Basketball Elephants sind der Hit

Grevenbroich · Heiß wie Frittenfett sind aktuell die Regionalliga-Basketballer aus der Schlossstadt. Gegen Bonn gelang ihnen schon der dritten Sieg in Folge.

 Gab den Takt vor und rüttelte die Elephants in der Pause auf: Simon Bennett (l.) zieht gegen Bonns Jens Schäfermeyer zum Korb.

Gab den Takt vor und rüttelte die Elephants in der Pause auf: Simon Bennett (l.) zieht gegen Bonns Jens Schäfermeyer zum Korb.

Foto: Lothar berns

Trainer sein ist fein. Besonders dann, wenn sich in einer Partie alles genauso fügt, wie es soll. Die talentierten Bubis der Telekom Baskets Bonn II traten in Grevenbroich exakt so auf, wie es Trainer und Manager Hartmut Oehmen den Akteuren des Basketball-Regionalligisten NEW' Energie Elephants vermittelt hatte - und zogen plangemäß als Verlierer ab. Die Hausherren gewannen mit 77:68 (Halbzeit 36:36) und feierten damit schon ihren dritten Sieg in Folge.

Entsprechend gelöst präsentierte sich Oehmen. "Von mir aus kann es so weitergehen", sagte er schmunzelnd: "Das hat echt Spaß gemacht." Ganz von alleine stellte sich das Glücksgefühl bei den Dickhäutern allerdings nicht ein. In der ersten Hälfte stotterte der Turbo der Elephants nämlich noch. Dass die eifrigen Bonner zunächst dranblieben (die beiden ersten Viertel endeten 17:17 und 19:19), überraschte Oehmen zwar nicht wirklich, "die sind groß, die sind fit, die können Basketball spielen", ging ihm jedoch ziemlich gegen den Strich. In der Halbzeitpause erinnerte er seine Schützlinge darum an die schmerzliche Niederlage in Ronsdorf ("Die tut immer noch weh."). Als Eisbrecher pflügte letztlich indes Simon Bennett durch die Halle. Auf dem Feld lebte der Kapitän die geforderte Intensität mit vier Ballgewinnen vor, in der Kabine fand er die richtige Ansprache. "Es reicht einfach nicht, nur zu wissen, dass wir besser sind", hielt er seinen Teamkollegen vor, "wir müssen es auch auf dem Platz umsetzen".

Gesagt, getan: Im Aufbau bissen sich die angeschlagen ins Spiel gegangenen Farid Sadek und Nick Larsen trotz Dauerdruck durch, in der Offensive lösten die Flügelspieler die vor der Pause noch dominanten großen Jungs ab. Ihr Geld wert waren besonders die drei "Imports" Davon Roberts (16 Punkte/14 Rebounds), Dainius Zvinklys und Marko Boksic (beide 15 Punkte). Dazu rührten die Elephants vor allem im mit 20:11 gewonnenen dritten Viertel in der Verteidigung Beton an. So gestatteten Bastian Becker, Dainius Zvinklys und Marko Boksic Bonns 2,03 Meter großem Topscorer Robin Lodders nur fünf Zähler - davon keinen in der zweiten Hälfte. Auch Davon Roberts bescheinigte Oehmen als Gegenspieler des elf Zentimeter größeren Anthony Vroblicky trotz dessen 21 Punkte (neun Rebounds) einen "Höllenjob".

Einen, so der Coach, neuen Tiefpunkt erreichte allerdings der Vortrag der Elephants an der Freiwurflinie: 37,5 Prozent (6/16 Versuche) sind für eine Mannschaft dieser Qualität schlichtweg peinlich. Dass die Grevenbroicher gleichzeitig von der Dreierlinie ebenfalls auf 37,5 Prozent (9/24) kamen, macht die ganze Angelegenheit nur umso unverständlicher. Den Vogel schoss in dieser Hinsicht Marko Boksic ab: Der 21-Jährige ging aus der Nah- und Mitteldistanz leer aus (0/2), verwandelte von jenseits der Drei-Punkte-Linie aber fünf seiner acht Versuche für fantastische 62,5 Prozent. "Da fällt mir nichts mehr zu ein", gab Oehmen fassungslos zu.

(NGZ)
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