Lokalsport Jüchen jubelt erst nach der Umstellung

Rhein-Kreis · Landesliga: Viktoria dreht in Hälfte zwei auf. Blitzstart macht Kapellen froh. Nievenheim trifft in neun Minuten drei Mal.

 War ein Nutznießer der Absagen seiner Kollegen: Jüchens Mittelfeldmann Dennis Heimanns kam gegen Heiligenhaus zu seinem Startelfdebüt in dieser Spielzeit.

War ein Nutznießer der Absagen seiner Kollegen: Jüchens Mittelfeldmann Dennis Heimanns kam gegen Heiligenhaus zu seinem Startelfdebüt in dieser Spielzeit.

Foto: Lothar Berns.

Genauso kennt Michele Fasanelli seinen VfL Jüchen/Garzweiler. Auch wenn fußballerisch nicht alles perfekt funktioniert, zeichnet eins die Landesliga-Fußballer meistens aus: Die Bereitschaft, über die eigenen Grenzen zu gehen. Gelang dies zuletzt ab und an nicht, kehrte die Viktoria beim 3:1-Heimerfolg (Halbzeit 0:1) gegen die SSVg Heiligenhaus zu den eigenen Grundtugenden zurück.

"Ich musste durch kurzfristige Absagen viel improvisieren und taktisch zunächst auf ein 4-4-2 umstellen. In der ersten Hälfte sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen" so Fasanelli. So kamen in Dennis Heimanns, Felix Eßer und Lucas Esser gleich drei Mann zu ihrem Startelfdebüt. Die Folge: Heiligenhaus führte verdient durch ein Traumtor von Christian Schuh, der in der zweiten Minute aus 18 Metern in den Winkel traf. Nach der Umstellung auf ein 4-1-4-1 lief es besser: "Beim 1:1 schießt ein Verteidiger Manuel Sousa an und von ihm prallt der Ball ins Tor. Danach haben wir das gezeigt, was uns stark macht: Laufbereitschaft. Wir mussten zunächst noch eine große Chance von Heiligenhaus überstehen, hatten dann aber konditionell klare Vorteile und haben uns in der Schlussphase belohnt", war Fasanelli stolz auf seine Truppe. So wurde Ersatzinnenverteidiger Jonas Kell zum umjubelten Mann, als er in der 89. Minute einen Freistoß zum 2:1 einköpfte. Konstantine Jamarishvili legte nach einem Foul an Thorben Schmitt per Strafstoß sogar noch eins drauf. Jüchen siegte durch späte Tore, der SC Kapellen legte den Grundstein für den 3:1-Erfolg über den MSV Düsseldorf (Halbzeit 2:1) hingegen in den ersten 20 Minuten. "Das 1:0 von Kilian Lammers fiel nach handgestoppten 26 Sekunden. Danach hat es der MSV aber gut gemacht und hatte etwas mehr vom Spiel", beschreibt Kapellens Trainer Oliver Seibert den Verlauf der Partie, die Lammers mit seinem zweiten Treffer nach schnellem Umschalten des SCK jedoch in der 19. Minute auf den Kopf stellte. Danach machte es der sonst sehr stark haltende Henning Welp wieder spannend, als er den Gegenspieler im 1:1 klar von den Beinen holte und beim folgenden Strafstoß chancenlos war.

So ging es mit einer knappen Führung in die Pause. Im zweiten Spielabschnitt zeigte der SCK dann erneut seine Gefahr nach Eckstößen. Wie schon gegen den 1. FC Mönchengladbach wurde ein Eckball mit so viel Schnitt hereingeschlagen, dass ein Düsseldorfer nicht mehr anders konnte, als ihn ins eigene Netz abzulenken. Seibert: "Danach hatten wir mehr Kontrolle und haben das Ding zu Ende verteidigt."

Erleichterung beim VdS Nievenheim: Vier Spiele in Folge hatten die Grün-Weißen in der Landesliga zuletzt verloren, die Abstiegszone rückte immer näher. Nun verschaffte sich der VdS Luft und besiegte den Rather SV mit 3:1 (Halbzeit 3:0). Das Besondere an diesem Sieg: Nievenheims drei Treffer fielen alle innerhalb von neun Minuten.

Beim 1:0 (23.) drosch Nils Mäker den Ball zunächst an den Innenpfosten. Die Verärgerung darüber hielt sich jedoch in Grenzen, da Ken Akiyama den Abpraller aufnahm und problemlos zur Führung einschob. Acht Minuten später erreichte eine Flanke Nils Dübbert, der den Ball annahm und kompromisslos - so wie er, laut Bahr, auch in der mit ihm und Matthias Keutmann neu formierten Innenverteidigung auftrat - ins Netz schoss. Rath war angeknockt und Nievenheim nutzte dies aus. Jan Rakow erkämpfte in der 32. Minute die Kugel und schickte Alexander Hauptmann auf die Reise, der zur Vorentscheidung traf. "Rath kam durch einen direkten Freistoß zurück. Danach haben wir mit Glück und Geschick verteidigt", so Bahr, der nach Abpfiff voll des Lobes war und zwei Spieler besonders heraushob: "Fabian Ritterbach hat überragend gehalten. Was er alles herausgeholt hat, war aller Ehren wert. Er hat einen Riesen-Anteil am Sieg. Und in der Innenverteidigung war Keutmann sehr stark. Schade, dass er eigentlich in der zweiten Mannschaft spielt".

(NGZ)
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