Galopp Ein Neusser Sieg im letzten Rennen

Neuss · Martin Strentz, Besitzer der siegreichen Stute Red Dynamite aus dem Stall von Marion Weber, feiert bald 90. Geburtstag.

 Bei der Siegerehrung für Red Dynamite: Janine Ratering, Besitzer Martin Strentz, Trainerin Marion Weber, Jockey Miguel Lopez und Rennvereins-Vizepräsident Peter Ritters (v.l.).

Bei der Siegerehrung für Red Dynamite: Janine Ratering, Besitzer Martin Strentz, Trainerin Marion Weber, Jockey Miguel Lopez und Rennvereins-Vizepräsident Peter Ritters (v.l.).

Foto: Foto.Klaus-Jörg Tuchel

Siege von Rennpferden aus Neusser Ställen bei den Heimrennen auf der Bahn am Hessentor sind selten geworden. Die Ursachen sind einfach erklärbar: Es stehen insgesamt nur 45 Pferde dort und Axel Kleinkorres mit dem größten Stall von 25 Vollblütern sattelt nur selten in Neuss und nimmt auch nur eingeschränkt am Winterprogramm teil.

Im letzten Rennen am Dienstagabend um 21.01 Uhr war es wieder einmal so weit. Die sechsjährige Stute Red Dynamite machte ihrem Namen alle Ehre und schoss mit Jockey Miguel Lopez im Sattel aus einer scheinbar aussichtslosen Position durch das Feld und hatte im Ziel sogar noch drei Längen Vorsprung.

Ihre Neusser Trainerin Marion Weber musste fast vier Monate auf einen Sieg warten. Den letzten hatte Red Dynamite am 3. Oktober 2014 in Köln geschafft. Weber: "Sie mag den matschigen Boden. Es passte einfach alles." Auch für den Besitzer des Pferdes: Der Fischhändler Martin Strentz aus Lobberich wird am 24. Juli diesen Jahres 90 Jahre alt. Mit der Gelassenheit des Alters verfolgt er die Rennen - derzeit sogar trotz einer gebrochenen Hand nach einem Sturz. Strentz hatte im vergangenen Jahr noch die Stute Danny belle im Rennstall, doch nun hat er die 14-Jährige auf die Koppeln nach Lobberich geholt. Marion Weber: "Sie ist im letzten Jahr noch drei Mal gelaufen. Ich habe ihm aber geraten, sie nicht weiter im Rennstall zu halten." Zuchtversuche mit ihr sind allerdings fehlgeschlagen.

Deutschlands Spitzenjockey Andrasch Starke hat ohne Sieg bei den drei Ritten in Neuss den Flug zu seinem Gastspiel in Japan angetreten. Der zweite Platz im siebten Rennen mit der Stute Miss Bestsy war die größte Ausbeute. Starke wird im April zum zweiten Mal Vater, deshalb ist der Rückflug nach Deutschland auch für den 31. März geplant. Erfolgreichster Jockey dieses Renntages war Miguel Lopez mit drei Siegen auf Cioccomia, Hippocrene und Red Dynamite. Der vierfache Jockeychampion Eduardo Pedroza punktete auf Miracle S aus dem Stall des Niederländers Daniel Klomp. Pedroza war für diesen einen Ritt eigens aus Gütersloh nach Neuss angereist. Die Zeiten ändern sich, das wäre vor einigen (besseren) Jahren kaum geschehen.

Für den siebenjährigen Wallach Ipos gab es hingegen keine Rettung mehr. Im vierten Rennen zog er sich eine Fesselbeinfraktur zu und musste eingeschläfert werden. Mit dem Zustand des Geläufs hatte die Verletzung nichts zu tun, allerdings lag vor dem siebten Rennen ein Stück der Rails am Anfang der Geraden plötzlich in der Bahn, beim achten Rennen wurde es von innen festgehalten. Der Wettumsatz betrug in acht Rennen bescheidene 84 865 Euro-davon nur 16 422 Euro direkt auf der Bahn. An den drei kommenden Neusser Renntagen) geht es um die begehrte Perlenkette, die erneut von Bahnbuchmacher Michael Sieberts gesponsert wird.

(kgö)
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