Lokalsport Gierath startet als Favorit in die Saison

Rhein-Kreis · Sechs der acht Partien des ersten Spieltags in der Kreisliga A werden heute Abend angepfiffen. Verlegungen prägen auch in den nächsten Wochen das Geschehen: "Man findet keinen Trainingsrhythmus", klagt Trainer Peter Hanschmann.

 Solchen Torjubel will man in Gierath noch öfter sehen: Marcel Preckel, Alexander Wirtz, Kevin Mülfarth (v.l.) und ihre Teamkollegen gelten in der "LigA" als höchstgehandelter Aufstiegskandidat.

Solchen Torjubel will man in Gierath noch öfter sehen: Marcel Preckel, Alexander Wirtz, Kevin Mülfarth (v.l.) und ihre Teamkollegen gelten in der "LigA" als höchstgehandelter Aufstiegskandidat.

Foto: Lothar Berns

Die Fußball-Kreisliga A hat nicht einmal begonnen, da beginnt das alte Spiel. Von acht Partien am ersten Spieltag finden sechs bereits am heutigen Abend statt, eine morgen und nur eine einzige zur Hauptspielzeit am Sonntag um 15 Uhr. Bis zum siebten Spieltag wird es auch erst einmal kein Wochenende geben, an dem alle Verein sonntags antreten. Die schlechtesten Karten haben hier der FC Straberg und der 1. FC Grevenbroich-Süd: Beide spielen von den ersten sechs Partien gleich fünf unter der Woche. Süd-Trainer Peter Hanschmann findet: "Das ist ein bisschen blöd, weil man keinen Trainingsrhythmus findet und einige Spieler aufgrund ihrer Arbeit fehlen."

Nicht ganz so stark betroffen mit zwei Spielen aus den ersten sechs Wochen ist der Favorit auf die Meisterschaft, der SV Bedburdyck/Gierath. Von Vielen bekommt der Vorjahreszweite aufgrund der starken Vorbereitung und der hochkarätigen Neuzugänge die Favoritenrolle in die Schuhe geschoben, so auch vom Trainer des Auftaktgegners FC Zons, Thorsten Knuth: "Gierath ist der Topfavorit in der Liga, das wird eine extrem schwere Aufgabe." Sein Gegenüber Jürgen Steins dämpft die Euphorie: "Das wird kein Selbstläufer. Keiner braucht vor uns Angst haben, wir sind nicht die Bayern der Kreisliga A", doch er fügt hinzu: "Der Aufstieg ist das Ziel, was sich jeder persönlich gesetzt hat." Faktoren könnten verletzungsbedingte Ausfälle oder eine Phase der Unkonzentriertheit sein, die den SV auch in der vergangenen Saison aus der Bahn warf. Mit Zons starten die Gierather heute (19.30 Uhr) gegen einer ihrer Angstgegner - in den letzten drei Partien siegte Zons.

Die Spielzeit eröffnet wird heute bereits um 18.45 Uhr vom BV Wevelinghoven. "Wir spielen so früh, damit wir noch auf den Rasenplatz können", so Trainer Armin Kiese. Gegner wird Bezirksligaabsteiger TuS Hackenbroich sein, die mit dem wohl prominentesten Neuzugang starten: Der WM-Dritte von 1982 und dreifache polnische Meister Andreas Pallasch hat das Ruder übernommen. Beiden Teams ist der Aufstieg durchaus zuzutrauen, doch Kiese will davon nichts wissen: "Wir müssen uns erst noch weiterentwickeln, es holpert noch ein wenig." In der vergangenen Saison belegte der BV Wevelinghoven mit zwei Zählern Rückstand Platz drei in der Rückrundentabelle.

Für die Aufsteiger aus Straberg geht es um andere Tabellenregionen. Mit den Ereignissen der vergangenen Saison beschäftigt sich das Team nicht mehr, bestätigt Neu-Trainer Rainer Voigt: "Das ist Schnee von gestern. Wir konzentrieren uns auf die neue Saison." Ziel wird es sein, den "Abstieg zu vermeiden" und "Ruhe zu bewahren". Zudem spricht der erfahrene Coach ein Thema der Vorbereitung an, dass wohl alle Teams in der Kreisliga A betrifft: "Es gab natürlich wieder einige Spieler, die in der Vorbereitung im Urlaub waren, aber das ist schon seit Jahren so." Heutiger Gegner ist der FC Delhoven und somit steht gleich ein Derby auf dem Plan, welches lange nicht mehr in einer Ligapartie zustande gekommen ist. "Das ist ein Derby mit Seltenheitswert. Nur noch die Älteren bei uns im Verein erinnern sich daran, das ist bestimmt schon 20 bis 30 Jahre her", erklärt Delhovens Trainer Sascha Querbach. Der Übungsleiter gibt nach dem Abstieg gemäßigte Ziele aus: "Wir müssen uns erst einmal stabilisieren. Den Aufstieg haben sich andere auf die Fahne geschrieben."

Optimistischer geht Trainerkollege Mehmet Altin von der DJK Novesia in die neue Saison: "Wir haben Potenzial und spielen guten Fußball. Unser Ziel ist ein Platz zwischen eins und sechs." Nachdem Novesia, wie auch der heutige Gegner Glehn, nur knapp dem Abstieg entgangen ist, klingt die Zielsetzung ein wenig optimistisch. Realistischer denkt da schon Aufsteiger SG Kaarst II - Trainer Oliver Ossenbühl gibt vor: "Wir wollen versuchen, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. 20 bis 22 Punkte bis zur Rückrunde wären schon ordentlich." Die ersten Punkte einfahren kann die zweite Kaarster Garde bereits morgen Abend gegen Nievenheim II, die auch schon fast als Neulinge bezeichnet werden können. "Nur drei bis vier sind geblieben. Das Grundgerüst bildet die frühere dritte Mannschaft", so Neutrainer Alex Foth - der Verein hat umstrukturiert. Foth: "Wir haben keinen schlechten Kader. Das Tabellenmittelfeld ist das Ziel."

Auch am heutigen Abend startet der 1. FC Grevenbroich-Süd ohne feste Größen wie Patrick Drack oder die Köller Brüder bei der SG Neukirchen/Hülchrath. Gleichzeitig gastiert der SSV Delrath beim VfR Büttgen. Beim einzigen Spiel am Sonntag beginnen dann auch die neuformierten Orkener gegen Grimlinghausen ihre Saison.

(fes)
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