Ronny Rogawska "Heute ist das erste von neun Endspielen"

Neuss · Vor dem Lokalduell gegen Neuss spricht der Trainer des TV Korschenbroich über Tabellensituation und Zukunft des Handball-Drittligisten.

 Engagiert an der Seitenlinie - so kennt man Ronny Rogawska, der seinen Trainervertrag beim TV Korschenbroich um weitere wei Jahre verlängerte.

Engagiert an der Seitenlinie - so kennt man Ronny Rogawska, der seinen Trainervertrag beim TV Korschenbroich um weitere wei Jahre verlängerte.

Foto: M. Jäger

Herr Rogawska, es hat sich viel ereignet in den vergangenen zwei Wochen aus Sicht des TV Korschenbroich: Der Trainer ist ein Jahr älter geworden, Sie haben zwei neue Torhüter verpflichtet und Sie stecken plötzlich mitten im Abstiegskampf der Dritten Liga West.

Ronny Rogawska Sie haben eines vergessen: Wir haben in Derschlag und Varel jeweils in letzter Sekunde einen Punkt geholt, die zusammen genommen enorm wichtig waren für uns - sowohl für die Tabelle als auch für das Selbstbewusstsein. Vor allem in Varel musst du erst einmal punkten, da haben wir ein richtig gutes Spiel abgeliefert.

Ohne diese beiden Punkte würde der TVK ganz tief in der Abstiegszone stecken. Damit war zum Ende der Hinrunde nicht unbedingt zu rechnen.

Rogawska Richtig. Wenn man sich die Ergebnisse in der Rückrunde anschaut, spielt die Liga vollkommen verrückt. Das erklärt, warum sich praktisch ab Platz fünf alle Teams noch Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen.

Auch Sie?

Rogawska Auch wir. Wir haben kein Polster, auf dem wir uns ausruhen dürfen, das habe ich auch meinen Spielern deutlich gesagt. Wenn man auf die Tabelle schaut, ist der Weg nach unten deutlich kürzer für uns als der nach oben. Wir haben noch neun Endspiele bis zum Saisonende - und in denen müssen wir versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen.

Angefangen mit dem heutigen Lokalduell gegen den Neusser HV, der am vergangenen Wochenende erstmals in dieser Saison in der Tabelle am TVK vorbei gezogen ist. Überrascht Sie das?

Rogawska Ganz und gar nicht. Für mich ist das keine Überraschung - die Neusser rufen jetzt endlich ihr Potenzial ab, von dem alle schon vor einem halben Jahr erwartet haben, dass sie das tun. Und wenn man mal eine kleine Siegesserie startet, gibt das auch Selbstvertrauen.

Sehen Sie sich daher als Außenseiter?

Rogawska Ein bisschen schon. Von der Kaderbesetzung her sind wir das bestimmt. Und uns fehlen ja auch ein paar wichtige Spieler. Trotzdem wollen wir unseren Heimvorteil irgendwo ausnutzen. Es gibt eine Menge Mannschaften, die nicht gerne in der Waldsporthalle spielen - und es wird Zeit, dass wir den Neussern auch dieses Gefühl geben.

Einige Spieler scheinen dagegen gerne zum TV Korschenbroich zu kommen. Zwei neue Torhüter haben Sie jedenfalls recht schnell gefunden.

Rogawska Das hat alles super geklappt, es freut mich enorm, dass Max Jäger und Felix Krüger zu uns kommen. Kai und ich (Kai Faltin ist Sportlicher Leiter und Manager des TVK, Anm. d. Red.) haben mit einer ganzen Reihe von Torhütern gesprochen, aber die Beiden waren meine absoluten Favoriten, haben mich auch im Training überzeugt.

Während Max Jäger mit seinen 26 Jahren fast schon der Senior in Ihrem Kader ist, ist Felix Krüger erst 18 Jahre alt. Steckt da System hinter?

Rogawska Ja. Wir wollen unseren Weg gerne fortsetzen, mit jungen Spielern zu arbeiten und ihnen hier die Chance zu geben, sich weiter zu entwickeln. Darum müssen wir natürlich in der Liga bleiben - und dafür brauchen wir noch ein paar Punkte.

VOLKER KOCH FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(NGZ)
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