Lokalsport Fuchs coacht NEV in der Abstiegsrunde

Neuss · Weil Boris Ackermann beruflich verhindert ist, springt beim Eishockey-Regionalligisten aus Neuss sein Vorgänger ein.

 Alles hört wieder auf mein Kommando: In den Play-Downs der Eishockey-Regionalliga steht Andrej Fuchs an der Bande des Neusser EV.

Alles hört wieder auf mein Kommando: In den Play-Downs der Eishockey-Regionalliga steht Andrej Fuchs an der Bande des Neusser EV.

Foto: LBER

Dass der Neusser EV in dieser Saison die Play-offs um den Meistertitel in der Eishockey-Regionalliga West verpassen würde, war bereits am Freitag mit der 2:7-Niederlage in Herford zur Gewissheit geworden. Die die Hauptrunde abschließende 0:7-Schlappe (0:1, 0:5, 0:1) bei Lippe-Hockey Hamm war darum auch nur noch von statistischer Bedeutung. Der NEV muss als Tabellenletzter jetzt in der Abstiegsrunde den Klassenverbleib unter Dach und Fach bringen.

Um auch in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga antreten zu dürfen, müssen die Neusser die Mini-Runde mit den drei Landesligisten Wiehl Penguins (Meister der Hauptrunde), Troisdorf Dynamite (2.) und Grefrath Phoenix (3.) mindestens auf Platz zwei beenden. Dabei haben sie allerdings auf ihren Trainer zu verzichten. Schon bei seinem Einstieg zu Beginn des Jahres als Nachfolger von Daniel Benske (zum Liga-Konkurrenten Neuwied) hatte Boris Ackermann nämlich zu bedenken gegeben, dass er für die Play-Downs aus beruflichen Gründen passen müsse. Am Freitag übergibt er die Trainingsgeschäfte darum für zwei Wochen an Andrej Fuchs. Der hatte den NEV Ende November nach insgesamt neun Jahren wegen seines strapaziösen Jobs verlassen. Da der Zeitraum überschaubar ist, erklärte sich der 51-Jährige nun trotz Stress bereit, in den Südpark zurückzukehren.

In den Vergleichen mit dem Landesliga-Trio sollte das Neusser Team eine weitaus bessere Figur machen als in der von spielstarken Profis aus dem befreundeten Ausland dominierten Regionalliga. Der beim NEV mit für die Pressearbeit zuständige Jörg Passmann hat sich in einer ruhigen Minute mal die Mühe gemacht, die von diesen "Kontingentspielern" erzielten Tore zu erfassen. Sein Ergebnis: "Würde man ihre Treffer rausnehmen, hätte Neuss um die Plätze zwei und drei gespielt." Zukünftig könne sich die Kluft zwischen den Teams sogar noch vergrößern, mahnt er. Gerade erst musste der Bayerische Eishockey-Verband (BEV) nach einem vom Schiedsgericht des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) angenommenen Antrag des Bezirksligisten EV Berchtesgaden seine geltenden Durchführungsbestimmungen ändern, was zur Folge hat, dass in den Teams nun unbegrenzt EU-Ausländerspielberechtigt sind.

Auf der Strecke bleiben damit reine Amateur-Klubs wie der finanziell nicht unbedingt auf Rosen gebettete NEV. Dass er schon jetzt in Schwierigkeiten steckt, zeigte das Duell mit Lippe-Hockey Hamm: An vier der sieben Treffer der Gastgeber war das überragende Tschechen-Duo Martin Benes (drei Treffer) und Michal Spacek (1) entweder als Torschütze oder als Vorbereiter (oder sogar beides) beteiligt. Trotzdem hielten die Gäste, die im Kasten mit Ersatzgoalie Bastian Jakob begonnen hatten, zunächst mit. Erst als sich der 30-Jährige im zweiten Drittel binnen zwölf Sekunden die Treffer zum 0:2 und 0:3 fing - danach übernahm wieder Ken Passmann -, brachen beim Schlusslicht alle Dämme. Bis zur zweiten Pause erhöhten Spacek, Kraft und Benes auf 6:0. Zu allem Überfluss verletzte sich der hart gecheckte Pascal Rüwald. Grund zur Freude hatte dagegen Dennis Nürenberg. Der 19-Jährige wurde zum besten NEV-Spieler gekürt.

(NGZ)
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