Lokalsport Ein "Dreamteam" holt sich die Perlenkette

Neuss · Neusser Galopptrainer Axel Kleinkorres und seiner Auszubildenden Claudia Pawlak reicht Platz zwei im dritten Lauf zum Gesamtsieg.

 Anna van den Troost mit Newnton Lodge (unteres Foto links) gewann das Finale um den Preis der Perlenkette vor Mountain View mit Claudia Pawlak. Der zweite Platz reichte ihr für den Gesamtsieg. Nach dem Rennen stellten sich alle Reiterinnen zum Gruppenbild, die Siegerin ebenso stilecht mit ihrer Perlenkette (3.von rechts) wie die dreifache Gewinnerin früherer Jahre Helga Dewald (ganz links).

Anna van den Troost mit Newnton Lodge (unteres Foto links) gewann das Finale um den Preis der Perlenkette vor Mountain View mit Claudia Pawlak. Der zweite Platz reichte ihr für den Gesamtsieg. Nach dem Rennen stellten sich alle Reiterinnen zum Gruppenbild, die Siegerin ebenso stilecht mit ihrer Perlenkette (3.von rechts) wie die dreifache Gewinnerin früherer Jahre Helga Dewald (ganz links).

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

"Er hat mir die Perlenkette beschert." Dem Trainer Axel Kleinkorres sind in seiner langen und ereignisreichen Karriere in Sattel und Sulky schon viele mehr oder auch weniger nette Dinge gesagt worden. Claudia Pawlaks Dank war schon etwas Besonderes.

Die 22-jährige Auszubildende sicherte sich am Samstagabend mit der vom ortsansässigen Buchmacher-Unternehmen Albers & Sieberts gesponserten Perlenkette den begehrtesten Ehrenpreis im deutschen Damenrennsport. Es reichte ihr ein zweiter Platz mit Moutain View hinter dem nicht unerwarteten klaren Sieger Newnton Lodge mit der Belgierin Anna van den Troost. Doch ihr Sieg reichte nicht, Claudia Pawlak bekam für Platz zwei sechs Punkte und mit insgesamt 22 Zählern war sie nicht zu schlagen, Anna van den Troost kam auf 16 Punkte.

Lokalsport: Ein "Dreamteam" holt sich die Perlenkette
Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Die Freude war groß, ein großer Freundeskreis aus dem Raume Bottrop feierte mit großer Herzlichkeit und viel Stolz ihre Claudia und die übersah auch die kleinen Fans dabei nicht. Es war die reine Freude und auch Axel Kleinkorres wirkte fast tiefenentspannt, zumal Werder Bremen gewonnen hatte. Allerdings: Er konnte sich auch nicht verkneifen, auf den Zwischenfall im Schlussbogen hinzuweisen, in den sein Pferd verwickelt war. "Das hat den Sieg im Rennen gekostet." Die verursachende Reiterin widersprach nicht und so wird sie in die Geschichte des seit 1961 ausgetragenen Wettbewerbs eingehen, die mit einem Sieg in den drei Rennen das Schmuckstück gewann.

Insgesamt stehen jetzt vier Siege in der Vita der Abiturientin - drei Rennen hatte sie als Amateur bei einem Aufenthalt in Polen gewonnen. Sie wird in der laufenden Saison sicher noch einige Siege hinzufügen, dafür wird schon ihr Chef sorgen, denn Claudia Pawlak reitet noch mit einer Nachwuchs-Gewichtserlaubnis von fünf Kilogramm. Ein Kilogramm Gewicht bedeutet auf einer Distanz von 2000 Meter ungefähr eine Länge.

Aus dem Stall von Axel Kleinkorres gehen heute ab 17.55 Uhr im belgischen Mons-Ghlin die drei Pferde Hokulaya, Saturday und Sang Dasher an den Start. Das städtische Veterinäramt überprüfte die Papiere der Pferde am Sonntagvormittag. Der zweite Kleinkorres-Starter American Day aus dem Ulbricht-Stall blieb in Neuss diesmal ohne Geld. Man trug es mit Fassung.

Trotz schwerer körperlicher Behinderung war Helga Dewald wieder auf die Bahn gekommen. Mit ihren drei Perlenketten aus den Jahren 1969, 1971 und 1976: "Sie sind mein ganzer Stolz." Eva-Maria Amdohr vom Rennverein hatte auch für sie einen Blumenstrauß parat, sie wurde auch auf das Gruppenbild mit allen Damen gebeten, von denen Larissa Bieß (2015), Olga Laznovska (2012) und Lena-Maria Mattes (2014) bereits eine Perlenkette gewannen.

Die in Dormagen lebende Olga Laznovska zeigte im Sattel des von ihr auf dem Gelände des Schlosses Arff trainierten neunjährigen Wallach Silencio im ersten Rennen um den Preis der Neusser City den "Ritt des Tages" Vom letzten Platz des Feldes flog sie wie ein Slalomfahrer durch die Stangen und gewann noch mit einem Hals-Vorsprung. Zwei der acht Rennen sicherten sich Trainer Marco Klein aus Mannheim und sein Jockey Tommaso Scardino mit den Pferden Anatol Artist und Kitaneso. Neben seiner Arbeit als Trainer von Rennpferden arbeitet er noch acht Nächte im Monat als Pfleger in der Klinik seiner Heimatstadt Viernheim. Dreimal war Marco Klein mit der Bundeswehr zu Einsätzen in Afghanistan. Der erste Deutschland-Start von Andrasch Starke endete im vierten Rennen um den Preis des Nordparks mit dem letzten Platz im Sattel der frischen Siegerin Belle Et Riche.

Mit ungewöhnlichen Problemen beschäftigte sich die Rennleitung vor der Veranstaltung: Zunächst mussten Skaterfahrer aus Sicherheitsgründen von der Anlage komplimentiert werden, dann wurde eine Drohne über dem Gelände gesichtet. Vizepräsident Peter Ritters begab sich auf die Suche nach dem "Kapitän", wurde aber nicht fündig. Das Fluggerät tauchte aber nicht mehr auf und Rennleitungschef Frank Becker war beruhigt.

(NGZ)
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