NGZ-Sportredakteur Volker Koch sprach mit A. Kappes „Favoriten? Die aus der Tour kommen“

Die NGZ erreichte ihn während seines Abschlusstrainings: Vier Stunden "Beine locker fahren" standen am Dienstag für Andreas Kappes auf dem Plan. Der 37 Jahre alte Radprofi aus Köln fungiert erstmals als Sportlicher Leiter der Tour de Neuss, ist aber im Eliterennen, das ab 19.15 Uhr über 81 Kilometer führt, auch selbst am Start. NGZ-Sportredakteur Volker Koch sprach mit ihm über die letzten Neuigkeiten und Vorbereitungen für das Großereignis am Mittwoch, das um 16 Uhr mit dem Schülerrrennen U 15 auf der Kaiser-Friedrich-Straße beginnt. Zwei, die am Mittwoch das Sagen haben bei der Tour de Neuss: Marcel Wüst (links) wird das Eliterennen moderieren, Andreas Kappes fungiert als Sportlicher Leiter und fährt selbst mit. -->

Die NGZ erreichte ihn während seines Abschlusstrainings: Vier Stunden "Beine locker fahren" standen am Dienstag für Andreas Kappes auf dem Plan. Der 37 Jahre alte Radprofi aus Köln fungiert erstmals als Sportlicher Leiter der Tour de Neuss, ist aber im Eliterennen, das ab 19.15 Uhr über 81 Kilometer führt, auch selbst am Start. NGZ-Sportredakteur Volker Koch sprach mit ihm über die letzten Neuigkeiten und Vorbereitungen für das Großereignis am Mittwoch, das um 16 Uhr mit dem Schülerrrennen U 15 auf der Kaiser-Friedrich-Straße beginnt. Zwei, die am Mittwoch das Sagen haben bei der Tour de Neuss: Marcel Wüst (links) wird das Eliterennen moderieren, Andreas Kappes fungiert als Sportlicher Leiter und fährt selbst mit. -->

Andreas, wie ist die Lage knapp 28 Stunden vor Beginn der Tour de Neuss?

Andreas Kappes: Ich spüre schon eine gewisse nervöse Unruhe, ob auch alles klappt. Schließlich ist es ja das erste Mal, dass ich in dieser Funktion bei einem Rennen dabei bin. Und trotzdem wollen Sie auch noch selbst starten? Kappes: Da sehe ich keine Probleme. Ab 17 Uhr habe ich doch den Kopf frei. Natürlich kann es sein, dass ich die erste halbe Stunde dicke Beine haben, aber das hat man immer, wenn man vor einem Rennen viel 'rumgestanden hat.

Und die Form?

Kappes: Mal schauen. Ich habe vielleicht nicht ganz so viel trainiert wie sonst, weil ich mich ja auch um die Tour kümmern musste. Sehr viel Arbeit hat mir aber meine Frau abgenommen, ohne die ginge das gar nicht. Meine Verletzungen vom Sturz aus Bielefeld sind abgeheilt, so dass es eigentlich ganz gut rollen müsste.Im Moment rollen wir uns gerade ein, zusammen mit Richard Faltus, der schon früher aus Prag gekommen ist, und Sebastian Drenker fahren wir gerade durchs Vorgebirge Richtung Bonn, wo dann noch Stefan Parinussa zu uns stößt. Und zum Rennen in Neuss fahre ich auch mit dem Rad, da sind die Beine dann schon locker.

Was gibt's Neues mit Blick auf das Starterfeld?

Kappes: Eigentlich nichts mehr, was ein gutes Zeichen ist. Wir haben keinerlei Absagen, keine Kranken und Verletzten. Und weitere Zusagen konnten wir aus finanziellen Gründen nicht machen, so dass wir 73 Fahrer an der Startlinie haben werden.

Was ist mit den Fahrern, die direkt von der Tour de France kommen?

Kappes: Da keiner abgesagt hat, gehe ich davon aus, dass sie alle kommen. Mit Jens Voigt habe ich noch am Montag telefoniert, und er hat mit gesagt, dass er sich auf den Start in Neuss freut. Wer sind für Sie denn die Favoriten? Kappes: Auf jeden Fall die Fahrer, die von der Tour kommen. Die sind im Moment einfach extrem hohe Geschwindigkeiten gewöhnt. Allerdings muss man abwarten, wie gut sie die Tour überstanden haben. Wenn man Jörg Ludewigs Tour-Tagebuch im Internet liest, dann weiß man, was die Fahrer hinter sich haben. Da steht ja dauernd was von "Ankommen" und "froh, dass es zu Ende ist" drin. Bei den vielen Kurven in Neuss werden sie es aber in der ersten Stunde sicher schwer haben, bis sie richtig ins Rollen kommen. Einer, dem dies nicht so viel ausmacht, dürfte Erik Zabel sein, der ist eigentlich immer für einen Sieg gut. Und auch von Olaf Pollack erwarte ich eine ganze Menge, der hat sich nämlich intensiv auf die Rennen in der zweiten Jahreshälfte vorbereitet.

Was ist mit Ihrem Standardpartner von den Sechs-Tage-Rennen, Andreas Beikirch?

Kappes: Den erwarte ich in Top-Form. Allein schon deshalb, weil für den in der nächsten Woche so eine Art Saisonhöhepunkt ansteht, wenn sein eigenes Team Sparkasse Bochum in Bochum den Giro-Cup veranstaltet. Da muss der Andy sehr gut drauf sein, und ich weiß, dass er in den letzten Wochen auch entsprechend trainiert hat. Und Neuss, das ist ja ein Heimspiel für ihn, schließlich ist er hier geboren. Also, der Andy fährt bestimmt vorne mit.

Was bereitet Ihnen noch die größten Sorgen?

Kappes: Das Wetter hoffentlich nicht. Den Vorhersagen nach soll es ja gut werden. Ein bisschen Sorgen bereitet mir der Zeitplan, der ist doch sehr eng gestrickt, was die Präsentation der Fahrer angeht. Da müssen sowohl die Fahrer als auch die Moderatoren sehr diszipliniert sein, damit wir das gut über die Bühne kriegen. Ich hoffe natürlich, dass wir wieder solch eine tolle Stimmung an der Strecke wie im Vorjahr haben, wir haben jedenfalls alles dafür getan.

(NGZ)
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