Lokalsport Drei Musketiere trumpfen in Warschau auf

Dormagen · Die Dormagener Säbelfechter Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Max Hartung belegen beim Weltcup die Plätze zwei, drei und sechs.

 Hatten allen Grund zur Freude: Max Hartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo (unten v.l.) trumpften beim Säbel-Weltcup in Warschau groß auf. Oben schreit Szabo seine Freude nach dem Halbfinalsieg über Wagner heraus.

Hatten allen Grund zur Freude: Max Hartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo (unten v.l.) trumpften beim Säbel-Weltcup in Warschau groß auf. Oben schreit Szabo seine Freude nach dem Halbfinalsieg über Wagner heraus.

Foto: Augusto bizzi

Der Schönheitsfehler passierte gestern Mittag: Da patzten die deutschen Säbelfechter beim Mannschafts-Weltcup mit 40:45 gegen Frankreich, belegten in der Endabrechnung nur Rang neun und verpassten so wertvolle Punkte, um sich in der für die Olympia-Qualifikation nicht unwichtigen Weltrangliste weiter nach vorne zu schieben.

Ansonsten stand das Säbel-Weltcupturnier in der polnischen Hauptstadt Warschau ganz im Zeichen der Musketiere vom TSV Bayer Dormagen. "Eine grandiose Leistung, wir sind stolz auf unsere Säbeljungs", kommentierte Sven Ressel, Sportdirektor des Deutschen Fechterbundes, den Auftritt von Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Max Hartung, "hinter diesem Erfolg stehen Bundestrainer Vilmos Szabo und das erweiterte Trainerteam."

Der hatte gleichfalls allen Grund zur Freude, nicht nur über Platz zwei seines Sohnes: "Das war heute ein super Tag. Die Jungs haben klasse gefochten", meinte Vilmos Szabo, "ich bin mit ihnen sehr zufrieden." Ein noch besseres Abschneiden verhinderte alleine der Weltranglistenerste Bongil Gu: Der Südkoreaner setzte sich im Viertelfinale mit 15:9 gegen Max Hartung durch und verhinderte so, dass der Europameister nach seiner Verletzungspause gleich in den Kampf um die Medaillenplätze eingreifen konnte. Und im Finale behielt der Südkoreaner mit 15:10 gegen Matyas Szabo die Oberhand und baute damit seine Führung auf der Weltrangliste vor dem Italiener Luca Curatoli - erbelegte in Warschau nur Rang 17 - und seinem Landsmann Sanguk Oh - wurde Zehnter - weiter aus.

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Foto: Augusto Bizzi

Matyas Szabo hatte sich nach seinen Auftaktsiegen über seinen Vereinskollegen Lorenz Kempf (15:6) und den Italiener Enrico Berre (15:13) im Achtelfinale mit 15:14 gegen Aron Szilagyi (Ungarn), den Doppel-Olympiasieger von London und Rio de Janeiro, behauptet, anschließend den aktuellen WM-Dritten Kamil Ibragimov (Russland) mit 15:11 ausgeschaltet und damit ein Dormagener Vereinsduell im Halbfinale ermöglicht. Denn Benedikt Wagner verzeichnete einen ähnlichen Lauf: Den Auftaktsiegen über Veniamin Reshetnikov (Russland, 15:14) und Csanad Gemesi (Ungarn, 15:9) folgte ein 15:13 über den Weltranglistendritten Sanguk Oh (Korea) und ein 15:13 über den Franzosen Bolade Apithy.

Im Bayer-internen Duell ging es zunächst knapp zu, am Ende setzte sich Matyas Szabo mit 15:11 durch. Benedikt Wagner blieb als Trost der dritte Platz und ein Pokal, der dem seines Vereinskollegen in Größe nichts nachstand. Einen weiteren im Teamwettbewerb zu ergattern blieb den deutschen Säbelfechtern gestern allerdings verwehrt. Denn gleich in der Runde der besten 16 mussten sich Richard Hübers - belegte in der Einzelkonkurrenz den zwölften Platz - Matyas Szabo und Benedikt Wagner den in der Besetzung Vincent Anstett, Bolade Apithy und Tom Seitz angetretenen Franzosen mit 40:45 geschlagen geben.

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Foto: DeFB

Danach blieb dem Aufgebot des Deutschen Fechterbundes nur noch die Platzierungsrunde, an deren Ende bestenfalls Rang neun herausspringen konnte. Das gelang, weil das Dormagener Trio sich gegen China (45:42), Rumänien (45:42) und auch im abschließenden Gefecht gegen die Ukraine (45:43) keine Blöße mehr gab. "Die Jungs waren heute etwas müde", zeigte Bundestrainer Vilmos Szabo Verständnis, "nach den Top-Ergebnissen von gestern war das nicht verwunderlich."

(NGZ)
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