Feuerwerk begann, endet in purer Tristesse: Mit der 19:21-Schlappe, der 26. Niederlage im 38. Spiel, ist der Abstieg des TSV Bayer Dormagen aus der Zweiten Handball-Bundesliga besiegelt. Es ist der fünfte eines Dormagener Handballteams nach 1998 (Erste Liga), 2002 (freiwilliger Rückzug in die Regionalliga aus finanziellen Gründen), 2011 (Insolvenz des DHC Rheinland in der Ersten Liga) und 2012 (Insolvenz des DHC Rheinland in der Zweiten Liga).

Dabei begann die Spielzeit mit einem Paukenschlag: Als der TSV zum Auftakt Neuling TuS Ferndorf beim 37:25 förmlich überrannte und eine Woche später bei Erstliga-Absteiger SG Bietigheim mit 25:23 gewann, dachte in Dormagen niemand an Abstieg. Was folgte, waren achteinhalb Monate zum Vergessen - die Horrorsaison im Zeitraffer. 21. August Dormagen fegt den TuS ferndorf mit 37:25 aus der Halle. 5. September Das 24:26 gegen den Wilhelmshavener HV bedeutet die erste von (zu) vielen knappen und unglücklichen Niederlagen. 27. September Endlich wieder ein Sieg nach vier Pleiten in Folge, von denen die höchste (!) das 22:25 in Nordhorn war, doch das 28:25 über Aufsteiger HF Springe lässt spielerische viele Wünsche offen. 16. Oktober Die 21:28-Schlappe bei Aufsteiger Eintracht Hagen markiert den vorläufigen Tiefpunkt - doch es geht noch schlechter 25. Oktober Bayer im Glück: Nach dem sportlichen Offenbarungseid gegen den SV Henstedt-Ulzburg (23:30) behält der TSV die Punkte, weil die Gäste einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt haben. 6. Dezember Der erste Sieg nach zehn (sportlichen) Niederlagen am Stück, das 24:22 in Bad Schwartau, lässt Hoffnung aufkommen. 26. Dezember In Ferndorf macht Dormagens letztes Aufgebot aus einem 13:20-Rückstand noch ein 28:28-Unentschieden. 10. Februar Mit den Wintereinkäufen Alexander Feld und Sergio Muggli startet Bayer mit einem 22:21 über Bietigheim aus der Pause. 27. Februar Die Krise ist zurück, Dormagen verliert gegen Saarlouis mit 25:31. 7. März Zwei Tage nach dem 23:30-Debakel in Springe tritt Trainer Jörg Bohrmann zurück. Assistent Tobias Plaz und (später) Jugendkoordinator Erik Wudtke übernehmen. 12. März Mit Erfolg: Bayer schlägt Rimpar mit 34:29. 24. März Der TSV tritt auf der Stelle: Das 23:23 gegen Rostock ist das zweite Unentschieden in Folge gegen einen direkten Konkurrenten (vorher 26:26 gegen Hagen) 3. April Das 28:27 in Henstedt beschert neue Hoffnung 16. April Die wächst nach dem Sieg über TuSEM Essen - doch das 29:27 beschert das letzte Erfolgserlebnis dieser Saison 21. Mai Nach der 19:21-Pleite gegen den VfL Bad Schwartau ist der Abstieg nicht mehr zu verhindern.

(NGZ)
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