Lokalsport Die neue Nummer eins des TC BW Neuss

Neuss · Diego Schwartzman verstärkt Blau-Weiss in der Tennis-Bundesliga. Auch Victor Crivoi und Jurgen Zopp sind neu.

Auf die neue Nummer eins des Tennis-Bundesligisten TC BW Neuss müssen die Zuschauer an der Jahnstraße noch etwas warten. Geplant ist der Einsatz des Argentiniers Diego Schwartzman erst am Doppelspieltag, wenn es daheim gegen Köln (31. Juli) und in Nürnberg (2. August) um die vielleicht entscheidenden Punkte im Kampf um den Klassenverbleib geht.

Der 22-Jährige, 63. der aktuellen ATP-Weltrangliste, ist zwar nur 1,70 Meter groß und damit kleinster Profi unter den Top 100, dafür aber ein echter Beißer auf dem Platz. So einer bringt jeden Ball zurück. Im vergangenen Jahr gelangen dem ehemaligen Bremerhavener fünf Triumphe bei Challenger-Turnieren, beim ATP-Turnier Anfang Mai in Istanbul zwang er Superstar Roger Federer in den dritten Satz, ehe er das Halbfinale mit 6:2, 2:6 und 5:7 verlor. Ende November gewann er in Sao Paulo das mit 220 000 US-Dollar Preisgeld dotierte Saisonfinale der besten Challenger-Spieler 2014, behauptete sich im Endspiel mit 6:2, 6:3 gegen den Brasilianer Guilherme Clezar. Diesen Titel hatte sich im Jahr davor im Übrigen sein künftiger Teamkollege Filippo Volandri gesichert. Der Italiener ist seit kurzem einer von nur vier Akteuren mit 300 oder mehr Siegen auf der Challenger-Tour.

Das Problem für Neuss: Der 22-Jährige ist auch bei den German Open am Hamburger Rothenbaum (25. Juli bis 2. August) im Einsatz, sein Mitwirken in den wichtigen Duellen ist darum fraglich. Gleiches gilt für Jurgen Zopp, den BW-Teammanager Dietmar Skaliks sehr gerne dreimal bringen würde. Am 19. Juli (in Düsseldorf) würde sich der 1,90- Meter-Mann "im Notfall" zur Verfügung stellen, obwohl er am Tag zuvor für Estland im Davis-Cup aktiv ist. Skaliks: "Er ist so ein Typ, hilft immer, wenn es irgendwie geht." Gegen Köln sei er sehr wahrscheinlich dabei, in Nürnberg vielleicht, kündigt der Teamchef an. Der körperlich robuste 27-Jährige, 156. der Weltrangliste (beste Platzierung: 71), hat sich nach einer langwierigen Verletzung wieder an die internationale Spitze herangearbeitet.

Genau das hat auch Victor Crivoi (33) im Sinn. Der Rumäne, in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit ein Sieggarant für Absteiger Reutlingen, befindet sich mit seiner Knieblessur seit Monaten im Krankenstand.

Skaliks hält trotzdem große Stücke auf ihn: "Er hat in Reutlingen wirklich alle beeindruckt, hat dort immer wieder Gegner bezwungen, die in der Rangliste weit vor ihm standen - unter anderem unseren Diego Schwartzman und Potito Starace." Im Gespräch mit BW-Trainer Marius Zay hat Crivoi, der in seiner Karriere 24 Future-Turniere auf Asche für sich entscheiden konnte, zwar eingeräumt, dass sein Einsatz in dieser Saison wenig wahrscheinlich sei, doch Skaliks hofft unverdrossen darauf, ihn im Saisonfinale präsentieren zu können: "Ich bin von dem Jungen absolut überzeugt, den hätte ich schon sehr, sehr gerne in Neuss. An Position drei oder vier wäre er für uns ein absoluter Kracher. Optimal wäre es natürlich, er könnte schon gegen Köln und Nürnberg dabei sein."

(NGZ)
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