Basketball Für Elephants ist schon in Münster Bescherung

Grevenbroich · Beim Tabellenführer gewinnt der Basketball-Regionalligist mit 76:71 und treibt damit die Spannung vor der Weihnachtspause auf die Spitze.

Langsam wird es unheimlich. Unheimlich gut natürlich, sofern das Basketball-Herz für die NEW' Energie Elephants aus Grevenbroich schlägt. Die bauten nämlich im Spitzenspiel der Regionalliga West ihre Serie auf acht Siege in Folge aus - und das immerhin beim Tabellenführer UBC Münster. Mit dem 76:71-Erfolg (Halbzeit 37:32) in der zum Bersten gefüllten Unisporthalle am Horstmarer Landweg hätten sich die Gäste nach der 79:85-Niederlage im Hinspiel sogar um ein Haar den direkten Vergleich gesichert. "Aber wenn wir so weiterspielen, brauchen wir den gar nicht", sagte Trainer Hartmut Oehmen lächelnd.

Wie die Schlossstädter beim zuvor ebenfalls sieben Mal hintereinander ungeschlagen gebliebenen Primus auftrumpften, war in der Tat beeindruckend. Das erste Viertel gewannen sie mit 24:14, zur Pause lagen sie noch mit 37:32 vorne. "Es hätte aber auch noch deutlicher sein können", fand Oehmen, dem beim Blick auf den im Basketball unerlässlichen Statistikbogen auffiel, "dass Münster im ganzen Spiel nicht eine Sekunde geführt hat".

Genau das verwendete er schon in seiner Halbzeitansprache als zusätzliche Motivation: "Ich hab' den Jungs gesagt, da steht bei Münster eine Null - und das soll auch bis zum Schluss so bleiben." Doch die Schützlinge seines Trainerkollegen Philipp Kappenstein sind zu gut, um sie über 40 Minuten vollständig beherrschen zu können. Nach einem 7:0-Lauf des UBC sah sich Oehmen beim Spielstand von 41:41 (24.) gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Und in der wurde es laut und schmutzig. Oehmen: "Ich habe die Jungs an der Ehre gepackt und sie daran erinnert, dass wir smart spielen wollten. Das war echt übel."

Mitunter heiligt der Zweck die Mittel. Jedenfalls schlugen die Elephants zurück, packten durch Markus Hallgrimson, Nick Larsen, Dainius Zvinklys und Davon Roberts mal so eben vier Dreier in Folge aus. Zwei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels führte Grevenbroich wieder mit 60:48. "Der Karnickelfangschuss für Münster", bilanzierte Oehmen martialisch. Stellvertretend für den unbedingten Willen seiner Truppe stand für ihn Dainius Zvinklys: Unter der Woche im Training böse umgeknickt, hatte sich der Litauer gegen die Schmerzen gleich drei Ibuprofen-Tabletten eingeworfen. Die schlugen ihm indes auf den Magen, so dass er auch gegen die Übelkeit Medizin in Pillenform einnehmen musste. Trotzdem markierte er 14 Punkte. "Dainius ist eben ein Soldat", bemerkte sein Coach bewundernd.

Auch seine Teamkollegen setzten sich blitzgescheit in Szene: Kapitän Simon Bennett legte Münsters Aufbauspieler Anselm Hartmann an die Kette. "Für mich deren Key Player", sagte Oehmen: "Bis zum Spiel gegen uns hatte Münster erst zwei Niederlagen auf dem Konto - in beiden Spielen fehlte Hartmann." Davon Roberts führte mit 17 Punkten und 13 Rebounds die erste Fünf der Elephants an, in der auch Nick Larsen (12), Simon Bennett (15), Bastian Becker (10) und Dainius Zvinklys (14) zweistellig punkteten. Darüber hinaus hielt Bastian Becker Münsters Scharfschützen Konrad Tota bei acht Punkten. Und schließlich erledigte Nick Larsen über fast 40 Minuten im Alleingang den anspruchsvollen Job des verletzten Spielmachers Farid Sadek. Obwohl Oehmen seine Center nur sporadisch einsetzte, lag Grevenbroich auch bei den Rebounds mit 44:31 vorne.

(NGZ)
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