Galopp Elgin bestätigt seine Zuverlässigkeit

Neuss · Der siebenjährige Wallach Elgin macht gestern auf der Neusser Galopprennbahn das Dutzend an Siegen voll. Bei wenig einladendem Wetter waren Besuch und Umsatz auf der Bahn eher dürftig. Der nächste Renntag ist am 18. November.

 Die Zuverlässigkeit in Person: Elgin mit Alexander Pietsch im Sattel setzt sich gestern auf der Neusser Galopprennbahn vor Juan mit Daniele Porcu durch und feiert dabei seinen zwölften Sieg im 29. Rennen.

Die Zuverlässigkeit in Person: Elgin mit Alexander Pietsch im Sattel setzt sich gestern auf der Neusser Galopprennbahn vor Juan mit Daniele Porcu durch und feiert dabei seinen zwölften Sieg im 29. Rennen.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Der bereits siebenjährige Wallach Elgin zählt nicht zur Champions-League der deutschen Rennpferde. Sein Bekanntheits-und Beliebtheitsgrad beim wettenden Publikum allerdings ist sehr groß. Die Ursache ist simpel und erfreulich zugleich: das Pferd gewinnt oft. Gestern beim zweiten Grasbahn-Flutlicht-Renntag mit Begleitung der Live-Übertragungen nach Frankreich gewann er beim 29. Start im Leben bereits sein zwölftes Rennen.

In der ganzen Karriere war dieses Pferd nur in vier Rennen nicht im Bereich der Geldränge. Sein Besitzer Heinrich Löhndorf aus Köln gehört zu den Urgesteinen der Szene. Elgin steht im Stall von Ralph Schaaf in Dortmund-Wambel. Nur sechs Pferde betreut er, denn Schaaf ist ein Nebenerwerbs-Trainer. Er hat im Gegensatz zu anderen Kollegen schon vor Jahren erkannt, dass er seinen Lebensunterhalt mit dieser Tätigkeit nicht bestreiten kann. Schaaf: "Elgin ist schon etwas Besonderes. Auch wenn er nur in den unteren Klassen läuft. Deshalb kommt es sehr darauf an, für ihn immer das richtige Rennen zu finden." Das Vertrauen der Wetter war wieder groß, denn für den dritten Sieg in dieser Saison hintereinander gab es nur 13:10 auf Sieg, immer noch mehr Rendite in der Kürze der Zeit als derzeit bei jedem Tages-oder Festgeldkonto einer Bank.

Zu den verlässlichen Größen auf den deutschen Rennbahnen zählt der Jockey Jozef Bojko. Gestern punktete der Siegreiter von Waldpark im Deutschen Derby im zweiten Rennen mit QueenQs King. Der Wallach aus dem Saarland schaffte beim 22. Start seinen ersten Sieg. Nur eine halbe Stunde später stand Bojko wieder bei der Siegerehrung. Mit Amparo aus dem Stall von Günther Lentz in Bremen-Mahndorf besiegte er die hocheingeschätzten Pferde Zaragoza aus dem Gestüt Bona und Erato aus dem Gestüt Röttgen, die 364:10 Außenseiterin Cinderalla mit Sabrina Wandt schob sich sogar noch vor diese Pferde aus den "großen Häusern".

Rüdiger Schmanns vom Kölner Dachverband, der von Neuss aus die Koordination mit den Franzosen regelte: "Die Wettumsätze in Frankreich waren wieder sehr gut." Dass wie gestern in Neuss nur wenige Zuschauer vor Ort sind, kennen die Wetter in Frankreich von ihren eigenen Veranstaltungen, denn dort sind nur die großen Renntage wirklich gut besucht. Das Wettgeschäft spielt sich über die TV-Übertragungen, das Internet und die Wettläden ab. Der gestrige Umsatz in Deutschland betrug 78 777 Euro, davon 17 947 Euro auf der Bahn. Immerhin mehr als bei der Grasbahn-Premiere vor zwei Wochen. Ein Wetter der gestrigen Neusser Veranstaltung wird diesen tristen November-Dienstag allerdings nicht vergessen, denn er traf über das Internet allein die Viererwette im vierten Rennen, 10 000 Euro betrug der steuerfreie Wettgewinn für den Zieleinlauf der vier Pferde Izodar, Tivoli, Puna und Crystal Doll.

Obwohl es sich der eigentlich zur Neutralität verpflichtete Rennkommentator Pan Krishbin hörbar sehnlichst wünschte ("Der Earl ist da, jetzt kommt der Earl"), schaffte der Wallach Earl of Heinz nicht den erwarteten Sieg. Verhindert wurde das "Wunschkonzert" von Larsen Bay mit Miguel Lopez. Wenn in der Zockersprache von einem Sieg "mit dem Finger in der Nase" die Rede ist, dann war das Pferd hochüberlegen. Wie im gestrigen Hauptrennen der siebenjährige Wallach Ohne Tadel mit Luisa Stephanie Steudle bei ihrem dritten Sieg im jungen Leben. Nordsommer mit Andre Best und Keyana mit Ton van den Troost gewannen die beiden letzten Rennen. Der nächste Renntag in Neuss ist für Dienstag, 18. November, geplant.

(NGZ)
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