Lokalsport Festival im Hinspiel macht Lust auf mehr

Kapellen · Das erste Duell zwischen dem SC Kapellen und TuRU Düsseldorf zum Saisonstart in der Fußball-Oberliga war ein Hit: Der SCK lag schnell mit 3:0 vorne, geriet dann mit 3:4 ins Hintertreffen und rettete schließlich ein 4:4-Unentschieden.

 Grüppchenbildung: Ein beliebtes Beschwörungsritual, das im ersten Duell zwischen TuRU Düsseldorf (l.) und dem SC Kapellen Wunder wirkte - das turbulente Match im Erftstadion endete 4:4-Unentschieden.

Grüppchenbildung: Ein beliebtes Beschwörungsritual, das im ersten Duell zwischen TuRU Düsseldorf (l.) und dem SC Kapellen Wunder wirkte - das turbulente Match im Erftstadion endete 4:4-Unentschieden.

Foto: Hubert Wilschrey

Na klar, trotz der schon rekordverdächtigen neun Unentschieden in dieser Spielzeit, zum Rückrundenstart der Oberliga Niederrhein wären die Fußballer des SC Kapellen morgen (Anstoß 15 Uhr) an der Feuerbachstraße in Oberbilk als Gäste der TuRU Düsseldorf auch mit einer Punkteteilung zufrieden. An den 1. FC Kaiserslautern reicht der SCK ohnehin noch nicht heran: Die "Roten Teufel" vom Betzenberg hatten in der Bundesliga-Saison 1995/96 beeindruckende 18 Unentschieden angehäuft - und waren am Ende als 16. abgestiegen ...

Daran denkt SCK-Trainer Frank Mitschkowski freilich nur in ganz schwachen Momenten. "Mich persönlich stellt zufrieden, wie wir uns in der Hinrunde präsentiert haben", sagt er und lobt sein durch teuflisch viele verletzungsbedingte Ausfälle extrem strapaziertes Personal über den grünen Klee: "Unter diesen Bedingungen müssen wir uns alles sehr hart erarbeiten. Die Einstellung der Mannschaft ist top." Ihn - und die meisten Experten - beeindruckt dabei nicht nur Spielwitz, Tempo und Einsatz, sondern die Konstanz, mit der das Team seine Gegner trotz ständig wechselnder Aufstellungen zu dominieren weiß. Am Sonntag, stellt Mitschkowski mit einem süffisanten Lächeln fest, habe in Ratingen selbst der Schiedsrichter so viel "Spaß an unserem tollen Spiel in der zweiten Hälfte gehabt", dass er satte acht Minuten länger spielen ließ und der Germania damit das glückliche 2:2 ermöglichte.

Ins letzte Match des Sportjahres 2015 nimmt der SCK eine schöne Serie von sieben Spielen ohne Niederlage in Folge (fünf Unentschieden, zwei Siege). Auf Rang sieben hat er mit 24 Punkten fünf Zähler mehr auf seinem Konto als vor einem Jahr.

Das allerdings weiß die TuRU sogar noch zu toppen: Der Tabellenvierte (31 Punkte) hat von den vergangenen neun Partien nur eine verloren (1:3 beim Zweitplatzierten SpVg Schonnebeck). Mit dem 1:0-Erfolg am letzten Hinrundenspieltag über den Spitzenreiter Wuppertaler SV bauten die Schützlinge von Trainer Frank Zilles ihre Serie auf jetzt drei Siege hintereinander aus. Dabei fehlte in diesen Begegnungen im Glehner Robert Norf (war im Sommer aus Kapellen nach Oberbilk zurückgekehrt) einer ihrer Besten. Doch auch ohne den Edeltechniker bietet der Kader der Gastgeber noch jede Menge Qualität: Kicker wie Markus Rychlik, Samuel-Marian Limbasan (je 5 Tore) und besonders Patrick Dertwinkel (3) oder den nur 1,83 Meter großen Torhüter Björn Nowicki hätte wohl jeder Trainer gerne in seiner Truppe. Dazu gesellen sich aus der A-Jugend-Bundesliga in Malte Boermans und dem Wevelinghovener Lukas Reitz (beide 1. FC Mönchengladbach) mächtig gute Nachwuchsleute. "Das ist eine starke Mannschaft, die zurzeit auf einer Euphoriewelle segelt", weiß Mitschkowski und hat nicht vergessen, dass die Düsseldorfer vor Wuppertal daheim auch schon den KFC Uerdingen mit 2:0 bezwungen hatten. Und trotzdem stellt er klar: "Wir fahren dahin, um im letzten Spiel des Jahres dreifach zu punkten."

Womöglich gibt es ein ähnliches Spektakel wie im Hinspiel: Zum Saisonauftakt verspielte der SCK eine frühe 3:0-Führung, geriet sogar mit 3:4 in Rückstand und rettete durch den Treffer von Benny Schütz immerhin noch das 4:4-Unentschieden. Ein Ergebnis, mit dem Kapellen morgen Abend einigermaßen entspannt in die Winterpause gehen könnte. Obwohl selbst ein erklärter Fan des Hallenfußballs, hält Mitschkowski die SCK-Kicker vom Budenzauber wohl weitestgehend fern: "Wir machen Pause bis zum 26. Januar. Die Jungs sind schon sehr müde und brauchen diese Pause.

(NGZ)
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