Handball Göller hält den TVK am Leben

Handball · 24 Sekunden vor dem Abpfiff rettet Neuzugang Benjamin Göller mit seinem Gegenstoßtor zum 31:31 Handball-Zweitligist TV Korschenbroich einen Punkt gegen die HG Saarlouis, mit dem zwischenzeitlich niemand mehr gerechnet hatte. Trotzdem zeigen die Hausherren bedenkliche Schwächen

 Wurde in seinem ersten Heimspiel für den TV Korschenbroich gleich zum Held: Benjamin Göller, vor zwei Wochen verpflichteter Rechtsaußen des Handball-Zweitligisten, erzielte mit seinem Gegenstoßtor 24 Sekunden vor dem Schlusspfiff das 31:31 im Duell mit der HG Saarlouis.

Wurde in seinem ersten Heimspiel für den TV Korschenbroich gleich zum Held: Benjamin Göller, vor zwei Wochen verpflichteter Rechtsaußen des Handball-Zweitligisten, erzielte mit seinem Gegenstoßtor 24 Sekunden vor dem Schlusspfiff das 31:31 im Duell mit der HG Saarlouis.

Foto: L. Berns

Es gab drei Helden an diesem durchaus denkwürdigen Handballabend in der Waldsporthalle. Der eine war natürlich Benjamin Göller. Denn der 24-Jährige, in der vergangenen Saison noch bei Drittligist Eintracht Hagen unter Vertrag, traf in seinem ersten Heimspiel für den TV Korschenbroich 24 Sekunden vor Schluss per Gegenstoß zum 31:31 und rettete so dem Handball-Zweitligisten im Duell mit der HG Saarlouis wenigstens einen Punkt, den zwischenzeitlich niemand mehr auf der Rechnung hatte unter den 556 Zuschauern.

Der andere war Marcel Görden. Der Linksaußen, von der Haarpracht Göller nicht unähnlich, hielt die Korschenbroicher mit seinen acht Toren, davon sechs vom Siebenmeterpunkt, in jenen Phasen am Leben, als die Gäste einem sicheren Sieg entgegen zu streben schienen: 19:15 (37.), 23:19 (42.) und 28:25 (52.) lag die HG Saarlouis bereits in Front, nachdem der TVK zwischenzeitlich auf 25:25 (48.) ausgeglichen hatte. Spätestens mit seinem spektakulären Rückhandwurf zum 30:31 177 Sekunden vor dem Abpfiff machte Görden deutlich, dass sich zumindest einige Korschenbroicher nicht kampflos in ihr Schicksal ergeben wollten.

Der dritte hieß Sven Bartmann. Nach 52 Minuten eingewechselt, hielt der 24-Jährige zwar nur zwei Bälle. Doch das waren die entscheidenden: Erst pariert er einen Strafwurf des trotz seiner sieben Tore recht lustlos wirkenden HGS-Regisseurs Danijel Grgic, der damit sechseinhalb Minuten vor dem Abpfiff die Gäste wohl vorentscheidend mit 30:27 hätte in Front bringen können. Dann fängt er in der Schlusssekunde einen direkten Freiwurf von Top-Torjäger Daniel Fontaine und verhindert so den "sudden death" seines TVK.

Voraufgegangen war ein leichter Tumult, als die Hausherren den letzten Angriff der Saarländer regelwidrig stoppten und Florian Korte zum Gegenstoß ansetzte, während die Uhr heruntertickte. "Er hat den Pfiff der Schiedsrichter nicht gehört", nahm TVK-Trainer Jörn Ilper seinen Halblinken in Schutz. Doch weil Korte damit das Spiel verzögerte, brachte ihm das eine "Disqualifikation mit Bericht" der insgesamt umsichtigen Schiedsrichter Gerhard/Küsters ein, die wohl ein Spiel Sperre für den 25-Jährigen nach sich zieht.

Nicht das einzige Indiz, dass beim Tabellenvorletzten die Nerven blank liegen. Vor allem bei Korte, der mit sieben Feldtoren zwar bester Werfer des TVK war, aber auch reichlich Fehler produzierte. Und auch dem sonst so sicheren Simon Breuer unterliefen mehr Fehlpässe und -würfe als gewöhnlich. Während Ilper dies nur auf die "Zeit zwischen der 24. und 30. Minute, als wir sechs Bälle weggeben haben", beschränkt sehen wollte, lag Peter Irmen wohl näher am allgemeinen Volksempfinden: "Wir haben einen Punkt gewonnen, den ich zwischendurch schon abgeschrieben hatte. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht", meinte der TVK-Geschäftsführer und sprach nach dem glücklichen, freilich nicht unverdienten Unentschieden das aus, was man beim TVK bislang selbst nach Niederlagen nie zugeben wollte: "Die Mannschaft ist verunsichert. Ich weiß nur nicht, wieso."

(NGZ)
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