Lokalsport Elephants schieben Dienst nach Vorschrift

Grevenbroich · Im ersten Heimspiel der Saison mühen sich Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich zu einem 88:72-Erfolg über Telekom Baskets Bonn II.

 Easy Basket: Gerrell Martin zieht entspannt zum Korb und erzielt zwei seiner am Ende 23 Punkte. Die Bonner David Falkenstein, Philipp Gruber und Christoph Molitor gucken ebenso gebannt zu wie Marcus Delpeche (v.l.).

Easy Basket: Gerrell Martin zieht entspannt zum Korb und erzielt zwei seiner am Ende 23 Punkte. Die Bonner David Falkenstein, Philipp Gruber und Christoph Molitor gucken ebenso gebannt zu wie Marcus Delpeche (v.l.).

Foto: Michael Ritter

Was sich leicht auch zu einer fetten Blamage hätten entwickeln können, entpuppte sich am Ende als ein ergreifend unspektakulärer 88:72-Erfolg (Halbzeit 41:37), der schon sehr bald vollkommen zu Recht vergessen sein dürfte. Die Heimpremiere der NEW' Elephants gegen die Telekom Baskets Bonn II in der Basketball-Regionalliga West riss keinen der nur rund 300 Zuschauer von den Sitzen, ja selbst der stets auch auf eine positive Außenwirkung bedachte Trainer Hartmut Oehmen hakte die Arbeitsleistung seiner Mannschaft unter dem wenig schmückenden Label: "Dienst nach Vorschrift" ab: "So sieht's aus."

Irgendwie wusste jeder in der Halle, dass diese im Schnitt gerade einmal 20 Jahre alte Bubi-Truppe nie und nimmer in der Lage sein würde, dieses Match zu gewinnen, zumal in Center Max Heimerzheim und dem zu den Bundesliga-Profis abgeordneten Julian Jasinski entscheidende Akteure fehlten. Das hinderte das von Savo Milovic in der ersten Saison trainierte Nachwuchs-Team indes nicht daran, die uninspiriert wirkenden Elephants ein wenig zu ärgern. Mit unbändigem Einsatz kaschierten die Gäste ihre physische Unterlegenheit, unterstützten den erst vor wenigen Tagen verpflichteten US-Profi Keith Sherill, unabhängig von der Position, beim Rebounden und Ausboxen. Weil zudem Paul Hörschler hochprozentig von jenseits der Drei-Punkte-Linie abdrückte (4/6 Würfe vor der Halbzeitpause), steckten sie auch deutlichere Rückstände (9:19/6., 12:23/8., 27:35/16.) ungerührt weg. Nach 20 Minuten merkte darum auch Oehmen vorsichtshalber an: "Das sind die gefährlichsten Spiele, weil du sie im Kopf schon vorher gewonnen hast."

Aus ihrer fast an Überheblichkeit grenzenden Lethargie erwachten díe Hausherren auch im dritten Viertel zunächst nicht. Um ein Haar hätten sich die Bonner sogar die Führung zurückgeholt, doch nach seinem Korb zum 55:55-Ausgleich (27.) patzte Karl Dia beim zusätzlich gewehrten Freiwurf. Ausgerechnet als die Überraschung tatsächlich möglich schien, entglitt den Gästen die Partie. Während sie im Angriff jede Übersicht verloren, sich zum Teil haarsträubende Ballverluste leisteten, kleisterten Basti Becker per Dreier, Gerrell Martin und der zum Schutz seines gebrochenen Nasenbeins mit einer furchteinflößenden Maske spielende Farid Sadek für die Elephants eine 7:0-Serie auf 62:55 (30.) zusammen.

Deutlicher abzusetzen wussten sich die Basketballer von der Erft zwar auch im Schlussviertel zunächst nicht, doch wie schon bei der 54:81-Niederlage zum Auftakt gegen Herten ging den unerfahrenen Bonnern allmählich die Puste aus. Die Basketballer von der Erft spielten dagegen einfach weiter - immer noch auf niedrigem Niveau, aber gegen einen abbauenden Kontrahenten war das mehr als genug. Es half natürlich auch, dass sie in Gerrell Martin eine erstklassige Arbeitskraft beschäftigen. Der ungemein ballsichere US-Amerikaner, in der vergangenen Saison noch für den Regionalliga-Vizemeister UBC Münster im Einsatz, agierte fast unsichtbar, brachte in 38:02 Minuten aber trotzdem sehr ordentliche 23 Zähler (9/11 Freiwürfe) auf sein persönliches Konto. Zu steigern wusste sich im letzten Viertel auch Malcolm Delpeche, für den in nur 22:35 Minuten schließlich 18 Punkte und elf Rebounds zu notieren waren.

Dass seine Mannschaft erst ausgelaugte Bonner klar in die Schranken verwies, ließ Oehmen kalt. "Das ist schließlich auch eine Qualität", stellte er nüchtern fest.

(NGZ)
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