Lokalsport Jetzt muss Kapellen auch noch Kani Taher ersetzen

Kapellen · Der Ersatzkapitän ist ausgerechnet in der englischen Woche mit der Nationalmannschaft Afghanistans unterwegs.

 Auch auf die Abwehrkünste von Kani Taher (M.) muss der SC Kapellen am Sonntag im Abstiegsduell mit dem SV Hönnepel/Niedermörmter verzichten.

Auch auf die Abwehrkünste von Kani Taher (M.) muss der SC Kapellen am Sonntag im Abstiegsduell mit dem SV Hönnepel/Niedermörmter verzichten.

Foto: Wilschrey

Wenn der alte Fußballspruch zutrifft, dass sich im Laufe einer Saison Glück und Pech die Waage halten, sollte der SC Kapellen in der Oberliga vor wunderbaren Wochen stehen. Denn um die Dinge wieder ins rechte Lot zu bringen, müsste demnächst schon eine ganze Menge im Sinne der Jungs aus dem Erftstadion laufen.

Aktuell sieht die Welt für Trainer Toni Molina und sein Team nämlich noch ausgesprochen trübe aus: Ausgerechnet vor der englischen Woche mit den beiden Heimspielen gegen den SV Hönnepel/Niedermörmter am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) und gegen Ratingen am Mittwochabend (19.30 Uhr) hat sich die eh schon angespannte Personallage weiter verschärft: Robert Wilschrey, Talha Demir, Simon Kohlen und Lennart Ingmann, der erst am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, fehlten ohnehin, dazu kommen die am Sonntag beim 1:3 in Homberg vom Platz geflogenen Tim Rubink (für ein Spiel gesperrt) und Marcel Lüft, der nach seiner zweiten Roten Karte in dieser Saison vier Wochen zuschauen muss. Bei Jan Bresser hat sich das chronisch gereizte Knie mit Schmerzen zurückgemeldet, Frederik Leufgen plagt sich zusätzlich zu seinen üblen Rückenproblemen nun auch noch mit einer Oberschenkelprellung herum.

Beide sind natürlich gewillt, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, was am Sonntag besonders wichtig sein könnte, weil auch Kani Taher nicht zur Verfügung steht. Der in der Defensive nahezu auf allen Positionen einsetzbare Stratege, am Sonntag nach dem unfreiwilligen Abschied von Tim Rubink sogar Kapitän des SCK, ist einmal mehr mit dem Nationalmannschaft Afghanistans unterwegs. "Aber mit super schlechtem Gewissen", weiß Molina. Eine wirkliche Wahl hatte der 25-Jährige wohl nicht. Der Mangel an gelernten Abwehrspielern wird durch die Rückkehr von David Dygacz nur unzureichend behoben. Dem Coach fällt nun die undankbare Aufgabe zu, aus dem tatsächlich vorhandenen Spielermaterial eine funktionierende Mannschaft zu basteln. Unmöglich sei das nicht, beruhigt er: "Am Sonntag wird immer noch ein gutes Team auf dem Feld stehen." Auch bei Stammkeeper Christopher Möllering, zuletzt zweimal von Oliver Seibert vertreten, besteht Hoffnung.

Das ist gut, denn der als Tabellenvorletzter anreisende SV Hönnepel/Niedermörmter (zehn Punkte hinter Kapellen) befindet sich seit der Rückkehr von Meistertrainer Georg Mewes aus Hiesfeld im Aufwind: Unter dem 68-Jährigen ist der Dorfklub noch unbezwungen, brachte in fünf Partien mit zwei Siegen und drei Unentschieden neun Punkte ein. "Wir sind der Rückrunde noch ungeschlagen, wir leben wieder", sagt Mewes. "Dennoch schleppen wir die miserable Hinrunde als Hypothek mit uns mit. Jetzt fahren wir nach Kapellen und dann zum VfB Hilden. Danach kommt Cronenberg. Das sind alles Partien, die wir gewinnen möchten, um noch ein gewichtiges Wörtchen im Abstiegskampf mitsprechen zu können."

Molina traut dem Oberliga-Meister von 2014 noch einiges zu. "Die Mannschaft hat unter Schorsch, dem alten Fuchs, enorm an Stärke gewonnen." Und über eine ganze Reihe mehr als nur brauchbarer Fußballer verfügt das Kellerkind auch: André Trienenjost, mit sechs Treffern gemeinsam mit Ajdin Mehinovic, bester Torschütze der Gäste, ist seit Jahren eine feste Größe in der Liga, 2,04-Meter-Mann Daniel Boldt immer eine Gefahr. Das Hinspiel gewann Kapellen mit 3:1.

(NGZ)
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