Lokalsport Doppelter Sousa sorgt für Überraschungssieg

Rhein-Kreis · Landesliga: Jüchen überzeugt durch offensives Pressing, der Abwehrriegel des VdS bricht in Hälfte zwei und der SCK schlägt sich selbst.

 Nutznießer der offensiven Spielweise des VfL und Matchwinner dank seines Doppelpacks: Jüchens Flügelstürmer Manuel Sousa zeigte den Gegenspielern meistens nur seine Hacken.

Nutznießer der offensiven Spielweise des VfL und Matchwinner dank seines Doppelpacks: Jüchens Flügelstürmer Manuel Sousa zeigte den Gegenspielern meistens nur seine Hacken.

Foto: Anja Tinter.

Der VfL Jüchen/Garzweiler mischt weiterhin die Landesliga auf. Gegen den SC Velbert überzeugte Viktoria beim 2:0-Erfolg (Halbzeit 1:0) komplett und brachte Coach Michele Fasanelli ins Schwärmen: "Wir haben offensiv agiert und haben sie am eigenen Strafraum attackiert. Velbert hatte keine einzige Torchance. Es war eine rundum starke Mannschaftsleistung", so Fasanelli.

Mit einer Systemumstellung (4-4-2 statt 4-2-3-1) und giftigem Spiel überraschte der VfL den hochgehandelten Kontrahenten, der wohl eher ein auf Konter lauerndes Jüchen erwartet hatte. Nach Ballgewinn wurde sofort der Weg in die Tiefe gesucht. Zum ersten Mal klappte dies in der 21. Minute. Thorben Schmitt eroberte die Kugel und bediente den durchgestarteten Manuel Sousa, der zum 1:0 traf. Velbert fand keine richtige Antwort, Top-Torschütze Robin Hilgers hing völlig in der Luft. Jüchen hingegen machte genauso weiter.

Dennoch dauerte es bis zur 79. Minute, ehe die Entscheidung fiel: Konstantine Jamarishvili drang über außen in den Strafraum ein, umkurvte den Keeper und bediente erneut Sousa, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Der Sieg und somit Rang sechs war perfekt. Fasanelli: "Wir haben fast jeden Zweikampf gewonnen und ihnen den Schneid abgekauft, so dass sie ihre Qualität nicht abrufen konnten".

Einen Überraschungserfolg hätte auch gerne der VdS Nievenheim eingefahren. Doch dafür war der TSV Meerbusch beim 0:2 (Halbzeit: 0:0) einfach zu stark. Machten es die Grün-Weißen in der ersten Hälfte durch diszipliniertes Verschieben noch gut, entschied Kevin Dauser mit einem Doppelpack in Abschnitt zwei die Partie: In der 74. Minute wurde er im Strafraum zum ersten Mal sträflich alleine gelassen. Nur drei Minuten später bewies er nach einer Ecke Lufthoheit und machte den Deckel auf die Partie. "Mit etwas Glück und Geschick haben wir erst die Null gehalten. Nachdem 0:1 hatten wir keine Chance mehr, in das Spiel zu kommen. Dennoch kein Vorwurf, Meerbusch ist sicher nicht die Mannschaft, an der wir uns messen müssen", sagte VdS-Coach Thomas Bahr, der mit der Leistung seines Teams einverstanden war.

Sauer zeigte sich hingegen Oliver Seibert, Trainer des SC Kapellen, über die 1:2-Niederlage (Halbzeit 0:2) gegen den Aufsteiger ASV Einigkeit Süchteln. "Wir haben uns mal wieder selbst geschlagen. Beide Tore sind aus klarer Abseitsposition erzielt worden, resultieren aber aus individuellen Fehlern, die uns so nicht passieren dürfen", haderte er. Nach einer Phase des Abtastens hatte Kapellens Spielführer Marcel Koch großen Anteil am Rückstand: Völlig unbedrängt spielte er einen folgenschweren Ball auf die Außenbahn. Karsten Robertz spritzte dazwischen und sah, dass Koch unnötigerweise aufrückte. Morten Heffungs startete perfekt in den freigewordenen Raum, behielt vor Henning Welp die Nerven und stellte auf 1:0. Allerdings: Heffungs stand beim Zuspiel klar im Abseits.

Auch in der Folge war der SCK ungewohnt lethargisch. So sprang in der ersten Hälfte keine einzige Torchance heraus. Besser machte es Süchteln. Zunächst scheiterte Heffungs nach einem herrlichen Solo noch, dann machte es Robertz besser. Robert Wilschreys Kopfballablage geriet zu kurz, Heffungs umkurvte die Kapellener Abwehrreihe und bediente Robertz, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Da der ASV noch einen weiteren Hochkaräter vergab, war der SCK mit dem 0:2-Pausenstand, trotz deutlich mehr Ballbesitz, noch gut bedient.

Für die zweite Hälfte war somit eine Reaktion erforderlich - und die kam auch. Unmittelbar nach Wiederanpfiff hätte der eingewechselte Kilian Lammers auf 1:2 stellen können, scheiterte jedoch. Anders als Koch, der seine Farben in der 54. Minute per Fallrückzieher die Hoffnung zurückbrachte. Der SCK drückte gegen nun nur noch verteidigende Gäste auf den Ausgleich, vergab aber durch Wilschrey die beste Chance und muss die Schuld an der zweiten Saisonpleite erneut bei sich suchen: die Konzentration fehlte.

(NGZ)
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