Lokalsport Jetzt oder nie - TVK ist zum Siegen verdammt

Korschenbroich · Mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht ATSV Habenhausen beginnen für Handball-Drittligist die entscheidenden Wochen im Abstiegskampf.

 Was denn? Im Kellerduell mit Habenhausen lässt TVK-Trainer Ronny Rogawska keine Ausreden gelten.

Was denn? Im Kellerduell mit Habenhausen lässt TVK-Trainer Ronny Rogawska keine Ausreden gelten.

Foto: Michael Jäger

Den Jahreswechsel verbrachte Ronny Rogawska (48) nach dem Weihnachtsurlaub in Dänemark gemeinsam mit seiner Familie daheim. "Wir haben ganz ruhig mit den Nachbarn gefeiert." Die knallige Show fiel für den Familienvater auch deshalb aus, weil er mit den von ihm trainierten Handballern des TV Korschenbroich ohnehin vor stressigen Wochen im Abstiegskampf der 3. Liga West steht. "Denn jetzt kommen die Gegner auf Augenhöhe."

Schon zum Auftakt der Rückrunde morgen Abend (Anpfiff 19.30 Uhr) in heimischer Waldsporthalle ist er mit seinen Schützlingen maximal gefordert. Zu Gast an der Niers-Aue ist nämlich das mit dem TVK punkgleiche Schlusslicht ATSV Habenhausen - und dem ist es bislang tatsächlich noch schlechter ergangen als den Korschenbroichern: Der Aufsteiger hat in der Hinserie kein Spiel gewonnen, nach dem 27:27-Unentschieden am ersten Spieltag gegen den TVK teilten sich die Bremer die Punkte mit Aurich (28:28) und Volmetal (38:38). In der Fremde ist für Habenhausen in 15 Anläufen noch rein gar nichts Zählbares herausgesprungen. Kein Wunder also, dass Rogawska, dessen Jungs auch erst einen Sieg zu feiern hatten (das 21:20 am dritten Spieltag bei den Sauerland Wölfen), in die Vollen geht: "Wenn wir uns im Abstiegskampf noch eine Chance erhalten wollen, müssen wir am Samstag unseren ersten Heimsieg einfahren." Doch auch die Gäste sehen sich nicht auf Abschiedstour. Ganz im Gegenteil sogar: Ein schon jetzt angekündigter Trainerwechsel - das von Lars Müller-Dormann und Marc Winter gebildete Gespann hört zum Saisonende auf und wird durch den in der 2. Liga für Konstanz und Achim/Baden tätigen Matthias Ruckh (35) ersetzt - soll das Feuer neu entfachen. Der 2. Vorsitzende Frank Meier hofft: "Ein Sieg in Korschenbroich könnte uns noch einmal einen neuen Schub geben. Damit würden wir den Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz auf vier Punkte verkürzen."

Wie der TVK, der zum 31. Dezember den Vertrag des in seiner Ausbildung zum Polizisten in Aachen an Grenzen gestoßenen Halbrechten Simon Bock in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst hat, hat in der Weihnachtspause auch der ATSV einen Akteur verloren: Spielmacher Lennart Witt ist zum Oberligisten TV Cloppenburg gewechselt. Das macht den Kader des Liga-Novizen mit zehn Feldspielern und drei Torhütern noch übersichtlicher.

Zur Einstimmung auf die Aufholjagd, die dem TVK in den kommenden Wochen entscheidende Duelle mit Volmetal, Menden und Aurich beschert, schickte Rogawska sein Team mit Beginn der Vorbereitung am 3. Januar in Testspiele gegen den Lokal- und Ligarivalen HSG Krefeld (20:25) und den Oberligisten Borussia Mönchengladbach (25:25). Gegen Krefeld, wo er - vom Verein nun auch offiziell präsentiert - im Sommer die Nachfolge des nur bis zum Saisonende verpflichteten Dusko Bilanovic antreten wird, legte er sein Hauptaugenmerk auf die Defensive. Er sah dabei "sehr positive Ansätze", doch vor allem die Partie gegen die Borussia zeigte das größte Manko der jungen Truppe auf. "Wir geben in der Schlussphase wieder einen Fünf-Tore-Vorsprung her, weil wir den Kopf verlieren", kritisiert Rogawska. Dabei, betont er ausdrücklich, stecke in der Mannschaft bislang noch nicht voll ausgeprägtes Potenzial. "Dabei bleibe ich! Aber wir sind einfach noch zu grün hinter den Ohren. Das ist unser Problem."

Seine Taktik ist klar: "Diesmal müssen wir die Mannschaft sein, die geduldig auf die Fehler des Gegners wartet und die dann bestraft. Wir spielen zu Hause und ein Sieg ist Pflicht, da gibt es keine Ausreden!"

(NGZ)
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