Jüchen Jüchen plant "Motorradmeile"

Jüchen · Die Zukunft rund ums motorisierte Zweirad liegt in Jüchen. So wirbt Bürgermeister Harald Zillikens seit gestern auf Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München um Investoren für das Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße.

 Bürgermeister Harald Zillikens wirbt in München für die Motorradmeile. Jüchen ist schon heute das Ziel vieler Biker (

Bürgermeister Harald Zillikens wirbt in München für die Motorradmeile. Jüchen ist schon heute das Ziel vieler Biker (

Foto: Berns/Reuter

München/Jüchen Seit der Motorradzubehör-Spezialist Polo vor zwei Jahren sein "Polodrom" eröffnet hat, ist Jüchen eine erste Adresse für Motorradfahrer. Bürgermeister Harald Zillikens (CDU) will die Popularität und Anziehungskraft von Polo nutzen, um 43 000 Quadratmeter Gewerbefläche an der Robert-Bosch-Straße zu vermarkten. Die Idee hat einen Namen: "Jüchen – eine Region auf Achse. Motorradmeile Südlicher Niederrhein".

Unter diesem Motto ist der Bürgermeister seit gestern bei der internationalen Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München unterwegs, um Investoren für das Projekt zu begeistern. Dazu wurde eigens ein Flyer mit Basisdaten zum Gewerbegebiet, zum Standort Jüchen und auch der besonderen Attraktivität der Gemeinde für Motorradfahrer aufgelegt. Dazu gehört natürlich in erster Linie das Polodrom mit Shop, Gastronomie, Lagerverkauf und Bühne für internationale Rockstars. Geht es nach den Plänen aus dem Jüchener Rathaus, könnten zusätzliche Unternehmen aus den Bereichen Camping, Mobilität "rund um Motor, Motorrad, Fahrrad" mit Reifendienst, Tuning, technischer Abnahme und Kfz-Prüfstelle hinzukommen. "Wir fragen aber auch bei Motorradhändlern, etwa BMW oder Triumph, nach. Tests haben gezeigt, dass sie mit Ausstellungen bei Polo auf große Resonanz gestoßen sind", sagt Zillikens. Auch Motorradvermietung, Hol- und Bringservice, Überwinterung, Einlagerung oder spezielle Angebote für Old- und Youngtimer hat Zillikens – selbst Motorradfahrer – im Blick.

Dass die Pläne nicht aus der Luft gegriffen sind, bestätigt eine Marktstudie mit dem Titel "Motorrad-Kaufhaus". Eine Kernaussage: Will die Motorradbranche überleben, muss sie umfassende Dienstleistungen anbieten sowie verstärkt auf Marken- und Kundenbindung achten. Besonders erfolgversprechend seien Angebote in der "erweiterten Peripherie". Jüchen sieht sich in diesem Sinne "vorbildlich" positioniert – und mit günstigen Grundstückspreisen und Gewerbesteuersätzen auch für Investoren attraktiv aufgestellt. Hauptargument für Investoren bleibt jedoch Polo: Die (Musik-)Veranstaltungen dort erhöhten die Anziehungskraft der "Motorradmeile Südlicher Niederrhein" erheblich, Bistro und Treff mit "Kult-Imbisswagen" trügen dazu bei, dass sich "hier Menschen mit und ohne Motorrad wohl fühlen". Jüchens gute Autobahnanbindung sei ein weiterer Vorteil, ebenso aber auch die Erreichbarkeit über "verschlungene Pfade" vorbei etwa an Schloss Dyck oder dem Tagebau, perfekt für Motorradfahrer, die sich, so Zillikens, an der alten Weisheit orientierten: "Schon der Weg ist das Ziel."

(NGZ)
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