Lokalsport Dormagen ist zum Siegen verdammt

Drei seiner fünf Heimspiele muss Handball-Bundesligist TSV Dormagen mindestens gewinnen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Gegen die direkten Konkurrenten Hannover, Minden und Düsseldorf sind Siege da beinahe Pflicht – als erstes morgen gegen TSV Hannover-Burgdorf.

 Zwei, die dem TSV Dormagen morgen Abend einheizen wollen: Hannovers Trainer Frank Carstens, der zur neuen Saison nach Magdeburg wechselt, und der Ex-Dormagener Jacek Bedzikowski (v.r.).

Zwei, die dem TSV Dormagen morgen Abend einheizen wollen: Hannovers Trainer Frank Carstens, der zur neuen Saison nach Magdeburg wechselt, und der Ex-Dormagener Jacek Bedzikowski (v.r.).

Foto: Eibner

Drei seiner fünf Heimspiele muss Handball-Bundesligist TSV Dormagen mindestens gewinnen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Gegen die direkten Konkurrenten Hannover, Minden und Düsseldorf sind Siege da beinahe Pflicht — als erstes morgen gegen TSV Hannover-Burgdorf.

Kai Wandschneider redet gar nicht lange um den heißen Brei herum: "Dieses Spiel müssen wir gewinnen", sagt der Trainer des TSV Dormagen mit Blick auf die Partie morgen (20.15 Uhr, HRC-Arena) gegen den TSV Hannover-Burgdorf.

Ein Blick auf die aktuelle Tabelle der Handball-Bundesliga sagt, warum: Dort hat der Aufsteiger aus der niedersächsischen Landeshauptstadt drei Punkte Vorsprung vor Dormagen und Balingen-Weilstetten, die wiederum drei Zähler vor der HSG Düsseldorf und weitere zwei vor GWD Minden liegen. Sollten die auswärts bislang sieglosen Hannoveraner — ihnen gelang nur ein Punktgewinn beim TuS N-Lübbecke — morgen gewinnen, dürfte sich die Auseinandersetzung um direkten Klassenerhalt (Platz 15), Relegation (Platz 16) und direkten Abstieg auf einen Vierkampf zwischen Balingen, Dormagen, Düsseldorf und Minden reduzieren.

Umgekehrt hätten die Hausherren (12:38 Punkte) mit einem Sieg Anschluss an Hannover (15:35), Wetzlar (17:33) und Melsungen (18:32) hergestellt. Entsprechend ist die Stimmung im Dormagener Lager: "Ich hoffe auf die Unterstützung der Fans", sagt Wandschneider. Bis Dienstag Abend waren von den 3005 Eintrittskarten noch 319 Sitz- und 680 Stehplätze zu haben.

Da ist also noch Luft nach oben. Die sieht Wandschneider auch, wenn er an das mit 26:28 verlorene Hinspiel denkt, das er noch einmal intensiv auf Video studiert hat. "Da waren wir schlecht", lautet sein Urteil, "da haben wir zu viele technische Fehler gemacht und Hannover dadurch zu Gegenstößen eingeladen." Klar, dass er daraus die Taktik für die morgige Partie ableitet: "Wir müssen taktisch sehr diszipliniert spielen. Und wir müssen vor allem cool bleiben."

Denn eines ist klar: Hannover, über die Relegation gegen Friesenheim in die Erste Liga gekommen, ist kein Aufsteiger im klassischen Sinne. "Die haben neun neue Spieler geholt, zum größten Teil erfahrene Leute", weiß Wandschneider. Noch während der laufenden Saison verstärkte sich der Neuling mit dem ungarischen Nationaltorhüter Nenad Puljezevic und den Linkshändern Lars Friedrich (aus Lübbecke) und Torge Johanssen (aus Flensburg), der 2005/06 eine Saison im Dormagener Dress bestritt und dem TSV immer noch freundschaftlich verbunden ist — so will er nach dem Spiel in seiner früheren Wahlheimat bleiben.

Ein anderer Ex-Dormagener weckt eher traumatische Erinnerungen auf Seiten der Gastgeber: Jacek Bedzikowski, damals noch beim Wilhelmshavener HV, riss den TSV in der Relegationsrunde 2006 mit seinem Freiwurftor in letzter Sekunde aus allen Aufstiegsträumen. Jetzt hofft Wandschneider, dass der Pole ihn nicht aus denen vom Klassenerhalt reißt.

Info Mehr zum Spiel in der morgigen Ausgabe

(NGZ)
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