Lokalsport Eagles greifen nach Deutschlands Krone

Kaarst · Im dritten und entscheidenden Match der Finaleserie um die Deutsche Meisterschaft im Skaterhockey sind die Kaarster morgend Abend beim Titelverteidiger SHC Rockets Essen zu Gast. Der Sieger kann die Sektkorken knallen lassen.

 In glänzender Form: Mit seinen Toren könnte Thimo Dietrich die Crash Eagles Kaarst morgen Abend in Essen zum Deutschen Meistertitel schießen.

In glänzender Form: Mit seinen Toren könnte Thimo Dietrich die Crash Eagles Kaarst morgen Abend in Essen zum Deutschen Meistertitel schießen.

Foto: Eagles

Der 19. September 2015 ist ein ganz besonderes Datum. An diesem Samstag verließen die SHC Rockets Essen ihre Wohnbau Hockey-Arena im Stadtteil Frohnhausen zum letzten Mal als Verlierer. Seither blieb der Deutsche Meister zu Hause 22 Mal hintereinander ungeschlagen. Eine für jeden Gast beängstigende Serie. Und doch macht dieser 19. September 2015 den Crash Eagles Kaarst auch Mut, denn er steht für ihren 10:9-Erfolg an der Raumerstraße. Gelingt den Adlern morgen Abend (Anpfiff 18 Uhr) dieses Kunststück noch einmal, verlassen sie das Feld als Deutscher Skaterhockey-Meister.

Der erste Triumph auf nationalem Parkett seit 1998 wäre alles andere als eine Sensation, wenngleich Eagles-Trainer Georg Otten seine Jungs im Duell mit dem Europapokalsieger schon als Außenseiter sieht. In dieser Saison hat Kaarst die Rockets bereits zweimal geschlagen, allerdings in der Stadtparkhalle. Um diese beflügelnde Heimspiel-Atmospähre auch morgen in der Höhle des Löwen zu erschaffen, kommen rund 100 Fans mit nach Essen, wo für den Showdown bereits 250 Reservierungen vorliegen sollen. Es dürfte also kuschelig eng werden auf den Rängen. Schon mal ein bisschen am Thron des Favoriten gerüttelt haben die Adler vor zwei Wochen im ersten Match der Finalserie. Das ging am Ende zwar mit 5:7 verloren, doch zwischenzeitlich lagen die Gäste mit 4:1 vorne. Im Gegensatz zu 4:12-Packung vor vier Tagen in Kaarst konnten die Rockets dabei auf ihre Profis vom in der Eishockey-Oberliga spielenden Kooperationspartner Herner EV bauen. Die Herren Pietsch, Schneider, Nieberle, Luft & Co. stehen wieder zur Verfügung. Das allerdings grämt Otten keineswegs: "Viele Mannschaften jammern rum, wenn es gegen die Rockets und ihre Eishockey-Spieler geht, dabei sind die Jungs schon jahrelang da. Bei unserem Sieg 2015 in Essen war der Gegner zu 90 Prozent komplett und bei uns fehlte Thimo Dietrich verletzt."

Das 5:7 in Spiel 1 hat dem Coach aber auch gezeigt, "dass uns der Underdog-Bonus für Essen gefährlich macht. Wenn es bei uns gut läuft, fangen die an zu denken. Ich finde, die Außenseiterposition ist eine gute Position, wir müssen nur die Angst vor der eigenen Courage ablegen. Der Titel wäre einfach das I-Tüpfelchen auf eine verdammt lange Saison."

Die hatte für die Eagles am 22. Januar mit dem Vorbereitungsturnier bei den HC Köln-West Rheinos begonnen. Dass das bislang so unfassbar gute Jahr, in dem die Kaarster im Jugendbereich deutschlandweit alles abgeräumt haben, was überhaupt nur geht, morgen mit dem DM-Titel enden könnte, kommt selber Georg Otten, der 1997 und 1998 unter Trainer Jörg Schneyer zum Meisterteam der Crash Eagles gehörte, fast wie ein Traum vor. Doch er glaubt an sein Team und an den krönenden Abschluss. Sein Versprechen: "Wir werden wieder alles in die Waagschale werfen und mit der Leidenschaft kämpfen, die uns schon die ganze Saison ausgezeichnet hat."

Wieder mit dabei ist Tim Dohmen, der in Essen noch nach der Schlusssirene mit Christian Nieberle verbal aneinandergeraten und für ein Spiel gesperrt worden war.

(NGZ)
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