Lokalsport Inklusionslauf sorgt für Freude

Neuss · Annika Breuer und Fuat Esen erhalten den Friedhelm-Hamacher-Preis.

 Marc Hillen übergibt an Annika Breuer und Fuat Esen (v.r.) den Friedhelm-Hamacher-Preis für Inklusion. Moderator Thomas Kempen (l.) spricht.

Marc Hillen übergibt an Annika Breuer und Fuat Esen (v.r.) den Friedhelm-Hamacher-Preis für Inklusion. Moderator Thomas Kempen (l.) spricht.

Foto: Woi

Von den Special Olympics Hannover direkt zum Neusser Sommernachtslauf: Was für die meisten Sportler wohl eine zu große Herausforderung darstellen würde, ist für Dirk Fink kein Problem. Der Neusser Athlet von den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN), der am erst Samstagmittag als Medaillengewinner von den nationalen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung aus Hannover zurückgekehrt war, sah es als Selbstverständlichkeit an, nach den Strapazen der vergangenen Woche auch noch den Sommernachtslauf als nächstes sportliches Highlight mitzunehmen. Dabei ging der Tischtennisspieler im fünf Kilometer langen Inklusionslauf für Menschen mit und ohne geistige Behinderung an den Start und überzeugte dort mit einem guten fünften Platz. "Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, auch wenn ich natürlich die vergangene Woche noch in den Beinen spüre", sagte der GWNler. Auf die Frage, warum er trotzdem mitgelaufen sei, antwortete er: "Es ist mal was anderes, als an der Tischtennisplatte zu stehen. Der Inklusionslauf macht mir immer viel Spaß." So viel, dass Fink sich dazu entschloss, nach dem Fünf-Kilometer-Lauf auch bei der Teamstaffel für die GWN zu starten. Mitorganisator Thomas Gindra zeigte sich erfreut über den Ablauf und Ausgang des Inklusionslaufs. "Alle Sportler sind sehr zufrieden, alle waren hochmotiviert", erläuterte der GWN-Sportlehrer", "auch den Begleitläufern hat es sehr viel Spaß gemacht."

Die Begleitläufer halfen während des Rennens den Sportlern mit Behinderung bei der Tempogestaltung. "Manche von ihnen würden nicht mitlaufen, wenn es den Inklusionslauf nicht gäbe", sagte Gindra

Annika Breuer nahm in diesem Jahr zum ersten Mal als Begleitläuferin teil. Für die Mitarbeiterin der Augustinus-Kliniken war dies eine ganz neue Erfahrung. "Wenn man zu zweit läuft, wird man viel mehr angefeuert als sonst", erklärte Breuer, die für Fuat Esen das Tempo vorgab. Nach dem Zieleinlauf durften sich die beiden über eine ganz besondere Auszeichnung freuen: Den Friedhelm-Hamacher-Preis für gelungene Inklusion, der in diesem Jahr durch Marc Hillen in Vertretung von NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten erst zum zweiten Mal vergeben worden ist. "Die beiden waren ein super Team. Es ist klasse, dass sie den Lauf durchgezogen haben", begründete Mitorganisator Thomas Gindra die Entscheidung.

Gewonnen haben den Inklusionslauf Leo Küppers bei den Männern und Cornelia Broch bei den Frauen (beide GWN). Die Teilnahme von Siegerin Broch aus der pädagogischen Leitung der GWN freute Thomas Gindra besonders. "Dass sie für das GWN-Team im Inklusionslauf gestartet ist, ist bemerkenswert und nicht selbstverständlich", sagte der GWN-Sportlehrer.

Für die anderen Teilnehmer des Inklusionslaufs fand der sportliche Leiter der TG Neuss ebenfalls nur lobende Worte. "Es war eine wunderbare Truppe, jeder von ihnen konnte den Zusammenhalt spüren."

(NGZ)
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