Lokalsport Fechten: Kawald spricht nach der U23-EM von Defiziten

Dormagen · Der deutsche Leistungssport ist im Umbruch, da bildet Fechten keine Ausnahme. Im Gegenteil, gerade in einer Sportart, in der es auf die richtigen Trainingspartner ankommt, dürfte die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorangetriebene Leistungssport-Reform mit einer drastischen Reduzierung der geförderten Kaderathleten erhebliche Auswirkungen haben.

 Sein 22. Platz war noch das beste Resultat: Benno Schneider.

Sein 22. Platz war noch das beste Resultat: Benno Schneider.

Foto: TSV bayer

Um so misslicher, dass ausgerechnet jetzt hinter der "goldenen Generation" der Säbelfechter um Nicolas Limbach, Max Hartung und Co. offensichtlich eine Lücke klafft. So übt denn auch Olaf Kawald, Fechtkoordinator beim TSV Bayer Dormagen und Disziplintrainer Säbel beim Deutschen Fechterbund, nach dem enttäuschenden Abschneiden der deutschen Säbelfechter bei der U23-Europameisterschaft im weißrussischen Minsk (Selbst-) Kritik: "Die U23 EM ist ein guter Gradmesser für den Leistungsstand im Bereich zwischen Junioren und etablierten Athleten, gerade in diesem Aufbaubereich entstehen die Nachrücker für die Top-Teams. Wir müssen erkennen, dass wir hier deutlich mehr investieren müssen."

So blieb in den Einzelwettbewerben Platz 22 für Benno Schneider die beste Ausbeute der einst erfolgsverwöhnten deutschen Säbelfechter. Der Dormagener verpasste durch eine 14:15-Niederlage gegen den Bulgaren Lyuboslav Burnev das Achtelfinale und die Chance auf eine bessere Platzierung. Für seinen Teamkollegen Rouven Redwanz reichte es sogar nur zu Rang 43 - beide haben heute die Chance, es im Teamwettbewerb besser zu machen. Die haben Judith Kusian und Lea Krüger nicht, für die nach den Plätzen 25 und 36 im Einzelwettbewerb die Titelkämpfe bereits beendet sind.

(NGZ)
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