Nachruf Eisläufer trauern um Zdenek Snasel

Neuss · Der Begründer des Eiskunstlaufens ins Neuss und "Erfinder" des Weihnachtsmärchens auf dem Eis ist tot: Wenige Tage nach seinem 86. Geburtstag verstarb Dr. Zdenek Snasel an Herzversagen. "Zu seinem Geburtstag am 24. Januar habe ich noch mit ihm telefoniert, da meinte er, dass es ihm nach einer Herzoperation im vergangenen Jahr wieder besser gehe", erinnert sich Ulrich Giesen, Vorsitzender des Neusser Schlittschuh-Klubs an den Mann, ohne den es die Erfolge des NSK kaum gäbe.

 Begeisterte die Neusser für Eiskunstlauf: Dr. Zdenek Snasel.

Begeisterte die Neusser für Eiskunstlauf: Dr. Zdenek Snasel.

Foto: NSK

Der Begründer des Eiskunstlaufens ins Neuss und "Erfinder" des Weihnachtsmärchens auf dem Eis ist tot: Wenige Tage nach seinem 86. Geburtstag verstarb Dr. Zdenek Snasel an Herzversagen. "Zu seinem Geburtstag am 24. Januar habe ich noch mit ihm telefoniert, da meinte er, dass es ihm nach einer Herzoperation im vergangenen Jahr wieder besser gehe", erinnert sich Ulrich Giesen, Vorsitzender des Neusser Schlittschuh-Klubs an den Mann, ohne den es die Erfolge des NSK kaum gäbe.

Snasel floh 1969 nach dem Ende des "Prager Frühlings" aus seiner tschechischen Heimat nach Deutschland. In Neuss wurde der Veterinärmediziner heimisch, hier arbeitete er auch bis zu seiner Pensionierung als Tierbeschauer auf dem Schlachthof. Und hier gründete er am 14. Januar 1973 den ersten Eissportverein in der damals gerade neu eröffneten Südparkhalle, die fortan zu seiner zweiten Heimat werden sollte. Mehr als 35 Jahre hat er hier, oft schon ab sechs Uhr morgens, Kinder und Jugendliche ausgebildet und trainiert.

Seine "Musterschülerin" war Ramona Bauer, die er bis aufs Treppchen bei Deutschen meisterschaften führte und die heute noch als Preisrichterin dem Eiskunstlauf verbunden ist. 1974 begründete er dann die bis heute andauernde Tradition des "Weihnachtsmärchens", auch, weil er mit den Einnahmen den kostenträchtigen Trainingsbetrieb bezuschussen konnte. Die ersten zwölf Aufführungen - zur Premiere gab es die "Puppenfee" - inszenierte er noch selbst.

Vor knapp sieben Jahren, am 28. März 2009, verabschiedete sich der damals 79-Jährige in den Trainer-Ruhestand. "Doch auch danach hat er noch alle Neusser Eismärchen von der Bande aus mit seinem geschulten Blick beobachtet und begleitet", erinnert sich Giesen, "Doc Snasel war ein ganz feiner Mensch und der NSK dankt ihm für die vielen Jahre." 2002 hatte ihm der Vereins bereits die Ehrenmitgliedschaft auf Lebenszeit verliehen, drei Jahre später erhielt er die "Ehrengabe des NRW-Eissportverbandes".

Auf seinen Wunsch wird Snasel in seiner tschechischen Heimatstadt Opava beigesetzt.

(-vk)
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