Lokalsport Fertigmachen zum großen Schaulaufen

Rhein-Kreis · 3. Handball-Liga West: Für Neusser HV, TSV Bayer Dormagen und TV Korschenbroich geht es heute nur noch um Ehre und Statistik.

 Ihre Medaillen als Westdeutscher Meister haben die Handballer des Neusser HV bereits, trotzdem soll heute noch einmal gefeiert werden.

Ihre Medaillen als Westdeutscher Meister haben die Handballer des Neusser HV bereits, trotzdem soll heute noch einmal gefeiert werden.

Foto: -woi

Die Ziele sind längst erreicht, für die drei Handball-Drittligisten aus dem Rhein-Kreis steht heute zum Saisonfinale (alle Begegnungen des letzten Spieltags werden um 19 Uhr angepfiffen) nur noch gepflegtes Schaulaufen auf dem Programm. Neusser HV Der Erste gegen den Zweiten, das hätte das große Endspiel um Meistertitel und zweitliga-Aufstieg werden können. Weil der VfL Eintracht Hagen jedoch mehrmals schwächelte, steht der NHV schon seit zwei Wochen als Titelträger fest. "Wir können die Neusser nur beglückwünschen, sie sind verdient Meister geworden, das sieht man auch an der Punktausbeute. Und auch in kritischen Phasen haben sie es gut gelöst, waren sehr stabil", sagt Gästetrainer Niels Pfannenschmidt. Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, hätten seine Schützlinge - damals noch unter der Regie seines Vorgängers Lars Hepp - in der letzten Viertelstunde der Hinrundenpartie gegen den NHV nicht eine Fünf-Tore-Führung noch in ein 29:29-Unentschieden verspielt.

Das blieb bis heute der einzige Punktverlust des Meisters. Und soll es auch bleiben, bevor um 21.30 Uhr in der Hammfeldhalle die große Aufstiegsparty mit DJ Michael beginnt: "Wir wollen uns vor eigenem Publikum noch einmal mit einer guten Leistung verabschieden und natürlich alles daran setzen, auch nach der Partie ungeschlagen zu sein", sagt NHV-Trainer Ceven Klatt, in dessen Augen die Gäste "die individuell stärkste Mannschaft der Liga" sind. Die hat mit ihrem 35:18-Sieg aus der Vorwoche über den Tabellendritten Longericher SC die Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation am 13. Mai in eigener Halle sicher. Zwei Gegner stehen in der HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg und Eintracht Hildesheim bereits fest. Wird im Süden Spitzenreiter SG Nussloch (hat auf den Aufstieg verzichtet) Meister, kommt der derzeit punktgleiche Tabellenzweite TSB Heilbronn-Horkheim noch dazu. In diesem Fall werden zwei, ansonsten wird nur noch ein freier Platz in der Zweiten Liga ausgespielt. Pfannenschmidt mit Blick auf heute Abend: "Wir wollen den Meister schon ärgern, wollen da weitermachen, wo wir in der vergangenen Woche aufgehört haben." TV Korschenbroich Es geht um rein gar nichts mehr heute in der Waldsporthalle: Die Gäste aus Ratingen, die in der nächsten Saison vom Ex-Korschenbroicher Khalid Khan gecoacht werden, sind mit gerade mal fünf Saisonpunkten längst abgestiegen, der TVK ist froh, wenn die verkorkste Spielzeit endlich vorbei ist. Trotzdem gibt es noch mal großes Handball-Kino, verabschieden die Hausherren doch vor dem Anpfiff fast ihren kompletten Kader. Peer Pütz ist schon weg - er sitzt zur gleichen Zeit als Co-Trainer bei der A-Jugend des TSV Bayer Dormagen auf der Bank, die im Rückspiel des DM-Viertelfinales in Wetzlar gastiert. "Wir wollen uns von unserem Publikum, das uns ebenso wie unsere Partner und Sponsoren in der schwierigen Saison gut unterstützt hat, mit einem Sieg verabschieden", sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska. TSV Bayer Dormagen Der Dritte gegen den Vierten, die Luftlinie nur ein paar Kilometer auseinanderliegen, eine längst ausverkaufte Halle im Gesamtschulzentrum Chorweiler, das verspricht ein Handballfest zu werden zwischen Longericher SC und TSV Bayer Dormagen. Ob die Gäste allerdings noch einmal zu einem solchen Kraftakt in der Lage sind wie in der Vorwoche, als sie gegen Meister Neusser HV die zweite Halbzeit mit 20:14 gewannen, ist fraglich. Denn zusätzlich zu den A-Jugendlichen und dem verletzten Rechtsaußen Mathias Pötzsch fehlt auch Ian Hüter, der mit der Junioren-Nationalmannschaft beim Vierländerturnier im französischen Agen aktiv ist. "Trotzdem wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen, schließlich ist das ein echtes Lokalderby", sagt Alexander Koke vor seinem letzten Spiel als TSV-Trainer.

(NGZ)
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