Korschenbroich „Diva & Clown“

Korschenbroich · Glehn Wenn es in der Aula des Korschenbroicher Gymnasiums am 12. Dezember um 19.30 Uhr erstmals heißt "Bühne frei" für "Diva & Clown" - dann wird nicht nur "Antoschkas Clowns Theater" erstmals aktiv, dann verschmelzen auch verschiedene Kunstrichtungen in einander. Die fünf Akteure, unterstützt von Toyterrier "Piri Piri" haben sich bewusst für diese ausgefallene Kombination entschieden.

Korschenbroich: „Diva & Clown“
Foto: NGZ-Online

Glehn Wenn es in der Aula des Korschenbroicher Gymnasiums am 12. Dezember um 19.30 Uhr erstmals heißt "Bühne frei" für "Diva & Clown" - dann wird nicht nur "Antoschkas Clowns Theater" erstmals aktiv, dann verschmelzen auch verschiedene Kunstrichtungen in einander. Die fünf Akteure, unterstützt von Toyterrier "Piri Piri" haben sich bewusst für diese ausgefallene Kombination entschieden.

"Wir wollen weg von der 250. Aufführung der Zauberflöte, wir wollen Appetit auf die Oper machen und mit der Macht des Clowns den Knoten zum Platzen bringen", skizziert Annette Elster gegenüber der NGZ die Zielsetzung. Und dass die Akteure dafür neue Wege gehen müssen, das ist ihnen lange bewusst. "Eigentlich sind Diva und Clown wie Himmel und Erde, finden aber dennoch zusammen", macht die Opernsängerin mit der außergewöhnlichen Stimme neugierig.

Dieses Zusammenfinden bedeutet zeitgleich auch einen Wechsel der Ebenen. Und so könnte die versteckte Botschaft des 90-minütigen Stücks auch lauten: "Du brauchst keine Angst haben, vor einer Blamage. Wenn etwas missglückt, wechselst Du die Seite, versuchst es aus einer anderen Perspektive erneut und es klappt bestimmt."

Aber auch ohne Tiefgang versprechen die beiden Künstlerinnen einen amüsanten, erfrischenden und überaus witzigen Abend. Antoschka schwärmt gegenüber der NGZ: "Der Besucher muss sich nur zurücklehnen, mit einem Lächeln wird seine Zurückhaltung in Luft aufgelöst."

Sie haben sich gesucht und gefunden: Antoschka, Star-Clown des Moskauer Staatszirkus mit dem Ehrentitel "Königin der Clowns" und Annette Elster, Ausnahmeerscheinung ihrer Sängergeneration. Die beiden Frauen - die eine lebt in Glehn, die andere auf der Raketenstation - sind jede für sich überaus erfolgreiche Künstlerinnen. Ein Zufall führte sie vor einem Jahr auf der Museums-Insel Hombroich zusammen. Seither schmieden beide gemeinsam Pläne, arbeiten zusammen und haben für die Freunde von Kunst, Gesang und Clownerie ein Programm der Extraklasse kreiert.

Sechs Monate harte Arbeit liegen hinter Antoschka und Annette Elster. Während die 42-jährige Mezzosopranistin von der Akrobatik Antoschkas beeindruckt ist und ins Schwärmen gerät, lobt sie auch den Biss der 52-Jährigen, die mit ihr "ausgesprochen hart und ausdauernd" an ihrer Stimme gearbeitet hat. Und so werden die beiden Damen in einem Duett zu hören sein.

Aber auch der Befreiungsschlag der Marionette - schon seit Jahren Antoschkas Visitenkarte in den Manegen dieser Welt - wird in der Aula des Korschenbroicher Gymnasiums erklingen: "Der Faden, der ist Schuld daran, dass ich allein nicht laufen kann. Doch heute reiß' ich ihn entzwei und lebe frei."

Für die seit Frühjahr in Glehn lebende "Königin der Clowns" ist nicht nur die Freundschaft zu Annette Elster und die gemeinsame Arbeit wichtig. Antoschka schwärmt: "Ich bin in diese Stimme verliebt." Und die ist wirklich etwas Außergewöhnliches, da sich Elsters Stimme von altistischer Tiefe bin hin zu dramatischen Höhen erstreckt.

Auf erlesene Kostproben der "Diva", die bisher bei über 50 verschiedenen Opern-Premieren in den Weltmetropolen begeisterte, dürfen sich am 12. und 16. Dezember die Korschenbroicher freuen. Sie wird mit der Olympia-Puppe aus Hoffmanns Erzählungen ebenso brillieren wie mit der Bacarole, aber auch mit Arien aus Carmen, Samson und Dalila und mit Giudittas Bekenntnis "Meine Lippen, sie küssen so heiß, . . ."

Verstärkt wird das Duo von dem Kleinenbroicher Detlev Leuschner (Dozent, Improvisations- und Clowntheater), Pianistin Jutta Laubenberger (Dozentin für Klavierdidaktik an der Folkwang-Hochschule Essen) und Conferencier Clown Cornelius (Saxophon) aus Mainz.

(NGZ)
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