Lokalsport Drei Gründe, warum die Tigers den Sieg wollen

Neuss · Im Duell mit den Titans um die Play-off-Plätze ist der Basketball-Zweit-ligist aus Neuss auf Wiedergutmachung für die Hinspielniederlage aus.

 Ein mögliches Duell: Osnabrücks Topscorerin N'Dea Bryant (l.), hier noch im Trikot der Panthers, im Zweikampf mit der Neusserin Jana Heinrich.

Ein mögliches Duell: Osnabrücks Topscorerin N'Dea Bryant (l.), hier noch im Trikot der Panthers, im Zweikampf mit der Neusserin Jana Heinrich.

Foto: Woi

Im wichtigen Fach Eigenmotivation steht bei den TG Neuss Tigers seit Jahren eine fette Eins. Die von Janina Pils trainierten Zweitliga-Basketballerinnen haben immer Bock - egal, wie die Lage ist. Weil aber stets noch ein bisschen mehr geht, hat die Trainerin vor dem Gastspiel des Osnabrücker TB morgen Abend (17.30 Uhr) in der Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße gleich mehrere Gründe herausgearbeitet, warum ihre Mädels gerade diese Partie unbedingt gewinnen wollen: "Damit könnten wir nämlich gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen."

Grund Nummer eins: "Im Hinspiel", so Janina Pils, "haben wir es uns mit sehr schlechter Leistung gegönnt, das Spiel zu verlieren." Mehr als die 70:71-Niederlage an sich ärgerte sie die unzureichende Vorstellung ihrer Mannschaft, die zwar von jenseits der Drei-Punkte-Linie 45 Prozent ihrer Würfe in den Korb setzte (14/31) und nach einem 15:0-Lauf schon mit 57:39 (26. Minute) vorne lag, dabei aber sowohl in der Offensive als auch in der Defensive letztlich zu viel falsch machte.

Grund Nummer zwei: Mit einem Heimsieg über den Tabellenfünften würden die auf Rang zwei stehenden Tigers ihr Polster auf den ersten Nicht-Play-off-Platz auf satte acht Punkte ausbauen - fast schon die Vorentscheidung bei dann nur noch sechs ausstehenden Partien, zumal auch der direkte Vergleich für Neuss spräche.

Grund Nummer drei: Obwohl die Tigers in der Liga jahresübergreifend zuletzt drei Mal in Folge gewannen, boten die dabei abgelieferten Leistungen noch einigen Spielraum nach oben. Entschuldigt war die Mannschaft nur gegen Opladen, musste sie in diesem Match doch auf die erkrankte Trainerin verzichten. Dass der Krimi mit dem letzten Wurf von Briana Williams trotzdem ein positives Ende nahm, rechnet Janina Pils ihren Schützlingen hoch an. "Viele Mannschaften hätten das nicht geschafft." Auch in Grünberg war sie über drei Viertel hinweg ganz und gar unzufrieden mit ihren Tigers gewesen. Dass die TG am Ende dennoch recht deutlich mit 69:52 gewann und damit die Scharte vom 61:71 im Hinspiel auswetzte, überraschte selbst Janina Pils. "Aber gegen Osnabrück haben nun alle die Chance, an ihren Fehlern zu arbeiten und es besser zu machen."

Das dürfte gegen den OTB auch dringend vonnöten sein, "denn das ist eine gute Mannschaft, die vollkommen zu Recht auf dem fünften Platz steht", sagt Pils. Ausdrücklich warnt sie jedoch davor, die Titans auf US-Profi N'Dea Bryant, die im Schnitt 23,7 Punkte und 9,4 Punkte auflegt, zu reduzieren. "Diesen Fehler haben wir im Hinspiel gemacht - und der vergebliche Versuch, sie zu kontrollieren, hat uns viel Kraft und letztlich auch das Spiel gekostet." Bryant, die in dieser Partie 25 Punkte und 14 Rebounds auflegte, erhielt nämlich Unterstützung von Maike Hagedorn (13 Punkte), die die Gäste so gar nicht auf der Rechnung hatten. Darum mahnt Pils: "Klar, Bryant ist dominant, nicht auszuschalten und eine der besten Spielerinnen der Liga, doch Osnabrück ist als Mannschaft gut." Akteurinnen wie US-Girl Xylina McDaniel (9,5 Punkte, 6,3 Rebounds), Michelle Müller (9,7 Punkte) oder auch Annemarie Potratz, die im Schnitt 38:33 Minuten auf dem Feld steht und deren Mutter Katrin Sokoll-Potratz mit 46 Jahren immer noch nicht zu alt für Zweitliga-Basketball ist, bürgen für Qualität. Trotzdem sind die Tigers wild entschlossen, dieses Duell für sich zu entscheiden.

(NGZ)
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