Tennis Haas spielt wieder Bundesliga

Neuss · Nichts geht mehr in der Tennis-Bundesliga: Nachdem der Deutsche Tennis-Bund (DTB) die Mannschaftsmeldungen der elf Klubs überprüft und in dieser Woche veröffentlicht hat, steht fest, mit welchen Formationen sie am 5. Juli in die Saison starten. Große Überraschungen gab es keine - die Vereine setzen auf Kontinuität.

Und auf Qualität: Insgesamt 33 Spieler, die zum Zeitpunkt der Meldung unter den Top-100 der Weltrangliste standen, stehen auf den Kaderlisten. Am weitesten vorne steht der Spanier Roberto Bautista-Agut (ATP 17), nicht der einzige Grund, weshalb Vizemeister TK Kurhaus Lambertz Aachen mal wieder die Favoritenrolle zufällt. So gut ist das vom "Printenkönig" Hermann Bühlbecker finanzierte Team aufgestellt, dass der aus Neuss nach Aachen gewechselte Peter Gojowczyk (ATP 134) gerade mal an Position elf der Meldeliste auftaucht, die noch so prominente Namen wie Philipp Kohlschreiber (ATP 28), Florian Mayer (ATP 34) und Andreas Seppi (ATP 36) aufweist.

Sogar sieben Akteureaus den Top-100 schickt der TK Grün-Weiss Mannheim ins Titelrennen. Angeführt wird das Aufgebot von Tommy Haas (ATP 25), dessen Name nicht als Werbegag auftaucht, sondern der tatsächlich zwei (Heim-)Spiele für den Zuschauerkrösus der Liga bestreiten soll. Titelverteidiger TC Blau-Weiss Halle gibt sich da etwas bescheidener: Angeführt vom Italiener Simone Bolelli (ATP 52) und vom seit Jahren in Ostwestfalen aufschlagenden Finnen Jarkko Nieminen (ATP 72) stehen "nur" vier "Hunderter" im Aufgebot von Teamchef Thorsten Liebich.

Genau so viele hat auch der Düsseldorfer Rochusclub gemeldet: Lukas Rosol (ATP 30), Sergiy Stakhovsky (ATP 53), Pablo Andujar (ATP 67) und Albert Montanes (ATP 90) - doch wer von ihnen tatsächlich aufläuft, bleibt nicht nur, aber vor allem bei den Landeshauptstädtern immer abzuwarten. Die haben zwar den Ex-Neusser Jesse Huta-Galung (ATP 247) an den Gladbacher HTC abgegeben, in dessen niederländischem Landsmann Matwe Middelkoop und Nachwuchsmann Max Dinslaken aber immer noch zwei Spieler im Kader, die einst beim Nachbarklub an der Jahnstraße unter Vertrag standen.

Während sich Blau-Weiss Krefeld im Vorjahr erst am letzten Spieltag durch ein Remis im Lokalduell gegen Neuss die weitere Ligazugehörigkeit sicherte, will Teamchef Olaf Merkel diesmal offensichtlich ein solches Risiko vermeiden: In Paolo Lorenzi (ATP 66), Joao Souza (ATP 77), Jürgen Melzer (ATP 86) und Maximo Gonzalez (ATP 84) hat er gleich vier Spieler aus den ersten Hundert der Weltrangliste gemeldet - was die Krefelder zusammen mit Gladbach zum ersten Anwärter auf einen Platz hinter den "großen Drei" aus Aachen, Halle und Mannheim macht.

Für den spektakulärsten Transfer sorgte Dustin Brown. Der "Rastaman" unter den Tennisprofis, auf der Weltrangliste auf Position 95 notiert, wechselt vom Gladbacher HTC zum Kölner THC Stadion Rot-Weiß. Der Aufsteiger hielt sich ansonsten einkaufstechnisch zurück - nur noch drei Spieler, darunter der auch mal in Neuss aktive Julian Reister (ATP 138), aus der Kaderliste tummeln sich auf ATP-Turnieren, der stattliche Rest konzentriert sich auf die Liga. Wobei die Kölner für ein Novum sorgen: Sussan Karimi ist die erste Teamchefin in der Tennis-Bundesliga.

Die Kölner sind neben BW Neuss (Diego Schwartzmann, ATP 64) die einzigen, die nicht wenigstens zwei Top-Leute gemeldet haben. Der andere Aufsteiger 1. FC Nürnberg vertraut in dieser Hinsicht auf Santiago Giraldo (ATP 32) und Martin Kilzan (ATP 39). Wer von den 33 jedoch tatsächlich spielt, wird man wahrscheinlich nicht mal am 5. Juli genau wissen.

(NGZ)
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