Lokalsport Eine Gleichung mit jeder Menge Unbekannten

Neuss · Am Sonntag startet die 2. Tennis-Bundesliga. Erstliga-Absteiger BW Neuss wird von der Konkurrenz auf den Favoritenschild gehoben.

Es ist eine Gleichung mit sehr vielen Unbekannten - und nur für einen geht sie am Ende der gerade mal vier Wochen dauernden Spielzeit auf. Denn nur der Meister der Zweiten Tennis-Bundesliga Nord, die am Sonntag um 11 Uhr in die Saison startet, steigt in die Bundesliga auf.

Der TC Blau-Weiss Neuss hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn er am 13. August auf diesem ersten Tabellenplatz stehen würde. Von den acht Gegnern wird der Erstliga-Absteiger allenthalben als Favorit auf den Gruppensieg angesehen, um den sich ansonsten noch die beiden Berliner Klubs LTTC Rot-Weiss - am Sonntag Auftaktgegner an der Jahnstraße - und TC Blau-Weiss, der Club an der Alster Hamburg, der Suchsdorfer SV aus der Nähe von Kiel, der Oldenburger TeV und die NRW-Klubs TC Iserlohn, TP Versmold und Bielefelder TTC bewerben.

BW-Teamchef Marius Zay hat zwei Konkurrenten ganz besonders im Visier: Den TC Iserlohn, bei dem die Neusser am 28. Juli zu Gast sind, und den Tennispark Versmold, der am letzten Spieltag Gastgeben des Erstliga-Absteigers ist. "Vielleicht wird das ein Endspiel, vielleicht aber auch nicht", orakelt Zay. Was die Einschätzung so schwierig macht: Niemand weiß, welche der gemeldeten Top-Spieler tatsächlich auflaufen und an welchem Spieltag gegen welchen Gegner.

So hat der letztjährige Vizemeister TC Iserlohn an Position eins den Spanier Guillermo Garcia Lopez gemeldet. Der 34-Jährige, als aktuelle Nummer 143 der Weltrangliste der am höchsten gelistete aller 141 gemeldeten Spieler, soll am Sonntag gegen Oldenburg auflaufen. Denn, so schreibt die Iserlohner Kreiszeitung: "Mit einem Sieg gegen die Nedersachsen will man beim TCI unbedingt die Weichen für eine erfolgreiche Saison stellen, die aber definitiv nicht in einem Aufstieg enden soll." Dafür, zitiert die Zeitung Teamchef Jim Anwar, "benötigen wir erst einmal eine konstante Zuschauerkulisse von 600 bis 800 Besuchern. Darauf ließe sich dann aufbauen." Auf einen Bundesliga-Aufstieg als Nachrücker hatten die Sauerländer denn auch im vergangenen Herbst verzichtet.

Gegen den zweiten Mitfavoriten TP Versmold hat Zay selbst noch in der vergangenen Saison mit der blau-weissen Reserve in der Regionalliga gespielt. Dem Aufsteiger, der an der Spitze mit Daniel Masur (ATP 208) und Marvin Netuschil (ATP 309) zwei deutsche Spieler gemeldet hat, wird ohne weiteres der "Durchmarsch" in Liga eins zugetraut.

Mit zwei deutschen Talenten reist auch der erste Neusser Gegner am Sonntag an: Rekordmeister Rot-Weiss Berlin, gerade wieder in die Zweite Liga aufgestiegen, hat an der Spitzenposition Daniel Altmaier (ATP 210) gemeldet. Und Rudolf Molleker wird für das größte deutsche Talent seiner Altersklasse gehalten - der 16-Jährige steht immerhin auf Rang 24 der Junioren-Weltrangliste. "Wir werden ein starkes Team dagegenstellen", kündigt Marius Zay an - mehr darüber in der morgigen Ausgabe.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort