Lokalsport Elephants feiern als Primus Weihnachten

Grevenbroich · Da Münster frei hatte, reichte Grevenbroich der 105:91-Heimsieg über Hagen-Haspe zum Sprung auf Platz eins in der Basketball-Regionalliga.

 Nicht aufzuhalten: Elephants-Spielmacher Farid Sadek (l.), 17 Punkte und 14 Assist, im Duell mit Liga-Topscorer Jeremy Lewis vom Schlusslicht SV Hagen-Haspe.

Nicht aufzuhalten: Elephants-Spielmacher Farid Sadek (l.), 17 Punkte und 14 Assist, im Duell mit Liga-Topscorer Jeremy Lewis vom Schlusslicht SV Hagen-Haspe.

Foto: Christina Eri

Wer in einem Basketball-Match 38:48 von 40 Minuten vorne- und keine einzige Sekunde zurückliegt, der hat verdient gewonnen. Punkt. Wohl auch darum hielt sich Hartmut Oehmen nach dem 105:91-Sieg (Halbzeit 52:48) der von ihm gecoachten NEW' Elephants zum Rückrunden-Auftakt der Basketball-Regionalliga West über das Schlusslicht SV Hagen-Haspe auch gar nicht erst mit fruchtlosen Spielanalysen auf. Trotz des über weite Teile eher unspektakulären Vortrags seiner Jungs sei ihm nämlich von Anfang an klar gewesen, "dass wir irgendwann den Hintern hochkriegen würden. Ich kenne mein Team."

Diesmal benötigte der neue Tabellenführer, der die Spielpause des im direkten Vergleich (noch) besseren Spitzenreiters WWU Baskets Münster zum Sprung auf Platz eins nutzte, allerdings eine sehr lange Anlaufzeit. Bis zur Pause blieb Haspe dran, auch, weil die Gäste mit Liga-Topscorer Jeremy Lewis (2/3 Dreier für 14 Punkte) und vor allem Oscar Luchterhandt (2/3 Dreier für 18 Punkte) aus der Distanz ein gutes Händchen bewiesen. Da zudem in der Verteidigung jegliche Intensität fehlte, sah sich Oehmen in der Kabine zu einer seiner mittlerweile fast schon legendären Motivationsansprachen genötigt. In rund 90 Sekunden machte er seinen tiefenentspannten Schützlingen klar: "Haspe ist nicht Herford oder Salzkotten, die um die Goldene Ananas spielen. Für die geht es um den Klassenverbleib - die wollen die Überraschung schaffen."

Und weil Worte allein (oft) nicht helfen, stellte er um, betraute anstelle des in dieser Beziehung eher mäßig interessierten Gerrell Martin nun Farid Sadek mit der Bewachung von Jeremy Lewis. Außerdem prophezeite er: "Wir gewinnen dieses Viertel mit zehn Punkten Unterschied." Das funktionierte auch deshalb vortrefflich, weil Oehmen seinem Routinier Farid Sadek - im Duell mit dem von einer Verteidigungs-Allergie geplagten Jeremy Lewis - eine Art Freifahrtschein ausgestellt hatte. Von den 17 Punkten der Elephants bis zum 69:62 (25.) erzielte der Spielmacher zehn. Und als Marko Boksic von jenseits der Drei-Punkte-Linie die Zähler zum 74:66 (26.) und 77:67 (28.) zusteuerte, bekamen die Gastgeber allmählich Kontrolle über das Match. "In dieser Phase hat man gesehen, warum die Elephants eines der Topteams der Liga sind", stellte Hagens Trainer Terry Bryant fest: "Eine mit so viel Talent ausgestattete Mannschaft kannst du über vier Viertel hinweg einfach nicht komplett stoppen."

Wie von Oehmen vorausgesagt, gewann Grevenbroich diesen Abschnitt mit 31:21 und ging mit einer 83:65-Führung in das Schlussviertel. Es spricht für die Gäste, die seit dem Sensationssieg über Düsseldorf am ersten Spieltag keinen Zähler mehr geholt haben - an der Erft kassierte der Tabellenletzte seine 14. Niederlage in Folge -, dass sie bis zur letzten Sekunde unverdrossen weiterkämpften. Für Simon Bennett, noch aktiver Co-Trainer der Schlossstädter, steht darum fest: "Die werden in dieser Saison noch Spiele gewinnen." Gegen die Elephants, die sich sogar den Luxus erlaubten, den nicht ganz fitten Center Lennard Jördell für den Pokalkracher am Mittwoch gegen Münster zu schonen, war trotz aller Mühen, nichts drin. Das sah auch Terry Bryant ein: "Die Elephants sind geladen, haben fünf Jungs, die jeden Abend zwischen 15 und 20 Punkte machen können." Am Samstag waren das: Boksic, Malcolm Delpeche (je 18), Sadek, Marcus Delpeche (je 17) und Martin (16).

(NGZ)
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