Lokalsport Inklusionslauf begeistert das Neusser Publikum

Neuss · Das, was diesen Lauf ausmacht, wird am deutlichsten in kurzen Augenblicken sichtbar.

 Übergabe Friedhelm-Hamacher-Preis: (v.l.) Thomas Gindra, NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten, Christine und Lina Thater sowie Moderator Thomas Kempen.

Übergabe Friedhelm-Hamacher-Preis: (v.l.) Thomas Gindra, NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten, Christine und Lina Thater sowie Moderator Thomas Kempen.

Foto: WOI

Wenn sich die Sportler während des Rennens gegenseitig anfeuern, pushen, mitziehen - sprichwörtlich niemanden auf der Strecke zurücklassen - und dafür auch auf persönliche Bestzeiten verzichten.

Die Rede ist vom Inklusionslauf, an dem im Rahmen des "Comfort-Fünfers" am Samstag beim Neusser Sommernachtslauf knapp 40 Athleten mit und ohne geistige Behinderung teilnahmen. "Natürlich wollen alle schnell laufen, aber erstmal geht es um das gemeinschaftliche Erlebnis", erläuterte Thomas Gindra, der die Siegerehrungen moderierte, während des Laufs. Daher gewannen den Hauptpreis nicht die schnellsten Athleten, sondern die Sportler, die sich am besten als inklusives Laufgespann präsentierten.

So ging der Friedhelm-Hamacher-Preis an die Schwestern Lina und Christine Thater. Die beiden Athleten gingen sowohl über fünf Kilometer als auch bei der abschließenden Teamstaffel gemeinsam für die Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) auf die Strecke. "Wir gehen häufiger zusammen laufen", so Christine Thater. Die Jüngere der beiden gab als Begleitläuferin für Schwester Lina während der Rennen das Tempo vor .

Dass es bei dem Lauf vor allem auf die gemeinsame Freude am Sport ankommt, darin waren sich die Schwestern einig: "Der Preis ist ein Statement, dass man solche Aktionen unterstützen sollte, dass jeder teilnehmen kann." Das Miteinander stand bei diesem Rennen zwar im Vordergrund, doch natürlich wollten die Sportler mit und ohne geistige Behinderung ihre gute Laufform unter Beweis stellen, was vielen von ihnen auch gelang. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf", gab Athlet Thomas Peschkes von der Neusser Lebenshilfe nach dem Wettkampf stolz Auskunft über die gezeigte Leistung.

Für ihn war der Inklusionslauf allerdings nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu dem Event, das für viele Neusser Athleten mit geistiger Behinderung in diesem Jahr das sportliche Highlight darstellt. Die NRW-Landesspiele von Special Olympics stehen kurz bevor: Die Meisterschaften für Menschen mit geistiger Behinderung werden vom 10. bis zum 12. Juli in Neuss ausgerichtet und bilden auch für Peschkes den sportlichen Höhepunkt dieses Jahres. Dann wird der sportbegeisterte Neusser nicht im Ausdauerlauf, sondern in seiner Paradedisziplin, nämlich im Tennis, an den Start gehen. Darauf wird in seinem Verein, dem TC Grün-Weiß Neuss, seit einigen Wochen hintrainiert. Peschkes erhofft er sich ein gutes Abschneiden bei den Spielen. "Natürlich will ich eine Medaille holen", sagt er.

Als Motivation für das Neusser Publikum und als Einstimmung für die Athleten wurde am Samstag erstmals offiziell die olympische Fackel präsentiert, die nach einem Fackellauf durch die Region bei den Landesspielen in Neuss im Einsatz sein wird.

(NGZ)
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