Lokalsport Familientreffen in der Waldsporthalle

Korschenbroich · Fünf Spieler der SG Ratingen feiern beim heutigen Gastspiel beim TV Korschenbroich ein Wiedersehen mit ihrem einstigen Verein. Und auch die Trainer Richard Ratka und Ronny Rogawska kennen sich aus alten (Düsseldorfer) Tagen.

 Mehr als zehn Jahre liegen zwischen diesen beiden Fotos: Ronny Rogawska und Richard Ratka im Februar 2004 auf der Bank der HSG Düsseldorf (rechtes Bild von rechts) und im Dezember vergangenen Jahres in der Waldsporthalle, wo beide heute Abend wieder aufeinander treffen.

Mehr als zehn Jahre liegen zwischen diesen beiden Fotos: Ronny Rogawska und Richard Ratka im Februar 2004 auf der Bank der HSG Düsseldorf (rechtes Bild von rechts) und im Dezember vergangenen Jahres in der Waldsporthalle, wo beide heute Abend wieder aufeinander treffen.

Foto: Lothar Berns/Horstmüller

Wenn Hendrik Berning und Jörg Thiemann heute um 20 Uhr die Drittliga-Partie zwischen dem TV Korschenbroich und der SG Ratingen anpfeifen, weht ein Hauch von Familientreffen durch die Waldsporthalle. Fünf Spieler der Gäste trugen einst das Trikot des TVK, zwei Korschenbroicher waren zu (noch nicht lange zurückliegenden) Jugendzeiten bei den Ratinger Löwen aktiv. Und die beiden Trainer Ronny Rogawska und Richard Ratka kennen sich aus alten gemeinsamen Zeiten bei der HSG Düsseldorf.

"Trotzdem wird es nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen geben", stellt der Däne auf der Korschenbroicher Bank klar und damit gleichzeitig seine hervorragenden Deutschkenntnisse unter Beweis, "nach dem Spiel können wir gerne alle einen miteinander trinken." Doch während der sechzig Handballminuten dürfte es eher hitzig zugehen auf dem Parkett.

Schließlich wollen die Hausherren die Scharte der so nicht eingeplanten 27:34-Schlappe in Soest ausmerzen, an der Rogawska vor allem die Höhe störte: "Dass man verliert, kann passieren. Aber wir dürfen am Ende nicht so komplett auseinander fallen - darüber haben wir schon direkt nach dem Spiel in der Kabine gesprochen." Die Ratinger hingegen möchten ihren Aufwärtstrend nach dem gleichfalls nicht einkalkulierten 35:28-Sieg beim bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter VfL Fredenbeck fortsetzen. "Die sind am Anfang nicht in Tritt gekommen und haben sich jetzt gefunden", sagt Rogawska mit Blick auf die ergebnistechnische Achterbahnfahrt der Gäste,

Für beide steht viel auf dem Spiel am heutigen Abend. Den TV Korschenbroich (5. mit 11:7 Punkten) würde eine weitere Niederlage ins graue Mittelfeld der Liga zurückfallen lassen, die Ratinger (9. mit 8:10 Zählern) könnten sich mit einem Sieg nach oben orientieren, würden bei einer Niederlage aber wieder empfindlich nah an die Abstiegszone rutschen. Die Bilanz spricht eindeutig für den TVK: Im denkwürdigen Hinspiel der vergangenen Saison, in dem sich Richard Ratka schon nach wenigen Minuten aus Protest gegen die Leitung und Leistung der Unparteiischen Marx/Pühler freiwillig auf die Tribüne verzog, setzten sich die Hausherren mit 24:20 durch, die mit dem 31:30-Sieg am letzten Spieltag in Ratingen eine eher verkorkste Spielzeit noch zu einem glücklichen Ende brachten.

Rogawska hält die SG für besser aufgestellt als im vergangenen Jahr: "Mit Simon Breuer hat der Angriff eine ganz andere Struktur bekommen." Der 32-Jährige, der von 2007 bis 2012 das TVK-Trikot trug, fungiert in Ratingen seit einem Monat als "Spielertrainer", wird von Ratka von der Bank aus und in zwei Trainingseinheiten in der Woche unterstützt. Außer ihm kennen auch Dominic Kasal, Sebastian Bartmann, Johann Oesterwind und der Anfang der Woche per Blitztransfer vom Oberligisten Adler Königshof verpflichtete Fabian Bednarzik die Waldsporthalle aus alten Korschenbroicher Tagen, umgekehrt spielten Paul Keutmann und Tom Wolf zu Jugendzeiten in Ratingen.

"In der Waldsporthalle zu bestehen ist wahrlich nicht leicht. Es wird wie immer voll, laut und emotional," sagt er vor seiner Rückkehr an die einstige Wirkungsstätte, "zudem ist Ronny mit seinen Jungs stark in die Saison gestartet und alle werden mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein auftreten." Nicht dabei ist Nikolai Zidorn, dessen Fingerbruch inzwischen operiert wurde.

(NGZ)
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