Lokalsport HTC krönt starke Saison mit Heimsieg

Neuss · Im letzten, für den Klassenverbleib bedeutungslosen Match der Hallenhockey-Bundesliga West schlägt der Aufsteiger SW Neuss vor mehr als 500 Zuschauern an der Jahnstraße das punktlose Schlusslicht Kahlenberger HTC noch mit 10:6.

 Attacke Neuss: Vor mehr als 500 Zuschauern in der Neusser Stadionhalle treibt Steven Dühr den Ball vors gegnerische Tor. Sein mitgelaufener Teamkollege Ivo Otto steht für ein Anspiel bereit, als Verteidiger für die Gäste aus Kahlenberg im Einsatz ist Kevin Kleine-Klopries.

Attacke Neuss: Vor mehr als 500 Zuschauern in der Neusser Stadionhalle treibt Steven Dühr den Ball vors gegnerische Tor. Sein mitgelaufener Teamkollege Ivo Otto steht für ein Anspiel bereit, als Verteidiger für die Gäste aus Kahlenberg im Einsatz ist Kevin Kleine-Klopries.

Foto: Andreas Woitschützke

Es ist lange her, dass das für den HTC SW Neuss in der Hallenhockey-Bundesliga tätige Personal so tiefenentspannt in ein letztes Saisonspiel gegangen ist wie gestern Nachmittag beim 10:6-Sieg (Halbzeit 2:2) vor rund 500 Zuschauern (!) gegen den bereits vor dem Anpfiff abgestiegenen Kahlenberger HTC.

2015 war das, als die Schwarz-Weißen unter Trainer Daniel Strahn schon eine Woche vor dem finalen Einsatz gegen den Gladbacher HTC (musste nach der 8:12-Niederlage an der Jahnstraße runter) mit einem 5:3-Heimsieg im Derby über den Düsseldorfer HC den Klassenverbleib im Oberhaus perfekt gemacht hatten. Ein Jahr später stand das Team unter der Regie von Teammanager Stephan Busse im Match beim bereits fürs DM-Viertelfinale qualifizierten Tabellenzweiten Uhlenhorst Mülheim bis vier Minuten vor Schluss vor der sensationellen Last-Minute-Rettung (6:5), unterlag dann jedoch noch mit 6:7 und stieg ab. Und 2017 gelang den nun von Matthias Gräber gecoachten Neussern im Showdown beim mit aller Macht gegen den Abstieg kämpfenden Düsseldorfer SC 99 ein 10:7-Erfolg und damit die Rückkehr in die Eliteklasse.

Die Grundlage zum Klassenverbleib hatte der HTC in der Weihnachtspause gelegt, aus der der Aufsteiger mit Vollgas herauskam und sich mit Topleistungen gegen den Deutschen Meister Rot-Weiß Köln (6:7) sowie in Mülheim (7:6) entscheidend in Position brachte. Weil Kahlenberg - vor allem nach der 9:10-Heimniederlage kurz vor Heiligabend gegen Neuss - nichts mehr zuzusetzen hatte, löste Schwarz-Weiß bereits drei Spieltage vor Saisonschluss das Ticket für einen weiteren Winter in Liga eins. Was Hoffnung macht: Zwar ging es auch in der nun abgelaufenen Spielzeit nicht ohne die Klasse der Ü30-Jungs Philipp Weide (35), Sebastian Draguhn (34), Steven Dühr (33) und dem nur für die Halle verpflichteten Tomasz Górny (31), doch verfügt der DM-Finalist von 2008 rund um den unverzichtbaren Ivo Otto (28) in Mario Stümpel (27), Torhüter Jonas Radeke (25), Cedric Heimbach (20), Jan Mausberg (19) und Carsten Merge (25) - nicht nur wegen seines Siegtores in Kahlenberg die Entdeckung der Saison - endlich wieder über Akteure, die das Format für Einsätze auf höchstem Spielniveau mitbringen. Um die Zukunft des HTC wäre es sogar noch sehr viel besser bestellt, wenn Talente wie Max Hubert, Paul Toll oder Clemens Hüsch auch in Nordrhein-Westfalen Hockey mit ihrem Studium verbinden könnten.

Gestern benötigten die Hausherren einen sehr langen Anlauf, um in die Partie zu kommen. Vor der Halbzeitpause ließ der HTC durch Sebastian Draguhn und Mario Stümpel zwei Siebenmeter aus - für die Gäste patzte Thorben Pegel -, und geriet nach Toren von Thorben Pegel (0:1/17.) sowie Kevin Kleine-Klopries (1:2/23., Strafecke) sogar zweimal ins Hintertreffen. Für die extrem fahrigen Neusser, die am Freitag nach dem Spiel gegen Uhlenhorst Mülheim mit großer Inbrunst den Klassenverbleib gefeiert hatten, traf per Doppelpack zunächst nur Cedric Heimbach (19./29.).

Auch als Mario Stümpel und Ivo Otto in der 33. Minute die Treffer zur 4:2-Führung glückten, wussten sich die Gastgeber nicht zu befreien. Pegel (36.), Philipp Rohrbach (37.) und Florian Fey (43.) schossen Kahlenberg sogar wieder mit 5:4 in Front. "Bis dahin war das echt übel von uns", schimpfte Gräber. Dann aber machten seine Jungs ernst: Górny glich aus (48.), in der Folge machte der famose Draguhn mit vier Treffern in Folge zum 9:5 (57.) alles klar. Stümpel markierte das 10:5, Philip Hüsgen den Endstand.

(NGZ)
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