Lokalsport Galopp: Do Wah Diddy Diddy läuft in Neuss

Neuss · Wenn heute ab 16.55 Uhr bis 20.25 Uhr bei freiem Eintritt die acht Rennen zur Eröffnung des Neusser Rennjahres 2016 gestartet werden, dann fehlen die Jockey-Stars des großen Finales vom 29. Dezember.

 In Dortmund gewann Jozef Bojko auf Evento.

In Dortmund gewann Jozef Bojko auf Evento.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Die beiden Jockeychampions Alexander Pietsch und Andrasch Starke mit der gleichen Zahl von 86 Siegen im Inland brummen ihre Sperren ab und nutzen diese Zeit zum Urlaub vor einer kräftezehrenden Saison. Im letzten Rennen hatten beide ihren Peitscheneinsatz übertrieben, mehr als fünfmal das Hilfsmittel eingesetzt. Starke hat drei Renntage Pause bis einschließlich des 30. Januar in Neuss und Pietsch darf auch am 6. Februar in Dortmund noch zuschauen.

Auch ohne diese beiden Sattelkünstler der besonderen Klasse ist heute ein vorzeigbares Programm mit 75 Startern zustande gekommen. Erwartungsgemäß mit etlichen Spezialisten und Siegern der jüngeren und älteren Vergangenheit. Gleich im ersten Rennen "Auf ein Neuss 2016" startet der zuletzt in Dortmund siegreiche Wallach mit dem ungewöhnlichen Namen Do Wah Diddy Diddy mit dem aus Bayern stammenden Nachwuchsreiter Martin Seidl. Das Pferd reist aus dem niederländischen Boxmeer an und als Trainer fungiert wieder Mijnheer von der Meulen persönlich. 2015 ließ er seinen Mitarbeiter Anthonius Franzen als Trainer auftreten und deshalb Champion der Besitzertrainer werden. Nach den Bestimmungen war das legal, ein Geschmäckle bleibt.

Der aus England dort sieglose Vierbeiner für den Rennstall van der Meulen kleinpreisig importierte Do Wah Diddy Diddy trifft auf den einstigen Seriensieger (8 Erfolge bei 12 Starts in der Saison 2013) namens Pagan Warrior. Ihn reitet Stephen Hellyn. Auch Deutschlands aktuell erfolgreichste Berufs-Rennreiterin ist am Start, Stefanie Hofer aus Krefeld gelang kürzlich in Deauville ihr 400. Sieg. Sie reitet aus dem Stall ihres Vaters Mario Hofer den Wallach Flame Hawk. Die gebürtige Münchnerin kennt von diesem fünf Jahre alten Wallach jede Eigenschaft. Für den 91 Jahre alten bundesdeutschen Seniorbesitzer Martin Strentz aus Lobberich läuft die Stute Red Dynamite mit Jozef Bojko, der im vergangenen Jahr hinter Alexander Pietsch, Andrasch Starke und Filip Minarik den vierten Platz in der Jockey-Bestenliste belegte.

Einen kurzen Weg zum Start hat nicht nur Red Dynamite aus dem Stall von Marion Weber. Sie sattelt auch den frischen Sieger Evento im zweiten Rennen, es reitet der brasilianische Jockey Weltenbummler Francisco Franco Da Silva. Ein zweiter Sieg von Evento wäre eine Überraschung, denn der Sieg in Dortmund wurde mit einem sehr deftigen Aufgewicht von sieben Kilogramm bewertet. Für die ebenfalls in Neuss tätige Trainerin Katja Gernreich sind Lou Bega mit Jozef Bojko im zweiten Rennen und Charles Darwin ebenfalls mit Bojko im fünften Rennen im Einsatz. Im belgischen Mons hat das Pferd mit dem Namen des bedeutenden Forschers drei Rennen gewonnen. Das Siegen wird heute kompliziert, vor allem gegen den Favoriten Manchurian aus dem Kölner Schiergen-Championstall mit Amateur-Meister Vinzenz Schiergen.

Nacht zwei Siegen in Dortmund führt Erika Mäder die Trainer-Bestenliste an. Ihr Wallach Kreuz As soll mit Michael Cadeddu für den dritten Saisonsieg sorgen. Dabei wollte die Sächsin Ende 2015 eigentlich ihre Laufbahn beenden. Jetzt soll das im Laufe der Saison geschehen.

(NGZ)
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