Krefeld Panthers Samstag zu Gast in Gustorf Immer ans absolute Limit gehen

Von Dirk Sitterle

Von Dirk Sitterle

Zum wohl vorerst letzten Derby in der Zweiten Basketball-Bundesliga stellen sich Samstag Abend (19 Uhr) die Krefeld Panthers in Gustorf vor. Denn während die Elephants Grevenbroich bislang eine ganz starke Saison spielen, sieht's für den Lokalrivalen richtig düster aus in Sachen Klassenerhalt.

Ein alter Bekannter - und doch ein völlig Fremder. Mit den Krefeld Panthers stehen die Basketballer der Elephants Grevenbroich schon seit Jahren auf Kriegsfuß, das letzte Duell liegt gerade mal dreieinhalb Monate zurück, doch wenn der Aufsteiger heute Abend (19 Uhr) in der Sporthalle Gustorf am Torfstecherweg auftaucht, ist trotzdem kein Déjà-vu-Erlebnis zu erwarten.

Denn seit die Elephants die Raubkatzen im Hinspiel mit 93:62 abfertigten, hat sich das Gesicht der Krefelder Mannschaft radikal verändert. Fünf Spieler plus Trainer schürten ihr Ränzlein, drei Neue kamen: Aus Dortmund eiste Manager und Teilzeittrainer Hartmut Oehmen den Amerikaner Jason Price los. "Kein Überflieger, aber ein guter Mann", urteilt Elephants-Coach Raphael Wilder. Der Aufbauspieler, zu Saisonbeginn aushilfsweise schon mal beim FC Schalke 04 tätig, markiert bislang 18,3 Punkte im Schnitt und verteilt 4,6 Assists.

Auf dem Flügel ist Marko Rasic zu Hause, rund zwei Meter groß und pro Partie für zwölf Zähler gut. Nicht die besten Erinnerungen haben die Elephants an Rodney Scruggs. Noch im Trikot der Wolfenbüttel Dukes machte der Shooting Guard ihnen das Leben gehörig schwer. Übrig geblieben sind Duez Henderson (20,5 Punkte im Durchschnitt), ein alter Spezi des Grevenbroicher Spielmachers John Bynum, und der 2,09 Meter große Center Jair Veldhuis aus Holland (10,3 Punkte/6,6 Rebounds), dem Wilder ebenso stark aufsteigende Form bescheinigt wie dem wuchtigen Ex-Düsseldorfer Patrick Kodjoe (neun Punkte/4,5 Rebounds).

Zu beachten sein dürfte zudem der ehemalige Leverkusener Michael Twarog, an guten Tagen ein erstklassiger Schütze aus der Distanz. Damit verkörpert er genau die Mentalität der Mannschaft "Was passieren kann, wenn die Panthers heiß laufen, hat das Spiel gegen Wolfenbüttel gezeigt", erinnert Wilder an den 103:94-Erfolg der Seidenstädter bei den Niedersachsen (das Spiel wurde allerdings am "Grünen Tisch" nachträglich für die Dukes gewertet). Darum lautet seine Devise für das Match: "Defense! Defense! Defense! Wir dürfen uns auf keine Angriffsschlacht einlassen."

Außerdem stehen die Gäste mit dem Rücken zur Wand. Als Vorletzter (10:38-Punkte) sitzt ihnen das Schlusslicht Schalke 04 (6:42) im Nacken und bis zum TuS Poco Iserlohn (14:34) auf dem wohl rettenden 14. Rang sind es wegen der Sternchenwertung aus dem Wolfenbüttel-Spiel (im direkten Vergleich liegen sie damit bei Punktgleichheit immer hinten) nun schon sechs Zähler. Wilder: "Wir dürfen die nicht unterschätzen. Und bei uns spielen die endlich mal in einer vollen Halle, das ist für die eine zusätzliche Motivation."

Nichtsdestotrotz ist er felsenfest davon überzeugt, dass sich seine Schützlinge von einer anderen Seite zeigen werden als beim 80:71-Erfolg über Wolfenbüttel in der ersten Hälfte: "Um in der 2. Liga zu bestehen, muss bei uns - mit Ausnahme von John Bynum - jeder Spieler immer an sein absolutes Limit gehen. Wir müssen alle für unser Geld arbeiten, egal ob es viel oder wenig ist."

In einem Freundschaftsspiel gegen eine vom Ex-Grevenbroicher Meik Bassen betreute Bundeswehrauswahl setzten sich die Elephants vor 40 Zuschauern in Gustorf mit 120:102 durch. Bekannteste Akteure bei den Gästen waren Björn Gieseck (Düsseldorf Magics), Matthias Grothe (Phoenix Hagen) und Nikola Jovanovic (ETB SW Essen).

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort