Lokalsport Die Rhein Vikings stecken jetzt voll im Abstiegskampf

Düsseldorf · Handball-Zweitligist kassiert im Aufsteigerduell mit 25:26 gegen Eintracht Hagen die achte Niederlage in den jüngsten zehn Spielen.

So ganz genau wusste im Lager des HC Rhein Vikings niemand, warum diese Partie verloren gegangen war. "Grundsätzlich bin ich mit unserer Abwehrarbeit genauso zufrieden wie in den vergangenen Wochen", fasste Trainer Ceven Klatt zusammen, "und mit unserer Angriffsleistung haben wir einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht." Trotzdem stand auf den Anzeigetafeln im Castello eine 25:26 (12:13)-Niederlage gegen den Tabellennachbarn in der 2. Handball-Bundesliga, Eintracht Hagen. Ein bitterer Moment für den Aufsteiger.

Zehn Minuten, in denen überhaupt nichts zusammenlief, machten die Arbeit in 50 ordentlichen Minuten zunichte. Die beiden einzigen Treffer, die die Vikings an diesem Samstagabend von der Rechtsaußen-Position erzielten, umrahmten diese Phase. Zwischen Dennis Austs 18:18 und Nils Artmanns 19:23 leisteten sich die Gastgeber zehn torlose Minuten, in denen sie den Hagenern einen 5:0-Lauf gestatteten. Davon erholte sich die Klatt-Truppe trotz der beachtlichen Aufholjagd in der Schlussphase nicht mehr.

"Wir hätten heute mindestens einen Punkt verdient gehabt", meinte Klatt und machte zwei Zeitstrafen für den letztlich entscheidenden Einbruch verantwortlich. "Niklas Weis lief etwas zu früh aufs Feld zurück und bekam dafür einen Wechselfehler aufgebrummt. Das hat Hagen ausgenutzt." Eine treffende Analyse, auch wenn Hagens Coach Niels Pfannenschmidt das offenbar nicht mitbekommen hatte. "Wieso? Wir haben während der Zeitstrafen doch gar kein Tor geworfen", antwortete er seinem Kollegen. Nun, es waren deren drei - zu viele für die Vikings an diesem Abend.

Positiv blieb festzuhalten, dass die Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft den 1009 Zuschauern im Castello am Ende noch einen großen Kampf zeigte. Als Alexander Oelze in der 59. Minute auf 25:26 verkürzte und die Vikings 35 Sekunden vor Schluss in Überzahl noch einmal in Ballbesitz kamen, war der Punktgewinn sogar greifbar nah. Doch der Aufsteiger kam nicht mehr zum Abschluss - auch aus einem kuriosen Grund, wie Klatt erklärte: "Ali Oelze hat Nils Artmann auf Rechtsaußen nicht gesehen, weil sich dessen dunkles Trikot nicht von den ebenfalls dunkel gekleideten Cheerleadern dahinter abhob." Ein neuer Standort für die Cheerleader wäre vielleicht einen Versuch wert.

Vikings-Sportchef René Witte wollte trotz des Rückschlags nicht schwarzmalen. "Ich habe immer gesagt, dass wir noch mitten im Abstiegskampf stecken", betonte er, "auch, als ich vor ein paar Wochen schon gefragt wurde, wie unsere neuen Ziele aussähen. Wir wussten, dass es eng bleibt, aber unser Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt weiterhin vier Punkte." Die Wochen der Wahrheit, so Witte, begännen nach dem schweren Spiel am Samstag in Hamm.

(jol)
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