Lokalsport Dormagener Gastspiel sorgt für Rekordkulisse

Dormagen/Krefeld · 3. Handball-Liga West: TSV Bayer will heute Abend in der Krefelder Glockenspitzhalle seine "Weiterentwicklung fortsetzen".

 Wird sich heute Abend wohl ähnlich intensiver "Betreuung" durch die Krefelder Henrik Schiffmann, Marcel Görden und Simon Ciupinski (v.r.) erfreuen wie im mit 34:24 gewonnenen Testspiel: Eloy Morante Maldonado.

Wird sich heute Abend wohl ähnlich intensiver "Betreuung" durch die Krefelder Henrik Schiffmann, Marcel Görden und Simon Ciupinski (v.r.) erfreuen wie im mit 34:24 gewonnenen Testspiel: Eloy Morante Maldonado.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Allein schon für diese Partie hat sich der Umzug in die Glockenspitzhalle gelohnt: Wenn der TSV Bayer Dormagen heute ab 20 Uhr bei der HSG Krefeld aufläuft, hoffen die Gastgeber auf einen neuen Zuschauerrekord. Die bisherige Bestmarke steht bei 1031 und stammt aus dem ersten Saisonspiel, das die Krefelder mit 29:25 gegen die Ahlener SG gewannen.

Gut tausend Karten sind für das Spitzenspiel der 3. Handball-Liga West schon verkauft, "von uns werden mindestens 200 Fans nach Krefeld fahren", schätzt TSV-Pressesprecher Detlev Zenk. Geht es nach Ulli Kriebel, werden sie heute Abend auf ihre Kosten kommen: "Wir wollen unsere Weiterentwicklung fortsetzen", sagt der neue Trainer des TSV Bayer. Dabei hatte er bereits am Samstagabend beim 34:26-Sieg seiner Schützlinge bei der SG Schalksmühle-Halver "das beste Spiel, das wir in dieser Saison abgeliefert haben", gesehen.

Davon waren die Krefelder am vergangenen Wochenende weit entfernt. "Die Leistung in Minden war einfach nicht gut genug", sagt Olaf Mast rückblickend auf die erste Saisonniederlage, das etwas überraschende 29:32 seiner Schützlinge bei der Bundesliga-Reserve von GWD Minden. Der in Stürzelbergwohnende HSG-Trainer, dessen Sohn Tim mit der Dormagener B-Jugend in der Nordrheinliga spielt, hofft auf baldige Besserung: "Wir haben uns mit der Situation ausgiebig beschäftigt und danach auch intensiv gesprochen. Wir wollen wieder mehr Fokus im Team haben."

Gesprochen haben sie in Dormagen nach dem vierten Sieg im vierten Meisterschaftsspiel auch. "Schließlich finden wir Trainer immer noch ein Haar in der Suppe", sagt Ulli Kriebel. (Nicht nur) In Schalksmühle war es das Überzahlspiel, das ihm nicht gefiel: "Da und in anderen Bereichen haben wir noch deutlich Potenzial", findet der 39-Jährige.

Das werden seine Spieler heute Abend wohl abrufen müssen. Denn "von der individuellen Besetzung her" hält er die HSG Krefeld "für den stärksten Gegner, der auf uns zukommt." Schließlich mischten die "Eagles", wie sie sich seit dieser Saison nennen, den Transfermarkt kräftig auf. Allein vom TV Korschenbroich fanden Max Zimmermann, Henrik Schiffmann und Michel Mantsch den Weg in die Seidenstadt und verstärkten die ohnehin schon fünfköpfige "TVK-Fraktion" (Philipp Ruch, Benedikt Köss, Marcel Görden, Simon Ciupinski, Philipp Liesebach) im gelb-schwarzen Dress. Routinier Jens-Peter Reinarz und Simon Ciupinski (beide von Zweitliga-Aufsteiger VfL Eintracht Hagen) brachten Erst- und Zweitliga-Erfahrung in den Kader von Olaf Mast, in dem in Gerrit Kuhfuss auch ein Ex-Dormagener steht.

Mast muss heute auf Hannes Hombrink und Michel Mantsch verzichten. Der 24-Jährige ist der große Pechvogel der letzten zwölf Monate: Dem TV Korschenbroich fehlte er in der vergangenen Spielzeit von Mitte November bis zum Saisonende wegen eines Knorpelschadens, jetzt riss er sich beim Krefelder 28:24-Sieg am zweiten Spieltag bei den Bergischen Panthern das hintere Kreuzband im anderen Knie und droht erneut bis zum Saisonende auszufallen. Beim TSV fehlen weiter der in Krefeld wohnende Sven Bartmann und Frederik Spinner.

Der Rest wirkt schon recht eingespielt, was heute Abend durchaus entscheidend sein könnte: "Die Krefelder sind noch nicht so gut eingespielt, das sagt Olaf Mast ja selbst", weiß Kriebel, ist sich aber auch darüber im Klaren, "dass wir uns keine Schwächephasen erlauben dürfen." Wohlwissend, dass sich seine Schützlinge in den voraufgegangen Partien immer die eine oder "Auszeit" vor allem nach deutlichen Führungen nahmen. Mit Blick auf die Glockenspitzhalle stellt er fest: "Die Halle wird sicher voll - das wird ein tolles Erlebnis, auf das wir uns alle freuen." Um so mehr, wenn gegen 21.45 Uhr sein Wunsch in Erfüllung gegangen sein sollte, schließlich sagt Kriebel: "Wir wollen unsere weiße Weste behalten."

(NGZ)
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