Lokalsport HTC verliert trotz starker Leistung

Neuss · Das Schlusslicht der Hockey-Bundesliga unterliegt dem UHC Hamburg mit 0:1.

 Heißes Duell am Seitenrand: Der für Hamburg tätige Olympiasieger Oliver Korn (r.) versucht, dem Neusser Roderick Musters zu entwichen.

Heißes Duell am Seitenrand: Der für Hamburg tätige Olympiasieger Oliver Korn (r.) versucht, dem Neusser Roderick Musters zu entwichen.

Foto: A. Woitschützke

Nach 70 intensiven Minuten machte Florian Fuchs seine Erleichterung hörbar: "Jaaa!" Dieser Schrei des Olympiasiegers in Reihen des nur mit 1:0 (Halbzeit 0:0) siegreichen Vizemeisters UHC Hamburg ist gleichzeitig als Anerkennung für den Vortrag des HTC SW Neuss zu werten. Das Schlusslicht der Hockey-Bundesliga blieb zwar auch im Kellerduell ohne Punkte, zeigte dabei aber seine mit Abstand beste Saisonleitung. "Besser können wir im Moment nicht spielen", bestätigte Trainer Omar Schlingemann.

Obwohl Uhlenhorst als Tabellendrittletzter an den Rhein gereist war, trennen die beiden Mannschaften Welten. Zwar ließ sich Weltklasse-Torhüter Nicolas Jacobi im Kasten durch die 21-jährigen Leif Nechwatal und Thomas Morrice vertreten, doch in Moritz Fürste, Philip Witte, Jan Philipp Rabente, Oliver Korn sowie Florian Fuchs standen Trainer Kais al Saadi weitere Olympiasieger sowie Welt- und Europameister zur Verfügung. Natürlich überließen die Neusser ihren prominenten Gästen gerne das Spielgerät, tauchten jedoch immer wieder gefährlich im gegnerischen Schusskreis auf. Sebastian Draguhn legte schon in der Anfangsphase stark für Abbas Haider und Steven Dühr auf. "Da hätten wir in Führung gehen müssen", befand Teammanager Stephan Busse.

Uhlenhorst fiel in der Offensive gegen den taktisch geschickt agierenden Aufsteiger (Schlingemann: "Da sind wir vielen Teams in der Liga voraus.") nicht viel ein, ließ vor der Pause zudem drei Strafecken ungenutzt. Der sehr gute Martin Wagner im Neusser Gehäuse hatte außerdem Glück, dass Niklas Bruns mit seinem Stecher aus ganz spitzem Winkel nur die Querlatte traf.

Mit zunehmender Spielzeit merkten die hochfavorisierten Hamburger, "dass wir Neuss nicht so leicht ausspielen können", sagte Kais al Saadi - reagierten darauf leicht irritiert und gerieten nach drei grünen Karten jeweils für zwei Minuten in Unterzahl. Neuss attackierte: Joris Eshuis verzog bei zwei Versuchen nur knapp (42./45.). Auf der anderen Seite entschärfte Wagner zwei weitere Strafecken des UHC. Erst als das halbe Dutzend voll war, schlug der Ball im Neusser Netz ein: Moritz Fürste, Welthockeyspieler 2012, ließ die immer verzweifelter anrennenden Hamburger jubeln (54.).

Der Neuling blieb jedoch konzentriert und diszipliniert, fing sich nicht - wie zuletzt oft üblich - direkt weitere Treffer. Dass seine Jungs vom erfahrenen Schiedsrichtergespann Gaby Schmitz und Christian Blasch trotzdem erst neun Minuten vor Schluss die erste und einzige Strafecke des Spiels zugesprochen bekamen, ärgerte Schlingemann ziemlich: "Wir müssen erst zwei klare Ecken haben, bevor wir wenigstens eine bekommen." Um ein Haar hätte es für Neuss gleich im ersten Anlauf geklappt: Draguhn wurde am Schussversuch noch erfolgreich gehindert, doch der am linken Pfosten lauerende Ivo Otto hätte die Kugel zum verdienten Ausgleich über die Linie drücken können. Er tat es nicht. Schade. Kurz vor dem Ende tankte sich Roderick Musters durch, fand mit seinem Schuss indes in UHC-Keeper Leif Nechwatal seinen Meister (67.).

Bereits am Freitag (19.30 Uhr) spielt Schwarz-Weiß in Mülheim.

(NGZ)
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