Fußball Im Geiste vereint: Kapellen und Sonsbeck

Kapellen · In der Fußball-Oberliga gehören beide Vereine einer vielleicht bald aussterbenden Gattung an.

 Spielte in Bösinghoven von Anfang an: Stephan Wanneck.

Spielte in Bösinghoven von Anfang an: Stephan Wanneck.

Foto: H. Wilschrey

SC Kapellen und SV Sonsbeck — zwei ähnlich strukturierte Vereine, die sich im immer härter werdenden Existenzkampf der Fußball-Oberliga zu behaupten wissen. Morgen spielen die im Geiste vereinten Rivalen im Erftstadion um Punkte für den Klassenverbleib.

Trotz eines finanziellbedingten Wettbewerbsnachteils ist es den beiden Klubs bislang gelungen, der wesentlich potenteren Konkurrenz ein Schnippchen zu schlagen — und das mit vorwiegend selbst an dieses schon beachtliche Spielniveau herangeführten Kräften. Nicht immer zum eigenen Vorteil: Erst zu Beginn des Jahres ist Jesse Weißenfels (21), der bis Weihnachten 19 Mal für Sonsbeck getroffen hatte, zum Regionalligisten FC Schalke 04 II gewechselt. Schon in der vergangenen Saison hatte der SVS in Danny Rankl (TV Jahn Hiesfeld) seinen erfolgreichsten Stürmer verloren. Kapellen wiederum büßte im Sommer gut die Hälfte seiner Stammformation ein, mit der es die vorangegangene Spielzeit immerhin auf dem starken vierten Rang abgeschlossen hatte.

Trotz dieser fast unbezahlbaren Dienste könnten beide Vereine den Weg der Dinosaurier gehen. Denn Wolfgang Jades, Obmann des Fußballverbandes Niederrhein, hat die Absage des Wuppertaler Gastspiels am Sonntag in Speldorf zum Anlass genommen, für die kommende Saison der Oberliga Zulassungsbestimmungen anzukündigen: "Wir haben versucht, den Vereinen ein solches Verfahren zu ersparen, doch man sieht, was in einer Liga passiert, wo Vereine mit langer Tradition im höherklassigen Fußball — und entsprechend großen Fangruppen — und eben kleinere Amateurvereine aufeinandertreffen."

Sportlich hat der SCK seine Situation mit dem 3:1-Erfolg am vergangenen Samstag in Bösinghoven wesentlich verbessert. In dieser Partie standen zum ersten Mal die mit Erfahrung im Profibereich ausgestatteten Kicker Robert Wilschrey und Stephan Wanneck gemeinsam von Anfang an auf dem Platz. Vor allem der gut einstündige Einsatz des mit einem Kreuzbandriss lange ausgefallenen Wannecks zauberte ein Lächeln aufs Gesicht von Trainer Chiquinho: "Man hat ihm angemerkt, dass er heiß darauf war, zum ersten Mal in dieser Saison zur Anfangsformation zu gehören. Er hat bis zu seiner Auswechslung alles gegeben, was er konnte." Zudem überzeugte ihn die Mannschaft als Gesamtpaket. "Das war schon stark."

In guter Erinnerung ist ihm darüber hinaus der Vortrag der Gäste, bei denen im Sommer Thomas Geist als Nachfolger von Horst Riege auf den Trainerstuhl zurückkehrt, im Hinspiel (0:0) geblieben. "Deren Kompaktheit hat mir gut gefallen." Darum ist es beruhigend, dass Georgios Madatsidis wieder fit ist. Ein Einsatz von Beginn an kommt allerdings noch zu früh. Sükrü Ak sammelt nach verbüßter Rotsperre in der Zweitvertretung Spielpraxis, Patrick Wesoly ist derweil wieder ins Lauftraining eingestiegen.

(NGZ)
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