Lokalsport Im Lokalderby ist verlieren verboten

Rhein-Kreis · Den Skaterhockey-Bundesligisten Crash Eagles Kaarst und Uedesheim Chiefs steht das Wasser bis zum Hals. Kurz vor Saisonende zittern beide um den Klassenverbleib - der perfekte Zeitpunkt für das Derby in der Stadtparkhalle.

 Kämpfen um jeden Zentimeter: Schon im Hinspiel ging es zwischen Felix Wuschechs (r.) Crash Eagles und Marco Hellwigs Chiefs heiß her. Morgen könnte es um nichts weniger als den Klassenverbleib gehen.

Kämpfen um jeden Zentimeter: Schon im Hinspiel ging es zwischen Felix Wuschechs (r.) Crash Eagles und Marco Hellwigs Chiefs heiß her. Morgen könnte es um nichts weniger als den Klassenverbleib gehen.

Foto: a. woitschützke

Würde die Skaterhockey-Bundesliga morgen enden, würden sowohl die Uedesheim Chiefs als auch die Crash Eagles Kaarst kräftig aufatmen. Denn gut zwei Monate vor Saisonende liegen beide noch auf einem Nichtabstiegsrang - und die klare Betonung liegt hierbei auf dem "noch". Denn was die Eagles, aber vor allem die Chiefs in den letzten Wochen anbieten, ist schlicht und einfach nicht erstligareif. Die Nerven liegen auf beiden Seiten blank - höchste Zeit also für das Lokalderby in der Kaarster Stadtparkhalle (morgen, 18.15 Uhr).

Die Ausgangslage ist klar: Mit jeweils vier Punkten Vorsprung vor den Rhein-Main Patriots aus Assenheim auf dem ersten Abstiegsplatz sieht die Lage für die Teams aus dem Rhein-Kreis auf den ersten Blick in Ordnung aus. Vor allem die Chiefs müssen beim Blick auf das Restprogramm aber zittern (siehe Infokasten). Nur noch vier Spiele haben sie nach dem Lokalduell zu absolvieren, während die Patriots insgesamt noch siebenmal antreten und dabei die einfacheren Gegner haben. Kaarst tritt inklusive Derby noch sechsmal an, am 5. September auch gegen Assenheim. Die Gelegenheiten zum Punkten werden also langsam, aber sicher weniger.

Angesichts des jüngsten Abschneidens der beiden Lokalrivalen muss man sich ohnehin die Frage stellen, gegen wen beide überhaupt noch gewinnen wollen. Die Eagles haben ihre letzten fünf Spiele in Folge verloren, schossen bei den jüngsten zwei Niederlagen gegen Iserlohn (1:12) und Düsseldorf (3:7) gar nur vier Tore. Schmerzhaft war zudem vor allem die Pleite beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht Berlin Buffalos. "Der Traum von den Playoffs ist geplatzt. Jetzt gilt es, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln", sagt Torwart Philipp Inger. Ein Vorteil für die Eagles: Sie sind zum einen ein eingeschworener Haufen, der zum großen Teil seit der Kindheit zusammen spielt, und zum anderen haben sie Erfahrung im Abstiegskampf. Schließlich sind sie in den vergangenen Jahren dreimal sportlich und einmal auch tatsächlich abgestiegen.

Noch düsterer sieht es derzeit in Uedesheim aus, wo der Schock nach der höchsten Niederlage der inzwischen dreizehnjährigen Bundesligageschichte noch tief sitzt. 6:20 unterlag man den Bissendorfer Panthern im heimischen Chiefs-Garden. Genauso schmerzhaft dürfte aber das 4:9 gegen Assenheim tags zuvor gewesen sein, durch das die Patriots erst zurück in den Kampf um den Ligaverbleib fanden. "Wir haben die letzte Woche definitiv noch nicht verdaut. Die Luft wird jetzt immer dünner", sagt Trainer Marcel Mörsch. Auf die Unterstützung seines ganzen Kaders kann er ohnehin schon seit Saisonbeginn nicht bauen. Urlaubs- und arbeitsbedingt werden auch in Kaarst zahlreiche Akteure nicht zur Verfügung stehen. Mörsch fordert: "Wir müssen versuchen, hinten dicht zu halten und dürfen nicht ins offene Messer laufen. Beide Mannschaften werden mit Sicherheit nicht vor Selbstvertrauen strotzen."

Wie und ob es im Falle eines Abstiegs weitergehen würde, scheint ohnehin ungewiss. Die Bundesligazugehörigkeit der Chiefs steht und fällt mit den Mitteln von Teammanager Peter Lehmann, der schon vor Saisonbeginn über einen Rückzug nachdachte. Die Zukunft der Chiefs steht also in den Sternen - und könnte sich zu einem nicht unwesentlichen Teil morgen in der Kaarster Stadtparkhalle entscheiden.

(cpas)
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