Lokalsport GWN-Sportler sind schon in Gold-Form

Neuss · Tischtennisspieler der Gemeinnützigen Werkstätten mit klasse Auftritt bei Landesmeisterschaft von Special Olympics.

 Das GWN-Sport-Team bei den Landesmeisterschaften von Special Olympics NRW: Die Schützlinge von Trainer Thomas Gindra (vorne 2.v.l.) schafften in der Stadionhalle 14 Mal den Sprung aufs Siegertreppchen.

Das GWN-Sport-Team bei den Landesmeisterschaften von Special Olympics NRW: Die Schützlinge von Trainer Thomas Gindra (vorne 2.v.l.) schafften in der Stadionhalle 14 Mal den Sprung aufs Siegertreppchen.

Foto: W. Peschkes

Beim letzten Test vor den NRW-Landesspielen von Special Olympics in Neuss (10. bis 12. Juli) präsentierten sich die Tischtennisspieler der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) in guter Form. Die 16. Tischtennis-Landesmeisterschaften von Special Olympics NRW, die am Wochenende in der Stadionhalle ausgetragen wurden, lieferten viele Medaillen für die heimischen Sportler: Von 21 Athleten aus der Quirinusstadt schafften 14 Sportler mit geistiger Behinderung den Sprung aufs Podest.

Jacqueline Küster, Stefan Nellessen, Oliver Burbach, Uwe Hytry und Jens Graumann konnten ihre jeweilige Leistungsklasse für sich entscheiden. Graumann gelang dabei ein beeindruckendes Comeback: In seinem Finalspiel, in dem der Sieger zwei Gewinnsätze benötigte, lag der Neusser nach klar verlorenem ersten Satz im zweiten Satz bereits mit 3:8 zurück. "Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht mehr mit dem Sieg gerechnet", so Graumann, der sich schon mit dem zweiten Platz zufriedengeben wollte, "doch auf einmal lief alles besser." Das Ergebnis: Er startete eine beispiellose Aufholjagd, gewann den zweiten Satz noch mit 11:9, ehe er den Entscheidungssatz ebenfalls knapp für sich entschied.

GWN-Sportlehrer Thomas Gindra, Organisator der Landesmeisterschaften, zeigte sich erfreut über die guten Leistungen seiner Neusser Athleten. "Man merkt bei vielen Sportlern, dass sie sich im Vergleich zu den Vorjahren verbessert haben", erläuterte er, "auch diejenigen, die zum ersten Mal bei so einem Turnier dabei waren, haben sehr gut abgeschnitten." Einer von ihnen ist Helge Stockmann, der nach 25-jähriger Tischtennis-Abstinenz im vergangenen Jahr die Ballsportart für sich wiederentdeckt hat, und seitdem bei der GWN trainiert und in der regulären Meisterschaft mitspielt.

Auf Anhieb gewann er Silber in der stärksten aller Leistungsklassen - diese stellten sich durch die Klassifizierungsspiele am Samstag zusammen. "Beim Training wurde mir oft gesagt, dass ich mich sehr gut weiterentwickelt habe", sagte der Tischtennisspieler. Dass er gleich bei seinem ersten Turnier so weit vorne landen würde, habe er vorher jedoch nicht geglaubt. Neben seinen Athleten hob Organisator Thomas Gindra auch die zahlreichen freiwilligen Helfer lobend hervor, die in diesem Jahr nicht nur als Schiedsrichter im Einsatz waren. Wegen eines kurzfristigen Ausfalls der Technik, des Computersystems, welches für die Bildung der Spielpaarungen zuständig ist, musste dies manuell geschehen. Kein leichtes Unterfangen für mehr als 500 Partien am Samstag und mehr als 200 Spielen am Sonntag.

"Zum Glück standen viele Helfer zur Verfügung, so dass wir trotz des Problems an beiden Tagen noch vor dem geplanten Ende fertig werden konnten", stellte Gindra erfreut fest. Nach den Tischtennis-Landesmeisterschaften geht es in immer größeren Schritten auf die NRW-Landesspiele von Special Olympics zu, die vom 10. bis 12. Juli ebenfalls in Neuss stattfinden werden. Dabei werden sich rund 1000 Sportler mit geistiger Behinderung in zwölf Sportarten miteinander messen.

Dann wird der Neusser Jens Graumann nicht im Tischtennis, sondern im Tennis um die Medaillen spielen. Nach Gold bei den Landesmeisterschaften sind seine Ambitionen jedenfalls nicht gesunken, wie er erläuterte: "Ich hoffe, dass ich im Juli wieder Gold gewinne."

(NGZ)
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