Lokalsport Elephants geschockt: Roberts raus

Grevenbroich · Bei dem US-Boy riss in Haspe die Achillessehne. Doppelspieltag bringt Siege.

 Attacke: Nicolas Zimmermann markierte beim deutlichen Sieg der Elephants über die BBG Herford 19 Punkte für die Hausherren.

Attacke: Nicolas Zimmermann markierte beim deutlichen Sieg der Elephants über die BBG Herford 19 Punkte für die Hausherren.

Foto: Andreas Baum

Trotz der beiden Siege über die Aufsteiger SV Hagen-Haspe (79:74/57:51) und BBG Herford (98:68/53:24), über dem Doppelspieltag liegt ein dicker Schatten für den Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants. Denn am Freitagabend im Duell mit Hagen riss bei Davon Roberts nach 3:33 Minuten im ersten Viertel die Achillessehne. Der in der Schlossstadt extrem beliebte US-Amerikaner ist bereits operiert und wird damit in dieser Saison nicht mehr für Grevenbroich auflaufen können.

Verständlich, dass die sichtlich geschockte Mannschaft in Haspe vollkommen neben der Spur lief. "Das war mit Abstand die schlechteste Leistung, die ich und viele andere jemals im Elephants-Trikot abgeliefert haben", stellte Lokalmatador Basti Becker sogar fest. Auch Trainer Hartmut Oehmen agierte mental hart an der Grenze. "Irgendwann falle ich tot von der Bank", presste er gestresst hervor.

Obwohl die fahrigen Gäste zwischenzeitlich mit 31:21(15.), 50:43 (25.) und 57:51 (30.) vornegelegen hatten, entwickelte sich die Partie wie die nach Verlängerung knapp mit 77:79 verlorene Begegnung in Wulfen zum Nervenkrimi: Zwar brachte Marko Boksic die Erftstädter in der vorletzten Spielminute per Dreier mit 74:72 in Führung, doch Tresor Nsiabandoki glich rund 30 Sekunden vor Schluss aus. Mit Ablauf der 24-Sekunden-Schussuhr traf der zuletzt arg gescholtene Boksic, der sich aus der Ferndistanz keinen Fehlschuss leistete (4/4), wiederum von jenseits der Drei-Punkte Linie zum 77:74 für die Elephants. Der Neuling patzte im Gegenzug, worauf Topscorer Dainius Zvinklys (22 Punkte) mit zwei verwandelten Freiwürfen alles klar machte. Neben Boksic hatte Oehmen jedoch noch einen zweiten Matchwinner ausgemacht. Farid Sadek, Ende des ersten Viertels eingewechselt, spielte trotz seiner Knie-OP Anfang August 33 Minuten durch und führte dabei nicht nur klug Regie, sondern hielt Haspes US-Boy Derek Raymond (10 Punkte) auch bei einer kümmerlichen Wurfquote von 20 Prozent. "Er war der Turm in der Schlacht", lobte Oehmen. Für die Elephants trafen: Zvinklys (22), Boksic (18/4), Jördell (11), Bennett (6/2), Marcic (5/1), Sadek (5), Larsen (4/1), Zimmermann (4), Becker, Roberts (je 2).

Den gestrigen Arbeitstag begann die komplette Truppe mit einem Besuch im Kreiskrankenhaus Grevenbroich. Mit dabei auch der müde Coach, der die beiden vorangegangenen (schlaflosen) Nächte damit verbracht hatte, in den USA nach einem Nachfolger für Roberts zu suchen. Der Plan der sichtlich bewegten Mannschaft, ihren todtraurigen Teamkollegen per Rollstuhl mit zur Partie gegen Herford zu nehmen, scheiterte jedoch, da der Amerikaner noch über starke Schmerzen klagte. (Noch) ohne Profi aus Übersee gelang gegen Herford gestern Abend ein unerwartet deutlicher 98:68-Heimerfolg. "Das war der richtige Gegner zur richtigen Zeit", stellte Oehmen erleichtert fest. Erneut stark aufzutrumpfen wusste Boksic (4/7 Dreier) mit 21 Punkten. "So ein Spiel haben wir gebraucht", sagte Simon Bennett: "Der Ball lief gut durch die Reihen und wir haben wenig Fehler gemacht." Elephants: Boksic (21), Jördell, Zimmermann (je 19), Zvinklys (13), Larsen (10), Becker (7), Kruchen (4), Sadek (3), Marcic (2), Bennett.

(NGZ)
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