Fußball Für Nievenheim spricht nichts

Nievenheim · Tabellenführer SSVg Velbert ist am Sonntag zu Gast beim Kellerkind der Fußball-Oberliga.

 Attacke: Den Torriecher von Kevin Buttchereit könnte der VdS Nievenheim im Abstiegskampf der Oberliga gut gebrauchen.

Attacke: Den Torriecher von Kevin Buttchereit könnte der VdS Nievenheim im Abstiegskampf der Oberliga gut gebrauchen.

Foto: Linda hammer

Wenn es in dieser Saison eine Partie gibt, die auf keinen Fall geeignet ist, eine Misserfolgsserie von zehn Spielen in Folge zu beenden, dann ist es für den Fußball-Oberligisten VdS Nievenheim das Duell mit Spitzenreiter SSVg Velbert. Denn die Gäste bringen ihrerseits eine beeindruckende Serie von 19 ungeschlagenen Matches mit an die Südstraße. Die letzte Niederlage datiert vom 24. September (0:3 in Bocholt) - seither brachte der Regionalliga-Absteiger satte 15 Siege (zuletzt sieben in Folge) und vier Unentschieden zustande. "Das ist für uns schon fast eine Mammutaufgabe", sagt VdS-Trainer Marko Niestroj darum zu Recht.

Die Beschäftigung mit dem übermächtigen Kontrahenten stand in Nievenheim jedoch erst mal hintenan. Aufzuarbeiten galt es zunächst den trüben Auftritt beim Schlusslicht VfB Homberg (1:3), mit dem der Neuling am vergangenen Sonntag die atemberaubende 1:2-Pleite gegen Sonsbeck getoppt hatte. "Wir haben am Dienstag mehr geredet als trainiert", räumte Niestroj ein.

Trotz der chronischen Personalprobleme - dem Coach vermag sich partout nicht zu erschließen, warum seine Jung nach stolzen 20 Hinrunden-Punkten komplett aus der Bahn geraten sind. Die aktuelle Bestandsaufnahme des Trainers fällt jedenfalls vernichtend aus: "Unser Aufwand in der Rückrunde ist nicht oberligawürdig." Was er damit, abgesehen von der mangelhaften Trainingsbeteiligung, genau meint, verrät Niestroj indes nicht. "Aber wenn wir unter uns sind, fallen schon sehr deutliche Worte." Dass seine Truppe den Klassenverbleib insgeheim schon längst abgehakt haben könnte, glaubt er nicht. "Dieses Gefühl möchte ich nicht haben."

Sein Elan ist ungebrochen, obwohl für ihn in Nievenheim nach dieser Saison Feierabend ist. "Ich werde immer vorweggehen, ich glaube bis zuletzt an unsere Chance." Genau mit dieser Einstellung, so das wichtigste Ergebnis der Unterredung am Dienstag, will auch die Mannschaft in die acht noch ausstehenden Partien gehen. Darauf hofft Niestroj, wenngleich er weiß: "Zwischen reden und spielen besteht ein himmelweiter Unterschied." Sein Credo: "Mit Spaß, Kraft und Liebe rauf auf den Platz, so wie in der Hinrunde. Da hat uns ja auch keiner was geschenkt." Als Blaupause dient ihm dabei ausgerechnet das Hinspiel in Velbert und das starke 1:1-Unentschieden nach famoser Vorstellung. "Daran sieht man, dass es geht", findet Niestroj: "Allerdings müssen alle elf Spieler auf dem Platz hundertprozentig da sein. Das ist uns zuletzt leider nicht mehr gelungen."

Um den gewaltigen Qualitätsunterschied zwischen beiden Teams zu dokumentieren, reicht ein Blick auf den mit zwölf Treffern besten Torschützen der Gäste: Hüzeyfe Dogan trug vor seinem Engagement in Velbert in 27 Spielen das Trikot der Zweitligisten Union Berlin. Dagegen setzt der Aufsteiger nur auf das Prinzip Hoffnung. Niestroj: "Du gewinnst nicht gegen Sonsbeck, du gewinnst nicht gegen Homberg - warum also sollte das jetzt ausgerechnet gegen Velbert klappen? Das ist eine Regionalliga-Mannschaft, da rechnet keiner mit uns ..."

(NGZ)
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