Fußball "Ich bin am Telefon entsorgt worden"

Neuss · Marko Niestroj ist enttäuscht. Schwer enttäuscht sogar. Aufs Gemüt geschlagen ist dem nun ehemaligen Trainer des Fußball-Oberligisten VdS Nievenheim nicht die Entlassung an sich.

"Das ist das gute Recht des Vereinsvorstands." Nicht abfinden will er sich allerdings mit der Art und Weise der Trennung. "Ich bin am Telefon innerhalb von knapp zwei Minuten entsorgt worden." Er schildert die Geschehnisse am Sonntag nach dem Match in Wuppertal so: Obwohl er nach der Ankunft auf dem Sportplatz in Nievenheim noch rund 20 Minuten mit Mitgliedern der Vorstandsmannschaft zusammen gewesen sei, habe offensichtlich keiner den Mumm gehabt, ihn Auge in Auge von der unmittelbar bevorstehenden Entlassung zu unterrichten.

"Erst als ich zu Hause mit meiner Frau auf der Couch sitze, teilt man mir in einem genau 1:53 Minute dauerndem Gespräch mit, dass ich ab sofort nicht mehr Trainer bin." Dass diesen höchst unangenehmen Job der eigentlich gar nicht zuständige Jugendleiter Georg Funck übernahm, stößt Niestroj ebenfalls sauer auf. Andere hätten sich wohl nicht getraut, vermutet der Ex-Coach, und meint damit vor allem Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Schmitz und den Sportlichen Leiter Rudi Nicklas, "die mir am Dienstag vor dem Wuppertal-Spiel noch ihr Wort gegeben hatten, dass wir das hier bis zum Schluss miteinander durchziehen werden".

Anstatt schmutzige Wäsche zu waschen, "dafür liegt mir dieser tolle Verein viel zu sehr am Herzen", verweist Niestroj lieber auf seine Verdienste: "Den VdS gibt es seit 1920 - und unter meiner Leitung, einem 38 Jahre jungen Trainer, hatte Nievenheim 2014 das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte." Seiner Meinung nach hätten die vielen Niederlagen die Klubführung verständlicherweise zermürbt. "Trotzdem. So wie das abgelaufen ist, hinterlässt diese Trennung einen faden Beigeschmack.

Ich konnte mich ja noch nicht mal von der Mannschaft verabschieden." -sit

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort