Lokalsport Elephants sind schon jetzt die Reisemeister

Grevenbroich · Bei seinen Auswärtsspielen legte der Basketball-Regionalligist zuletzt mehr als 2300 Kilometer zurück. Heute geht es nach Salzkotten.

 Sorgenkind: Seit er in der Partie gegen Schwelm böse abgeräumt wurde, ist Sharif Watson (r.) nur noch höchst bedingt oder gar nicht einsetzbar. Auch heute in Salzkotten ist das Mitwirken des am Knöchel verletzten US-Pofis ungewiss.

Sorgenkind: Seit er in der Partie gegen Schwelm böse abgeräumt wurde, ist Sharif Watson (r.) nur noch höchst bedingt oder gar nicht einsetzbar. Auch heute in Salzkotten ist das Mitwirken des am Knöchel verletzten US-Pofis ungewiss.

Foto: Woi

Ein gesunder Elefant legt pro Tag im Durchschnitt zwölf Kilometer zurück, ist also an ein unstetes Leben gewöhnt. Darum kommen von den Basketballern der NEW' Elephants auch keine Klagen, obwohl ihnen der Spielplan einiges abverlangt: Münster, Bielefeld, Herford, Ibbenbüren, erneut Herford - auf den Bus-Touren vor allem in den Nordosten des Bundeslandes riss der Regionalligist seit dem 2. Oktober insgesamt 2090 Reisekilometer ab. Heute kommen noch einmal 234 Kilometer nach Salzkotten und zurück hinzu, womit sich die Zahl auf 2324 Kilometer addiert.

Die sportliche Bilanz fällt dabei durchaus positiv aus (6:2-Punkte), womit Grevenbroich ganz nah dran ist am großen Etappenziel: das Topspiel in heimischer Halle um die Spitze gegen die BG Hagen am 3. Dezember. Vor der Kür steht wie fast immer im Leben freilich die Pflicht - und die hat es in sich: Ein Gastspiel in der Hederauenhalle des TV Salzkotten (Anpfiff 18.30 Uhr) ist so ziemlich die größte Herausforderung, der sich ein Team im Oberhaus des Westdeutschen Basketball-Verbandes (WBV) stellen muss. Elephants-Trainer Hartmut Oehmen geht sogar noch einen Schritt weiter: "In den vergangenen Jahren war es immer so: Du musst in Salzkotten gewinnen, um aufzusteigen." In dieser Saison ist dieses Unterfangen offensichtlich noch schwieriger als zuvor, denn die "Sälzer" haben nur vier Punkte weniger auf ihrem Konto als das Spitzenrio, dem neben den Elephants noch Hagen und Münster (alle 16:4-Zähler) angehören. "Ich hatte die vor der Saison eigentlich im unteren Drittel erwartet", gibt Oehmen zu, "da habe ich mich total vertippt. Inzwischen ist Salzkotten für mich die Nummer-1-Überraschung - noch vor uns."

Die Klasse des seit Jahren von der Kooperation mit dem großen Nachbarn Uni Baskets Paderborn (Pro A) profitierenden Liga-Dinos lässt sich an Namen festmachen: Der nur 1,92 Meter große US-Profi Bryce Leavitt (22) sieht zwar aus wie ein Bankkaufmann, "ist aber richtig krass", weiß Oehmen, auf dessen Liste interessanter Kandidaten für die Elephants der Aufbauspieler vor der Saison auch aufgetaucht war. Leavitt ist mit 19,5 Punkten und 9,1 Rebounds im Schnitt fünftbester Scorer der Liga und sorgt gemeinsam mit Center Thomas Stukenberg (9,2 Rebounds) dafür, dass Salzkotten noch vor Grevenbroich die meisten Rebounds auflegt. Jeden Gegner in Unordnung versetzen können Matthias Finke (14,0 Punkte), seit Jahren eine feste Größe im Spielaufbau, der erfahrene Rolf Gees (8,9 Punkte/4,7 Rebounds) und Felix Wenningkamp (12,9 Punkte).

Zuletzt setzte es für die Jungs von Trainer Stefan Schettke, der stets auf gut ausgebildete Talente aus Paderborn bauen darf, zwar zwei Niederlagen in Folge, doch auch beim 75:79 in Münster, wo es für Grevenbroich nichts zu holen gab (84:103), unterstrich das Team seine Qualität. Auf dem falschen Fuß dürften die Gastgeber die Elephants also nicht erwischen. Oehmen: "Wir haben einen gesunden Respekt vor diesem Gegner. Da, wo wir gut sind, nämlich im Rebound, ist Salzkotten auch gut. Und darin, was wir überhaupt nicht können, dem Dreierschießen, ist Salzkotten nach Düsseldorf das aktivste Team der Liga."

Bereits am Mittwoch ging der Coach mit seinen Schützlingen alle Duelle durch. Einziges Fragzeichen ist der Fitnesszustand des seit Wochen angeschlagenen Amerikaners Sharif Watson.

(NGZ)
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