Hockey Hockey: SW Neuss kann Aufstieg fast schon abschreiben

Neuss · "Kölner Klub für Hockey- und Tennissport 1920, Kuhweg 20, 50735 Köln" - an diese Adresse kann Hockey-Zweitligist HTC Schwarz-Weiß Neuss schon jetzt seine Glückwünsche zum Aufstieg schicken.

 Robust: Die Gladbacher Florian Jansen und Andreas Menke bei der Abwehrarbeit gegen den Neusser Abbas Haider.

Robust: Die Gladbacher Florian Jansen und Andreas Menke bei der Abwehrarbeit gegen den Neusser Abbas Haider.

Foto: Andreas Woitschützke

Zwar ist die Hinrunde im Norden noch nicht mal zu Ende, doch nach dem 2:2-Unentschieden (Halbzeit 2:2) der Neusser im Lokalduell mit dem Gladbacher HTC deutet alles auf den Durchmarsch der nach sieben Partien mit der Maximalpunktzahl 21 auf Platz eins stehenden Domstädter hin.

Die gehen nämlich nicht nur mit einem Vorsprung von zwei Zählern in die Winterpause, sondern haben auch noch ein Spiel mehr auszutragen als der einzig verbliebene Konkurrent. Natürlich ist im Sport nahezu nichts unmöglich und es sind durchaus schon gewaltigere Vorsprünge verspielt worden, doch der HTC macht in dieser Saison nicht den Eindruck, als wäre er entschlossen genug für die große Wende.

Selbst der lange vor Optimismus nur so sprühende Trainer Omar Schlingemann wirkt seltsam matt und ausgelaugt. Sein müder Kommentar nach dem Unentschieden, das sich zu Recht wie eine Niederlage anfühlte: "Jetzt können wir nur noch hoffen." Heute Abend wollen sich die Verantwortlichen zusammensetzen, "um festzulegen, wie es weitergeht", kündigt der stellvertretende Abteilungsleiter Carlos Navarrete an.

Unabhängig davon steht schon jetzt fest: In der Hallensaison setzt Schlingemann auf jeden Fall aus, dann übernehmen sein Co-Trainer Daniel Strahn und Teammanager Stephan Busse, der die Aufgabenverteilung wie folgt beschreibt: "Daniel ist für das Taktisch-Konzeptionelle verantwortlich, ich für das Motivatorische."

An der im Aufstiegskampf nötigen Motivation schien es den Gastgebern zu Beginn auch im Derby zu mangeln. Noch ehe sie überhaupt richtig im Spiel waren, lagen sie bereits mit 0:2 zurück. Der Führungstreffer der Gladbacher, die zuvor bei ihrer ersten Strafecke durch Florian Jansen schon die Latte getroffen hatten (5.), sorgte freilich für heftige Diskussionen:

Die Unparteiischen Peter Hippler und Ronald Kuhn, deren fast physisch spürbare Überforderung selbst den Spielern Mitleid einzuflößen schien, wähnten den Torschützen Paul Tenckhoff nach einer strammen Hereingabe von Martin Hanus mit dem Schläger am Ball (8.). Eine Wahrnehmung, die die Hausherren ganz und gar nicht teilten. Beim 0:2 nur drei Minuten später durch Tillmann Pohl kamen die Neusser nach einer vergebenen kurzen Ecke nicht schnell genug zurück. In einer Auszeit gelang es dem Coach ("Wollt Ihr nicht gewinnen?") immerhin, seine Schützlinge aufzuwecken. Noch vor der Pause glichen Mathias Gräber (25.) und Sebastian Draguhn (30.) aus. Auch weil von insgesamt acht Ecken - die letzte in der Schlusssekunde - nur eine saß, regierte in Neuss am Ende der Frust.

(NGZ)
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