Lokalsport Elephants setzen gegen Salzkotten auf ihre Fans

Grevenbroich · Im Kampf um Tabellenplatz vier droht den Regionalliga-Basketballern aus Grevenbroich morgen der Ausfall von Spielmacher Farid Sadek.

 Sollte Farid Sadek morgen wirklich ausfallen, dürfte viel Arbeit auf Lukas Kazlauskas im Aufbau der Elephants warten.

Sollte Farid Sadek morgen wirklich ausfallen, dürfte viel Arbeit auf Lukas Kazlauskas im Aufbau der Elephants warten.

Foto: Michael Ritters

Es stimmt, Hartmut Oehmen haut gerne mal einen lockeren Spruch raus, doch im Grunde genommen ist der Trainer und Manager des Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants ein sehr gewissenhafter Mensch. Und darum hat dem 51-Jährigen die wohl entscheidende Szene bei der 100:105-Niederlage seiner Jungs am vergangenen Samstag gegen Ibbenbüren keine Ruhe gelassen.

Die von den Unparteiischen als unsportliches Foul eingestufte Aktion von Farid Sadek gegen Chris Hortmann 2:03 Minuten vor Schluss beim Spielstand von 94:91 für Grevenbroich und den daraus resultierenden Verlust des Angriffsrechts - Hortmann verpasste zwar seine beiden Freiwürfe, nutzte aber den außerdem zugesprochenen Ballbesitz, um das spektakuläre Match per Dreier auszugleichen (94:94/1:24 Minute vor dem Ende) - sieht er nach vor äußerst kritisch. Seine Einschätzung: "Aus besserer Perspektive und trotz Superzeitlupe können wir nur erkennen, dass Hortmann auf Farids Fuß landet und es danach zu einem Kontakt kommt. Ein unsportliches Foul ist auch bei mehreren Wiederholungen nicht zu erkennen. Der Unparteiische pfeift das Stolpern Hortmanns und entscheidet so leider ein tolles Basketballspiel." Als Beweis hat er das entsprechende Video auf die Facebook-Seite der Elephants gestellt. Diese Niederlage tut den Elephants deshalb weh, weil damit im Fernduell mit dem nun seit zehn Partien ungeschlagenen TV Ibbenbüren Platz vier wieder in Gefahr ist. "Und den will ich unbedingt halten", sagt der Coach.

Drei Spieltage vor Saisonschluss ist das Team von der Erft sechs Punkte voraus, benötigt damit also noch einen Sieg, um ganz sicher zu gehen. Auf dem Papier die beste Gelegenheit bietet sich wohl im Heimspiel morgen Abend (19.30 Uhr, Sporthalle Gustorf) gegen den TV Salzkotten. Doch haben die Schlossstädter gleich zwei Probleme: Zum einen befürchtet Oehmen nach dem Highlight-Spiel gegen Ibbenbüren große Schwierigkeiten, "sich direkt auf den nächsten Gegner zu konzentrieren. Das geht den Zuschauern so, aber auch den Spielern." Zum anderen droht der Ausfall von Spielmacher Farid Sadek. Der nach Marko Boksic (16,1) mit 13,0 Punkten zweitbeste Scorer und beste Passgeber (4,5) des Teams wurde unter der Woche am Auge operiert. Der mit einer Linse geschützte Riss auf der Hornhaut hat ein absolutes Sportverbot nötig gemacht. Ist der "Eiserne" morgen tatsächlich raus, haben die Elephants ein Problem: Der nurmehr aus sieben Akteuren bestehenden Rotation (gegen Salzkotten kehrt immerhin Max Boldt in den aktiven Kader zurück) fehlte ein ganz entscheidender Pfeiler.

Doch seinen ansteckenden Optimismus lässt sich Oehmen von dieser beunruhigenden Aussicht nicht nehmen. "Man wächst mit den Aufgaben", sagt er und verweist auf das mit 83:71 gewonnene Hinspiel: Da war Sadek zu Beginn des dritten Durchgangs mit einem Muskelfaserriss in der Wade ausgefallen. Und weil auch Lukas Kazlauskas, der für Sadek hauptamtlich den Ballvortrag übernommen hatte, schnell in Foulprobleme geriet (viertes Foul in der 31. Minute), rückte Co-Trainer Simon Bennett in die Schaltzentrale. "Allerdings", schränkt der Trainer ein, "hatten wir damals auch noch einen Amerikaner und Jasper Chiwuzie im Team." Umso mehr setzt er auf die Fans, "die müssen uns nach vorne pushen."

(NGZ)
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